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KI soll beim Heizen helfen

Die Ener-IQ GmbH, die Universität Würzburg sowie die Senercon GmbH prüfen in einem Forschungsprojekt die Heizungsanlagen in 20 Gebäuden in Deutschland auf ihre Effizienz. Sie wollen in Zukunft deren Wirksamkeit bei der Wärmeerzeugung und Verteilung mittels künstlicher Intelligenz (KI) verbessern.

Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, Heizungsanlagen automatisch zu analysieren, zu diagnostizieren und Vorschläge für die Stellen im System zu machen, die fehlerhaft oder suboptimal sind. Das Ziel im Forschungsprojekt Kinergy ist, Heizsysteme effizienter zu machen. Bild: Pixabay

Die Köpfe hinter dem KI-Projekt, hintere Reihe (v.l.n.r.): Prof. Frank Puppe, Peter Henning, Christian Reher, Michael Weckauf, Kirill Djebko, Tobias Kollmann. Vordere Reihe (v.l.n.r.): Immanuel Hengstenberg, Sebastian Reeg, Daniel Weidner, Andreas Schaub, Prof. Dietmar Seipel, Bhaskar Kamble, Sven Rausch. Bild: Ener-IQ

 

Im Forschungsprojekt „Kinergy“ soll Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen bei komplexen Heizsystemen in großen Immobilien angewendet werden. Die Projektpartner wollen zeigen, dass das Potential zur Energieeinsparung durch innovative Verfahren noch viel besser ausgeschöpft werden kann. Es ist ein Assistenzsystem geplant, das Betreiber und Handwerker umfangreich unterstützen soll. Das übergeordnete Ziel: Energie einsparen und dadurch den Ausstoß von CO2 vermeiden.

Der Projekt-Ansatz
Der Ansatz bei diesem Pilotprojekt lautet: Um Heizungsanlagen flächendeckend zu optimieren, bedarf es einer automatisierten Analyse und Optimierungsentwicklung.
Folgende Einrichtungen sind am Vorhaben beteiligt: Die Würzburger Wohnungsgenossenschaft eG (WWG), der Kreis Plön (Schleswig-Holstein), die Berliner Energiemanagement B.E.M, die Schulbau Hamburg sowie Gebäudemanagement Schleswig-Holstein.
Sie stellen ihre Heizungsanlagen kostenfrei für das Projekt zur Verfügung und übernehmen die Kosten für die Umbauarbeiten. In der Folge will man jene Effizienzmaßnahmen umsetzen, welche die Künstliche Intelligenz vorschlägt. Im besonderen Fokus des Projekts steht die vollautomatische Erkennung von Optimierungsmöglichkeiten im hydraulischen System der Wärmeerzeugungsanlage – ohne direkte menschliche Analyse. Dazu muss das Fachwissen der Ener-IQ Ingenieure maschinell abgebildet werden.
Günter Wolter, Mitgründer von Ener-IQ: „Die von uns entwickelten Optimierungsempfehlungen gehen weit über das Parametrieren der Heizkennlinie hinaus. Das System soll in der Lage sein, gezielt Bauteile zu benennen, die für das Fehlverhalten der Anlage verantwortlich sind und mögliche Lösungsvorschläge anbieten. Dies kann die Begrenzung der Pumpenleistung sein, die Diagnose eines falsch montierten 3-Wege-Mischers oder ein Fehler in der Hydraulik.“

Es soll einfach zu handhaben sein
Die KI-Systeme sollen komplexe Informationen über den Anlagenbestand in verständlicher Weise so aufbereiten, dass auch Techniker - ohne tiefes Fachwissen von Heizsystemen – eine vorausschauende und energieeffiziente Betriebsführung durchführen können. So soll auch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.
„Sobald die erforderliche Messtechnik in den 20 Gebäuden installiert ist und unsere Ingenieure eine grundsätzliche Einschätzung zur Effizienz bestimmt haben“, erläutert Sven Rausch, Geschäftsführer bei Ener-IQ. „Danach wenden wir die parallel entwickelten Algorithmen an und prüfen, ob das KI-System ähnliche Resultate erzielt wie die Ingenieure bei ihrer Analyse – und wo wir die Software weiterentwickeln müssen“. Das erste Zwischenergebnis soll es Anfang 2021 geben.

 


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