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Hier bleibt nichts verborgen

Bauphysiker Michael Carl setzt bei der Ortung von Leckagen auf hochauflösende Videotechnologie

Der minimalinvasive Zugang, nach Demontage der Toilette, bringt auf dem handlichen mobilen Monitor schnell Klarheit, wie es um die Entwässerungsleitung bestellt ist.

Der Klassiker für den Einsatz des Videoinspektionssystems: die Leckageortung, hier in einem Bürogebäude.

Das hochauflösende Display zeigt es in aller Deutlichkeit: Irgendwer hat irgendwann eine querende Rohrleitung durch das KG-Rohr gelegt …

Videoinspektionen an einer abluftseitigen KWL-Anlage.

 

Hochauflösende Inspektionskameras kommen mehr und mehr im SHK-Handwerk zum Einsatz. Das kommt nicht von ungefähr. ­Zusätzlich zur Leckortung muss beispielsweise in hochgedämmten Gebäuden immer häufiger nach Schmutz in KWL-Anlagen sowie den Ursachen für Schimmel oder Leckagen bei Wärmeverlusten an der Gebäudehülle gesucht werden. Videosysteme können dabei wertvolle Hilfe leisten.

Seit 20 Jahren diagnostiziert Dipl.-Ing. Michael Carl Ursachen von Wasser-, Feuchte- und Schimmelschäden. Wenn der Bauphysiker ins Haus kommt, gibt es in aller Regel ein Problem. Oft sogar ein großes. Denn Michael Carl vom „IFS – Ingenieurbüro für Feuchte- und Schimmelschäden“ aus Wölfersheim bei Frankfurt/M. ist professioneller Leckageorter. Er hat schon in über 5000 Gebäuden Schäden gesucht.
Früher konnten die Leckagen an Ins­tallationen aufgrund der damaligen Bauweise recht einfach geortet und lokalisiert werden. Der Einsatz der Messverfahren und Messtechnik war überschaubar. „Heute ist die Technik rund um Heizung, Sanitär und Lüftung wesentlich komplexer geworden; insbesondere auch aufgrund der energieeffizienten Bauweisen“, sagt der Bauphysiker. Entsprechend steige die Zahl an Mängeln und damit der Bedarf an Spezialisten, die diese Mängel aufdecken und dann natürlich auch beheben sollen. Wer das machen kann und machen wird, ist für Carl dabei eindeutig: das SHK-Handwerk. „Mit seiner technischen Kompetenz und der Expertise zu den zentralen TGA-Installationen ist es fachlich dafür schon sehr gut qualifiziert“, ist er überzeugt. Und auch das zentrale Handwerkszeug, beispielsweise in Form hochauflösender Videoinspektionssysteme, sei dank ständiger Weiterentwicklung, bereits vorhanden.

Flexibilität entscheidend
Dass ohne diese Technik nichts mehr geht, zeigt Carl am Beispiel einer klassischen Kanalinspektion. Mit wenigen Handgriffen ist das HD-Videoinspektionssystem betriebsbereit, kann der 40-mm-Kamerakopf an der 30 m langen Kamerastange von der im Koffer integrierten Haspel in die Entwässerungsleitung eingeführt werden. Michael Carl: „Unser erstes Ziel muss ja immer die zerstörungsfreie Ursachenforschung sein. Umso wichtiger ist ein möglichst flexibles System, das wir nach der Demontage einer Toilette oder eines Siphons sofort einsetzen können.“
Der Sachverständige setzt auf das „Wöhler VIS 700“. Gründe seien der hochauflösende Farb-Kamerakopf und die Möglichkeit, die Kamera in der Entwässerungsleitung oder im Lüftungskanal per Joystick nahezu beliebig ausrichten und im rechten Winkel sogar um 360 ° drehen zu können. So lassen sich z. B. die Übergänge von Muffen rundum überprüfen. Dabei helfen die zehn integrierten LEDs zur Ausleuchtung des Entwässerungsrohres. „ Ich bekomme so einen Eindruck, ob die Muffe fachgerecht montiert ist oder die Dichtung überall noch korrekt sitzt“, sagt Michael Carl.

Dokumentation integriert
Diese Bildaufnahmen werden auf einer SD-Karte aufgezeichnet, per integriertem WLAN auf ein Smartphone oder Tablet übertragen oder mit einem USB-Stick auf dem PC abgelegt. Der eingeblendete, künstliche Horizont gibt dabei eine wertvolle Orientierung über die Lage des Kamerakopfes im Rohr und damit die Möglichkeit zur Bestimmung der Schadstelle. „Die kann dann genauso minimalinvasiv geöffnet und repariert werden“, unter­streicht Dipl.-Ing. Carl die hohe Bedeutung der präzisen Ortsbestimmung.
Wie vielfältig Ursachen für eine Leckage sein können, wird beim Vor-Ort-Termin deutlich: In der Entwässerungsleitung des Wohnhauses wurde eine kreuzende Rohrleitung durch die Wandung des KG-Rohres geführt (noch dicht!). An einer anderen Stelle ist die Dichtung einer Muffe teilweise abgeschert (auch noch dicht, weil oben liegend). Und ein paar Meter weiter ist seinerzeit ein Reduzierstück falsch eingebaut worden. Warum, weiß keiner so wirklich – aber für Carl ist klar: „Das wird über kurz oder lang zu Problemen führen. Durch die Videoinspektion weiß der Bauherr aber um das Risiko und kann es vielleicht früher beheben – noch bevor es zu einem Schaden kommt.“

Zusammenhänge erkennen
Wenn irgendwo Feuchtigkeit auftritt oder Schimmel, dann ist mit herkömmlicher Denk- und Vorgehensweise reflexartig eine vermeintliche Beziehung zwischen Ursache und Wirkung hergestellt. Häufig lautet dann die Diagnose: „Hier ist die Wand schwarz oder der Putz nass, da ist in der Wand eine Trinkwasserleitung – also gibt es eine Leckage im Rohr.“ Mit der Videotechnologie lässt sich aber nachweisen, dass die Ursachen häufig eine ganz andere sind. Vielleicht ist durch einen Riss im Mauerwerk Wasser eingedrungen oder es liegt ein Wärmebrücken- oder Lüftungsproblem vor.
Dipl.-Ing. Michael Carl gibt sein über zwei Jahrzehnte erworbenes Fachwissen auch in Seminaren an das SHK-Handwerk weiter: „Gerade bei den immer dichter werdenden Gebäudehüllen und der immer komplexeren Technik muss die Kompetenz zu den physikalischen Wechselwirkungen zwischen den Systemen konsequent auf- und ausgebaut werden.“ Der Hintergrund: Kommt es, aus welchen Ursachen auch immer, zu einer Undichtigkeit an einer Sanitär- oder Heizungsanlage, zieht die Behebung des Schadens hohe Kosten nach sich.
Auch sind die gesundheitlichen Auswirkungen weiterreichender als in der Vergangenheit. Ein typisches Beispiel dafür sind über die KWL-Anlage in alle Räume verteilte Sporen. Oder der thermische Wärmeübergang von Warm- auf Kaltwasserinstallationen in der Vorwand, der zum Legionellenwachstum führt. Nochmals Michael Carl: „Hier die Ursachen aufzudecken, setzt fast die Kompetenz aus Fachwissen und entsprechenden Tools wie eben den hochflexiblen, leistungsstarken HD-Videoins­pektionssystemen voraus.“ Denn damit kann man sogar in eine Vorwand blicken: durch ein im Durchmesser nur wenige Zentimeter messendes Loch in der Vorwandbeplankung unterhalb des Waschtisches …

Bilder: Wöhler
www.woehler.de
www.ifs-carl.de


Das HD-Videoinspektionssystem Wöhler VIS 700
Das digitale HD-Videoinspektionssystem „Wöhler VIS 700“ verfügt über einen Kamerakopf mit hochauflösendem Sensor. In Verbindung mit der Fokus-Funktion ist es möglich, gezielt einzelne Rohrbereiche im Detail zu betrachten. Die gesamte Bedienung erfolgt über einen Joystick und/oder den ebenfalls hochauflösenden 7“-Touchscreen.
Der Kamerakopf mit Durchmesser 40 mm ist um 360 ° drehbar und um 180 ° schwenkbar. Er ist wasserdicht nach IP 67.
Video- und Einzelbildaufnahmen sind ebenso möglich wie Tonaufnahmen dazu oder schriftliche Kommentare. Die Dokumentation erfolgt auf einer SD-Karte oder einem USB-Stick. Der Monitor, der Kamerakopf und die 30 m lange, flexible Kamerastange werden im Hartschalenkoffer geliefert.
Informationen im Bewegbild zum HD-Videoinspektionssystem gibt es auf www.youtube.de; Stichwort „Wöhler VIS 700“ – oder einfach QR-Code einscannen.

 


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