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Was ist eigentlich...

der hydraulische Abgleich?

Für einen hydraulischen Abgleich muss jeder Strang mit Ventilen bestückt sein. Bild: Oventrop

Thermostatventil mit integriertem Differenzdruckregler. Man sieht es ihm nicht an, dass es den hydraulischen Abgleich automatisch durchführt. Bild: Danfoss

 

Ein hydraulischer Abgleich ist in allen verzweigten Flüssigkeitsverteilsystemen (Rohrnetzen) möglich und sinnvoll. Dabei sind Warmwasserheizungssysteme die häufigsten Anwendungsfälle.
Wenn in einem verzweigten Rohrnetz Warmwasser von einem Heizkessel zu mehreren Verbrauchern (Heizkörpern, Fußbodenheizung u.a.) transportiert werden soll, wird sich der Warmwasserstrom immer nach dem Prinzip des geringsten Widerstandes aufteilen. Der Heizkörper, über dessen Anschlussleitung sich der geringste Strömungswiderstand einstellt, wird mit dem größten Anteil an Warmwasser versorgt. Dies deckt sich aber nicht zwangsläufig mit dem jeweiligen Wärmebedarf. Der höchste Wärmebedarf und damit auch die größte benötigte Warmwassermenge können an einer völlig anderen Stelle im Netz vorliegen.
Das ist der Ansatzpunkt für den hydraulischen Abgleich. Voraussetzung dafür ist die hydraulische Bilanzierung der Strömungsverhältnisse im Netz. Diese besteht vereinfacht gesagt in der Ermittlung des Teilkreises mit dem höchsten Strömungswiderstand und der darauffolgenden Berechnung der für alle anderen Teilkreise erforderlichen Zusatzwiderstände (Rohrnetzberechnung). Anders ausgedrückt: Im Ergebnis kann für jeden Teilkreis angegeben werden, welcher zusätzliche Strömungswiderstand eingebaut werden muss, damit sich genau der gleiche Druckverlust wie in allen anderen Teilkreisen einstellt.
Zu diesem Zweck bedient man sich einstellbarer Ventile, mit deren Hilfe unterschiedliche Strömungswiderstände erzeugt werden. Dies sind im Wesentlichen voreinstellbare Heizkörperthermostatventile, Heizkörperrücklaufverschraubungen und Strangregulierventile.
Im Kommen sind Heizkörperthermostatventile mit automatischem hydraulischen Abgleich. Danfoss, IMI ­Hydronic und ­Oventrop bieten derzeit als einzige Unternehmen solche Ventile an. Sie begrenzen die maximale Durchflussmenge – unabhängig von dem am Ventil anliegenden Druck. Der eingestellte Durchfluss wird also niemals überschritten, da das Ventil den überschüssigen Druck automatisch drosselt und nur so viel Wasser in den Heizkörper oder Fußbodenheizkreis lässt, wie ursprünglich eingestellt.
In verzweigten Anlagen, in denen der hydraulische Abgleich nicht durchgeführt wurde, wird es immer über- und unterversorgte Abnehmer geben. Entsprechende Notlösung ist dann meist der Einbau stärkerer Pumpen. Dies führt nicht automatisch zu einer Verbesserung, aber auf jeden Fall zu höheren Kosten durch den Mehrverbrauch an Antriebsenergie in Form von Strom.

 


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