Werbung

Nachhaltige Trinkwassernutzung Blue Responsibility bekennt Farbe

Die Initiative Blue Responsibility wurde im Jahr 2009 vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagebau e. V. (VDMA) sowie dem IndustrieForum Sanitär (IFS) ins Leben gerufen. 26 Markenhersteller* beteiligen sich an der auf mehrere Jahre angelegten Kampagne. Wir sprachen mit Wolfgang Burchard, Sprecher der Initiative, über Aufgaben und Ziele des Bündnisses.

Wir wollen nicht länger tatenlos zusehen, wie die wichtigste Ressource der Menschheit vielerorts verschwendet wird. Wolfgang Burchard

 

IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Burchard, wofür steht die Initiative Blue Responsibility?

Wolfgang Burchard: Die Farbe Blau steht für den wichtigsten Rohstoff des Lebens: das Wasser. Daher möchten wir die Öffentlichkeit über den verantwortungsbewussten Umgang mit diesem wertvollen Gut informieren. Damit setzt die deutsche Sanitärindustrie auch nach außen ein Zeichen und bekennt sich zu ihrer Verantwortung für nachfolgende Generationen. Wir wollen nicht länger tatenlos zusehen, wie die wichtigste Ressource der Menschheit vielerorts verschwendet wird. Denn gerade die moderne Sanitärtechnik bietet vielfältige Möglichkeiten, um verfügbares Trinkwasser nachhaltig zu nutzen.

Auf der ISH in Frankfurt präsentiert sich die Initiative Blue Responsibility wieder mit einer 100 m² großen Lounge, um anschaulich über das Thema Nachhaltigkeit zu informieren.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was sind die Ziele der Initiative?

Wolfgang Burchard: Mehr als eine Milliarde Menschen besitzen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 2,5 Mrd. Menschen verfügen über keine oder nur unzureichende sanitäre Einrichtungen. Darum wird die nachhaltige Nutzung unserer Wasserreserven eines der ganz großen Themen der kommenden Jahre sein. Moderne Wasser- und Sanitärtechnologie kann hier einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Linderung der Probleme leisten. Unter dem gemeinsamen Titel Blue Responsibility informieren wir über Qualitätsprodukte, die unsere besondere Kompetenz in diesem Bereich demonstrieren.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Themen stehen im Fokus von Blue Responsibility?

Wolfgang Burchard: Die Kampagne beschäftigt sich mit allen Themen, die den Begriff Nachhaltigkeit weiträumig einschließen: Das Spektrum reicht dabei von der Trinkwasserhygiene über die Produktpiraterie bis hin zu generationsübergreifende Badkonzepten, um nur einige zu nennen – Nachhaltigkeit berührt zahlreiche Aspekte menschlichen Lebens.


Mehr als eine Milliarde Menschen besitzen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.


IKZ-HAUSTECHNIK: Darüber hinaus positionieren Sie Blue Responsibility auch als Ausdruck des ökologischen und ökonomischen Verantwortungsbewusstseins der deutschen Sanitärindustrie. Was hat es damit auf sich?

Wolfgang Burchard: Durch entsprechende Rohstoffauswahl und -verwendung auf allen Stufen des Fertigungsprozesses sowie durch eine hohe Recyclingintensität ihrer Produkte sorgen die in der Kampagne zusammengeschlossenen Hersteller für möglichst geringe Umweltbelastungen. Zudem tragen wir durch die Entwicklung fortschrittlicher Technologien und langlebiger Produkte immer mehr zum Erhalt unserer ökologischen Ressourcen sowie zur Förderung von Hygiene, Gesundheit und Wohlbefinden bei. Denn wir wollen ja, dass sich auch nachfolgende Generationen an den auf vielfältige Weise wohltuenden Kräften des Wassers noch erfreuen können.

IKZ-HAUSTECHNIK: Muss Deutschland beim Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser wirklich haushalten?

Wolfgang Burchard: In Deutschland kann von einer Notwendigkeit zum Wassersparen keine Rede sein. Die Sparsamkeit der Deutschen in puncto Wasserverbrauch sucht mit 122 l pro Kopf und Tag im internationalen Vergleich ihresgleichen. Insgesamt werden hierzulande lediglich 20 % der vorhandenen Wasserreserven genutzt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie beurteilen Sie die Qualität des deutschen Trinkwassers?

Wolfgang Burchard: Das Trinkwasser in Deutschland ist von hervorragender Qualität. Gesundheitsämter und Wasserversorgungsunternehmen achten genau darauf, dass das Lebensmittel den strengen gesetzlichen Vorschriften entspricht.

Zwei große „Weltwasseruhren“ informieren an zentralen Punkten der Fachmesse in Echtzeit über den aktuellen, weltweiten Wasserverbrauch.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wo sehen Sie die größten Herausforderungen zur Sicherung der Trinkwasserqualität in Deutschland?

Wolfgang Burchard: Aktuelle wissenschaftliche Studien belegen, dass Hygiene-Probleme wenn erst auf den letzten Metern beginnen: im Leitungssystem des eigenen Hauses, wo das Wasser mit den unterschiedlichsten Materialien in Berührung kommt. An diesem Punkt der Lieferkette kann auch das sauberste Wasser seine Qualität einbüßen – eine Gefahr für unser wichtigstes Lebensmittel, die von vielen immer noch unterschätzt wird. Denn über verschmutzte, überalterte oder ungenutzte Rohrleitungen gelangen Bakterien und Keime ins Trinkwasser, die seine Qualität negativ beeinflussen und ernste Erkrankungen verursachen können.


Nachhaltigkeit berührt zahlreiche Aspekte menschlichen Lebens.


IKZ-HAUSTECHNIK: Was können Verbraucher für sauberes Trinkwasser tun?

Wolfgang Burchard: Eine aktuelle Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung hat ergeben, dass die Deutschen ihren Durst gern mit Leitungswasser stillen. Rund ein Drittel der Befragten gab an, regelmäßig zum Trinkwasser aus dem Hahn zu greifen. Um Leitungswasser jedoch jederzeit bedenkenlos genießen zu können, sollten Verbraucher vor dem Konsum bestimmte Aspekte berücksichtigen. Wir empfehlen beispielsweise, das Wasser kurz durchlaufen zu lassen, falls Leitungen über einen längeren Zeitraum nicht benutzt wurden. Damit reduziert sich das Risiko, mit verkeimtem Wasser in Berührung zu kommen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie wird die Kampagne in diesem Jahr auf der ISH auftreten?

Wolfgang Burchard: Auf der ISH in Frankfurt präsentiert sich die Kampagne wieder mit einer 100 m² großen Lounge, um sehr anschaulich über das Thema Nachhaltigkeit zu informieren. Thementürme mit Filmen zeigen alles Wissenswerte rund um den ressourcenschonenden Einsatz von Wasser. Dabei geht es sowohl um die Sicherung der globalen Wasserversorgung als auch um das Produktangebot der deutschen Sanitär- und Gebäudetechnikanbieter. Darüber hinaus informieren zwei große „Weltwasseruhren“ an zentralen Punkten der Fachmesse in Echtzeit über den aktuellen, weltweiten Wasserverbrauch.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Neuheiten erwarten den Besucher auf der ISH?

Wolfgang Burchard: Rechtzeitig zu ihrer großen Leitmesse stellt die SHK-Branche ein neues europäisches Klassifizierungssystem für Sanitärprodukte vor. Das Water Efficiency Labelling (WELL) getaufte Gütesiegel soll Verbrauchern die Auswahl wassereffizienter Produkte erleichtern: von Sanitär-, Küchenauslauf- und Duscharmaturen, Brausen und Brausenschläuchen über Urinal- und WC-Spülsys­temen bis hin zu Zubehörteilen. Blue Res­ponsibility begrüßt die Einführung dieses Labels, da es das Ziel der Initiative – den nachhaltigen Umgang mit Wasser – konsequent unterstützt und weiterführt.

IKZ-HAUSTECHNIK: Was sind weitere Trends der Branche?

Wolfgang Burchard: Ein Trend ist der sogenannte „Easy bathroom“. Dahinter steht der Grundgedanke, schöne Bäder für Menschen jeden Alters und für alle Lebenslagen zu schaffen. Besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in unserer Gesellschaft gewinnen generations­übergreifende Badkonzepte zunehmend an Bedeutung. Die Vorteile dieser „Easy bathrooms“ liegen auf der Hand: Sie ermöglichen eine komfortable und bedarfsgerechte Nutzung für alle Alters- und Benutzergruppen. Denn auch Kinder profitieren von einer funktionalen Badplanung mit bequem erreich- und bedienbaren Duschen, Toiletten und Waschtischen. Darüber hinaus sind sie anpassungsfähig und bieten vielfältige Möglichkeiten von der behinderten- bis hin zur altersgerechten Erweiterung.


Auf der ISH in Frankfurt präsentiert sich die Kampagne wieder mit einer 100 m² großen Lounge, um sehr anschaulich über das Thema Nachhaltigkeit zu informieren.


IKZ-HAUSTECHNIK: Wie stellen Sie die weltweite Vorreiterrolle der deutschen Sanitärindustrie sicher?

Wolfgang Burchard: Heute eröffnen Innovationen die Chance, sich in übersättigten Märkten Wettbewerbsvorteile zu verschaffen und gleichzeitig die Position auf den neuen Wachstumsmärk­ten auszubauen. Die bei Blue Responsibility angeschlossenen Unternehmen betreiben ein systematisches Innovationsmanagement, um kontinuierlich an der Entwicklung moderner, nachhaltiger Sanitärlösungen zu arbeiten. Moderne Fertigungsverfahren ermöglichen darüber hinaus, den Zeitraum einer Produkteinführung so kurz wie möglich zu halten. Mit Erfolg: In allen Bereichen der Branche werden laufend innovative Produkte und Features in den Markt gebracht. Zudem setzen wir uns als Initiative aktiv für eine wirksame Bekämpfung von Plagiaten ein, bzw. fördern die Verwendung von Produkten von Markenherstellern, die Qualität garantieren, umweltgerecht produzieren und faires Personalmanagement betreiben.

Zur ISH stellt die SHK-Branche ein neues europäisches Klassifizierungssystem für Sanitärprodukte vor. Das Water Efficiency Labelling (WELL) getaufte Gütesiegel soll Verbrauchern die Auswahl wassereffizienter Produkte erleichtern.

IKZ-HAUSTECHNIK: Wie sieht das konkret aus?

Wolfgang Burchard: Zum einen muss das Entwicklungstempo für neue Produkte bei den Unternehmen extrem hoch sein, damit die Qualitätshersteller weiterhin eine Nasenlänge vor den Fälschern liegen. Insbesondere die kleinen Hersteller von Kopien in Fernost haben so keine Chance mitzuhalten. Daneben wehren wir uns als Branche aber auch nach Kräften gegen die Bedrohung durch Produktpiraterie. So gehen wir im Falle einer Verletzung von Schutzrechten, wie Marken, Gebrauchs- und Geschmacksmuster oder Patente, mit juristischen Schritten gegen die Produzenten und Händler gefälschter Waren vor.

www.blue-responsibility.com

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: