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Wegsaugen statt aufwirbeln

Zentralstaubsauganlagen helfen dabei, die Wohnung auf einfache Art ­sauber zu halten – die Montage des Systems übernimmt der Installateur

Das Zentralstaubsaug-System kann entweder direkt im Neubau berücksichtigt - aber auch in Bestandsbauten nachgerüstet werden. Bild: Allaway/Heinemann

Manche Filter werden in der Waschmaschine gewaschen und sind danach wieder einsatzbereit. Bild: Vacudomo

Mit einem Vorabscheider kann auch die Asche bequem aus einem Kamin entfernt werden. Bild: Fawas

Eine Sockeleinkehrdüse, z.B. im Bad, Eingangsbereich oder am Kamin, ist eine praktische Sache. Bild: Fawas

 

Obschon eine Zentralstaubsauganlage preislich gesehen längst kein Luxusgut mehr ist, hat sich diese Art der Wohnungsreinhaltung in Deutschland noch nicht durchgesetzt. So verwundert es nicht, dass Know-how und Erfahrungen bei vielen Handwerksbetrieben, die die Anlagen ja installieren, noch in den Kinderschuhen stecken. Ein Anlass, die technischen Merkmale auf diesen zwei Seiten genauer zu betrachten.

Planungshilfe VDI-Richtlinie
Vor gut drei Jahren hat der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) eine Richtlinie über Zentralstaubsauganlagen erarbeitet. Die VDI-Richtlinie 4709 beschreibt die Anlagenkonzeption sowie die Anforderungen an das System selbst.

Auf die Dauer hilft nur Power?
Die Saugleistung eines Zentralstaubsaugers wird in „Airwatt“, gemessen an der Turbine, angegeben. Airwatt errechnet sich aus den Faktoren Saugvolumen und Unterdruck am Saugstutzen. Die elektrische Leistungsaufnahme des Motors lässt keinerlei Schluss auf die tatsächliche Saugleis­tung zu. Eine hohe Wattleistung garantiert also lediglich eine hohe Stromrechnung, jedoch nicht zwingend auch eine große Saugleistung.
Damit eine Anlage zufriedenstellend funktioniert, muss an allen Saugdosen mindestens ein Betriebsunterdruck von 10 kPa gewährleistet sein. Für das Saugen von Hausstaub ist eine Luftgeschwindigkeit im Rohrsystem von etwa 16-26 m/Sek. (etwa 95 km/h) erforderlich.

Kleben, stecken oder was?
Jeder 90°-Bogen bremst die Saugleis­tung. Grundsätzlich gilt deshalb, Saugluftleitungen sind auf dem kürzesten Weg von der Saugdose zum Zentralstaubsauger zu führen. Zugelassene Rohrwerkstoffe für den Vakuum-Staubtransport sind gemäß VDI-Richtlinie Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol (ABS) sowie verzinkter und nicht rostfreier Stahl. Egal aus welchem Material, die Rohre sollten glattwandig und abriebbeständig sein. Entwässerungsrohre dürfen nur dann zum Einsatz kommen, wenn sie als Unterdruckleitungen zugelassen sind.
Formteile wie Abzweige oder Bögen sollten ein strömungsgünstiges Verhalten und einen geringen Widerstand haben. PVC-Rohre werden geklebt, PP-Rohre gesteckt. Optimale Strömungseigenschaften bieten Vakuumrohrsysteme mit 50 bzw. 50,8 mm Durchmesser.
Einige Hersteller sind der Meinung, dass Abwasserrohre, auch wenn sie für Unterdruckleitungen zugelassen sind, doch erhebliche Nachteile aufwiesen. Innen seien sie nie ganz glatt und an den Stößen nicht übergangsfrei. Außerdem sei die Verstopfungsneigung hoch. Gleiches gälte für die Flexi-Rohr-Systeme, ebenfalls zum Stecken. Diese Systeme lassen sich einfach und schnell in großen Längen verlegen. Hersteller von Flexi-Rohren widersprechen und sagen, gerade weil es weniger Rohrverbindungen gäbe, entstünden auch weniger Verstopfungen.

Unterschiedliche Filtertechniken
Im Zentralgerät müssen Filter vorhanden sein, um den Grobstaub zurückzuhalten. Nahezu allen Techniken liegt das Zyklon-Prinzip in Verbindung mit einem Feinfilter zugrunde: Schwere Schmutzteilchen werden durch die rotierende Luft in den Auffangbehälter abgeschieden, kleine und feinste Staubpartikel vom Filter zurückgehalten. Es gibt Zyklonabschneider mit Feinfilter, Filterpatronen aus Papier oder Polyester, waschbare und wechselbare Textilfilter, sogenannte selbstreinigende Hubfilter und Papiertütenfilter. Einige Hersteller verzichten hingegen auf Zyklonfilter, da sie diesem Prinzip grundsätzlich kritisch gegenüber stehen.
Nicht selbstreinigende Textilfilter und Filterpatronen müssen von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Das bedeutet, der Nutzer kommt mit dem Schmutz in Berührung, was für Asthmatiker und Allergiker von großem Nachteil sein könnte. Viele Hersteller bieten wahlweise Papierfilter an, da sie für Asthmatiker und Allergiker die erste Wahl sind, um nicht mit dem Staub in Berührung zu kommen.

Varianten der Anlagensteuerung
Die Inbetriebnahme der Zentralstaubsauganlage erfolgt je nach Gerätefabrikat auf unterschiedliche Weise. Möglich wird das Ein- und Ausschalten des Zentralgeräts über einen in die Saugsteckdose integrierten Kontaktschalter. Dieser wird beim Einstecken des Saugschlauchs betätigt und gibt ein Signal an die Geräteeinheit im Zentralstaubsauger weiter. Hier muss eine Steuerleitung 12 oder 24 V installiert werden.
Eine komfortable Gerätesteuerung wird mit einem in die Geräteeinheit eingebauten Luftdrucksensor erreicht. Ein Kolben im Handgriff gibt einen Druckstoß an den Sensor im Zentralgerät und schaltet damit das Gerät ein. Durch Verschluss des Schlauchgriffes schaltet das Zentralgerät mit kurzem Nachlauf automatisch ab.
Möglich ist auch eine Funksteuerung, bei der ein Sender im Handgriff ein Sig­nal zum Empfänger im Zentralgerät sendet und das Gerät ein- und ausschaltet. Probleme können allerdings bei gro­ßen Entfernungen, dickem Mauerwerk und Stahlbeton auftreten.

Leichte Handhabung ist wichtig
Alle Geräte sind praktisch wartungsfrei. Lediglich die Motorschleifkohlen müssen nach einer Laufleistung zwischen 500 und 1500 Betriebsstunden ausgewechselt werden. Bei manchen Geräten wird dies dem Nutzer durch eine Leuchtdiode angezeigt. Andere Geräte schalten sich nach Verschleiß automatisch ab.

 


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