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Berufetag in der Berliner Innung

Über ein Jahr Pandemie. Viele Corona-Geschichten sind schon erzählt worden, aber längst nicht alle. Eine dieser Geschichten ist auch die der Jugendlichen im zweiten digitalen Schuljahr, im zweiten Sommer ohne Berufsorientierung an den Schulen und ohne Berufsmessen zum Ausprobieren.

Am 21. Juni dieses Jahres führte die Innung SHK Berlin gemeinsam mit anderen Handwerksgemeinschaften einen Berufsorientierungstag für junge Menschen durch. Bild: #seiDUAL

 

Die Sorge um diese Corona-Jahrgänge ist groß. Inzwischen ist das auf höchster politischer Ebene angekommen. Initiativen von Spitzenverbänden rufen derzeit den Sommer der Berufsbildung aus, bauen zentrale Plattformen für Ausbildungsplätze auf. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks erklärt unermüdlich die Vorzüge einer dualen Ausbildung, die jungen Menschen gerade in diesen ungewissen Zeiten zukunftssichere und anspruchsvolle Berufe mit hervorragenden Fortbildungs- und Karrieremöglichkeiten bietet. Während nämlich Schulen pandemiebedingt schließen mussten, hat die betriebliche Ausbildung ganz überwiegend weiter vor Ort stattgefunden. Auszubildende konnten ihre Ausbildung weiterführen oder abschließen. Sie gingen nicht ins Home-Office. Die Systemrelevanz, z.B. des SHK-Handwerks, macht das möglich und die Zukunftsthemen Energie- und Mobilitätswende, Wohnungsbau oder Smart Home wären ohne dual ausgebildete Fachkräfte nicht umzusetzen.

Die Innung SHK Berlin hat bereits im Sommer 2020 viele Möglichkeiten genutzt und Netzwerke mobilisiert, um virtuelle Berufsmessen zu bespielen, direkte Ansprache an den Schulen zu suchen und an politische Akteure zu appellieren, diese Corona-Generation nicht zu vergessen. Berlin war dadurch sogar in der Lage, die Ausbildungszahlen zu halten.

Sinkende Inzidenzen, maßvolle Lockerungen und die Rückkehr Berliner Schulen zum Regelunterricht eröffneten plötzlich im Juni 2021 ein kleines Zeitfenster für Berufsorientierung in Präsenz. Die Innung nutzte das kurzfristig. Gemeinsam mit den Berliner Elektro-, Metall-, Maler- und Kfz-Innungen sowie der Fachgemeinschaft Bau und mit Unterstützung durch die Ausbildungskampagne #seiDUAL sowie der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales organisierte die Innung den ersten Berliner Berufsorientierungstag in Präsenz seit der Pandemie: Zukunft Handwerk.

210 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 bis 10 hatten sich mit ihren Lehrerinnen und Lehrern angemeldet, in das SHK-Kompetenzzentrum der Innung zu kommen. Auf dem großen Außengelände war es möglich, unter Einhaltung aller Hygiene- und Sicherheitsvorschriften über duale Ausbildungsberufe zu informieren. „Es ist den jungen Leuten anzumerken, wie dankbar sie für diese Möglichkeit sind“, beobachtete Geschäftsführer Andreas Koch-Martin das Treiben auf dem Hof. „Endlich einmal wieder eine Begegnung, ein haptisches Erleben. Das ist etwas anderes, als alleine vor dem Tablet zu sitzen.“

Der Schwerpunkt lag auf der Präsentation von Umweltberufen, die jungen Menschen mit klimapolitischen oder technischen Interessen eine krisensichere Perspektive geben. Diese Berufe hatten sich beteiligt: das Sanitär- und Heizungshandwerk, die Baubranche, das Elektrohandwerk und Malerhandwerk, der Metallbau und das Kraftfahrzeughandwerk.

Das mediale Echo war groß. RBB Inforadio sendete live über den Tag mehrere Berichte, Interviews und Statements. Auch die Berliner Tagespresse berichtete im Nachgang.

Senatorin Elke Breitenbach unterstrich mit ihrer Anwesenheit und ihrem Grußwort, dass die enorme Relevanz dualer Ausbildung und Vermittlung der Inhalte an die Corona-Generation verstanden wurde.

 


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