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Dauerhaft dicht und hygienisch - Erdverlegte Zuluftleitungen aus verschweißtem Kunststoff – ein Beispiel aus der Praxis

Kunststoffe sind ein fester Bestandteil der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Insbesondere in Abluftsystemen für Laborräume oder Chemieanlagen finden sie Anwendung. Aber auch bei erdverlegten Zuluftleitungen, die die angesaugte Außenluft in der Funktionsweise eines Wärmetauschers vorkonditionieren. Hierbei macht man sich zu Nutze, dass unterhalb der Frostgrenze eine ganzjährig konstante Bodentemperatur vorherrscht. So wird die Luft im Winter vorgewärmt, im Sommer dagegen herunter gekühlt.

Über zwei Ansaugtürme wird den beiden RLT-Geräten ein Volumenstrom von insgesamt 42000 m³/h zugeführt.

Eine erdverlegte Zuluftversorgung aus PKS-Rohren hat die Gleich Ingenieure GmbH für die Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“ am Standort Saalfeld vorgesehen.

Links: Muffendruckprüfgerät im Einsatz. Außen profiliert, innen glatt – das Profilkanalrohrsystem (PKS). Rechts: Bei Bedarf führt der Rohrhersteller eine Schweißeinweisung auf der Baustelle durch, um die Monteure mit den Besonderheiten des Systems vertraut zu machen.

 

Im Bereich erdverlegter Rohrleitungssysteme wurden über Jahrzehnte fast ausschließlich starre Rohrwerkstoffe mit Muffensteckverbindungen eingesetzt. Doch die waren anfällig. Durch Überbeanspruchung der Rohre entstanden riss- oder verbindungsbedingte Undichtigkeiten, in deren Folge es nicht selten zu einer Verunreinigung von Medium oder Erdreich kam.
Eine hygienische Weiterentwicklung stellt das Profilkanalrohrsystems PKS der Frank GmbH dar, welches durch die airleben-Gruppe aus Gotha vertrieben wird. Damit lassen sich homogene, dauerhaft dichte Rohrleitungssysteme in den Dimensionen DN 300 bis DN 3500 herstellen. PKS-Rohre werden nach DIN 16961 und DIN EN 13476-1 aus PE oder PP hergestellt. Die Bauteile können werkseitig vorkonfektioniert und auf der Baustelle komplettiert werden. Dadurch lassen sich die Einbauzeiten optimieren. Rohre, Formteile und Sonderbauteile sind in verschiedenen Ausführungen verfügbar. Für spezielle Anwendungsgebiete ist es außerdem möglich, die Rohrinnenflächen antibakteriell, schwerentflammbar oder elektrisch ableitend auszurüsten (beispielsweise Explosionsschutz nach ATEX).

Bewährte Schweißverbindungen

Die Rohre und Formteile werden über angeformte Elektroschweißmuffen in den Dimensionen DN 300 bis DN 2400 längskraftschlüssig, zugfest und dauerhaft dicht verbunden. Bei größeren Durchmessern kommt das Warmgasextrusionsschweißen zum Einsatz. Dieses spezielle Schweißverbindungsverfahren kann durch einen Mitarbeiter der Frank GmbH, oder alternativ durch eine empfohlene Fachfirma vor Ort, ausgeführt werden. Das Elektroschweißmuffen-Verfahren hat sich bei Rohren aus Polyethylen in der Gas- und Wasserversorgung bewährt und zeichnet sich durch eine große Verfahrenssicherheit aus. Bei dem Heizwendelschweißen genannten Verfahren wird der Fügebereich zwischen Rohr­ende und Elektroschweißmuffe mittels Widerstandsdraht erwärmt und verschweißt. Es entsteht eine homogene Verbindung.
Die Dichtigkeitskontrolle der Schweißverbindung kann unter Verwendung eines Muffendruckprüfgeräts durchgeführt werden. Hersteller Frank hält hierfür einen entsprechenden Leihpark vor. Auf diesem Weg können auch die jeweiligen Schweißgeräte samt erforderlichem Zubehör gemietet werden. Bereits im Vorfeld unterstützt die airleben-Gruppe Ingenieurbüros bei der Planung mit Informationen zum PKS-System und berät hinsichtlich Auslegung, Werkstoffauswahl und Dimensionierung.

Ein Beispiel aus der Praxis

Die Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“ GmbH errichten derzeit am Standort Saalfeld den Neubau der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 30 Mio. Euro. Als Teil dieser Baumaßnahme wurde das Gebäude mit einer erdverlegten Zuluftversorgung aus PE ausgerüstet. Mit dem Neubau, der im Jahr 2015 eingeweiht werden soll, verbessern sich die Behandlungs- und Arbeitsbedingungen deutlich. Den Patienten stehen dann moderne Behandlungs- und Betreuungsmöglichkeiten zur Verfügung. Über zwei Ansaugtürme wird ein Volumenstrom von rund 42.000 m³/h zugeführt. Die angesaugte Außenluft wird im Gebäude über zwei mit FU-Regelung versehene Lüftungszentralgeräte im Gebäude verteilt. Die Ansaugtürme wurden jeweils mit einem betongemantelten Schachtbauwerk aus Kunststoff verbunden und danach in zwei PKS-Stränge DN 1100 aufgeteilt. Alle vier Stränge mit einer Gesamtlänge von 180 m wurden mit im Vorfeld einbetonierten Wanddurchführungen verschweißt und somit zugfest und dauerhaft dicht mit dem Gebäude verbunden. Für die Gesamtluftmenge wird in Abhängigkeit der Jahreszeit ein ?T von 3 bis 5 K erwartet. Durch den Einsatz des Erdreich-Wärmetauschers konnte die Geräteleistung der Gesamtanlage von 150 auf 90 kW reduziert werden. Das verantwortliche Planungsbüro, die Gleich Ingenieure GmbH aus Marktrodach, prognostiziert bei der Heizung eine jährliche ­Energieersparnis von 100000 kWh und bei der Kälte eine jährliche Ersparnis in Höhe von 30000 kWh, was umgerechnet einer jährlichen Entlastung von ca. 30000 Euro entspricht.

Bilder: airleben
www.airleben.de
www.gleich-ingenieure.de

 


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