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Hygiene an erster Stelle

Die Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik und ein bestimmungsgemäßer Betrieb sind maßgebend für die Trinkwassergüte

Trinkwasser ist das wichtigste Nahrungsmittel. Wie ­jedes andere, kann es jedoch verderben. Bild: Blue Responsibility/fotolia.com

Bis zur endgültigen Installation sind Fittings mit hygieneunterstützenden Verschlussstopfen versehen. Bild: Geberit Vertriebs GmbH

Das zentrale Trinkwassererwärmungssystem KTS arbeitet nach dem Durchflussprinzip. Bild: Gebr. Kemper GmbH + Co. KG

In die durchgeschleifte Ring- oder Reihenleitung integriert, funktioniert die neue Viega Spülstation wie ein „elektronischer Nutzer“ und sorgt so für einen bestimmungsgemäßen Betrieb. Bild: Viega GmbH & Co. KG

 

Trinkwasser kann wie jedes andere Nahrungsmittel verderben, wenn die Verweilzeit im Rohrsystem zu lang ist oder die Betriebsbedingungen nicht stimmen. In nicht ordnungsgemäß geplanten oder betriebenen Trinkwasserinstallationen besteht darüber hinaus die Gefahr einer Verunreinigung mit Bakterien. Das Trinkwasser in Deutschland unterliegt daher besonders strengen Auflagen und Kontrollen, die in der Trinkwasserverordnung geregelt sind. Wie die Trinkwassergüte und somit ein nachhaltiger Umgang mit der kostbaren Ressource sichergestellt werden kann, erläutern die deutschen Sanitärhersteller der Initiative Blue Responsibility*.

„Sauberes Trinkwasser ist eine der wichtigsten Ressourcen unseres Planeten. Daher ist es die Aufgabe von allen, sie zu schützen und zu bewahren. Eine Verantwortung, zu der sich auch die deutsche Sanitärindustrie bekennt. Die fachgerechte Beratung von Handwerkern, Fachplanern und Architekten ist dabei ebenso wichtig wie das Know-how und die Qualitätsprodukte der deutschen Markenhersteller“, erläutert Wolfgang Burchard, Sprecher von Blue Responsibility. Denn obwohl die Trinkwasserqualität in Deutschland ausgezeichnet ist, gibt es auch hierzulande potenzielle Gefahrenquellen für die wertvolle Ressource. Zum Beispiel durch die Belastung des Trinkwassers mit Legionellen oder Pseudomonaden. Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die durch die Vernebelung von Wasser, z.B. in der Dusche oder bei Klimaanlagen, in die Lungen gelangen und dort eine schwere Lungenentzündung, auch bekannt als Legionärskrankheit, auslösen können. Pseudomonaden hingegen siedeln vorrangig im Bereich der Auslaufarmaturen und gelangen durch Druckschläge oder Strömung in das Auslaufwasser der Entnahmestelle, können aber auch gegen die Fließrichtung tiefer in die Installation gelangen. „Beiden Erregern kann man durch eine hygienebewusste Installation und den bestimmungsgemäßen Betrieb der Trinkwasseranlage vergleichsweise einfach vorbeugen“, erklärt Dr. Peter Arens, Leiter Kompetenzzentrum Trinkwasser beim Systemanbieter Viega.

Auswahl geeigneter Materialien und hygienische Handhabung
Was bei anderen Lebensmitteln die Verpackung darstellt, sind bei Trinkwasser die Rohrleitungen und Verbinder. Hier kommt es besonders auf geeignete Materialien an, weiß Dr. Peter Arens von Viega: „Als Klassiker gelten metallene Rohrleitungssysteme wie Edelstahl oder Kupfer im Bereich der Verteil- und Steigeleitungen und Kunststoff auf der Etage.“ Fachgerecht verwendet, gewährleisten sie, dass – wie in der TrinkwV §17 gefordert – keine Stoffe in das Trinkwasser gelangen, die eine Gesundheitsgefahr darstellen oder Geruch und Geschmack des Wassers verändern. Generell bescheinigt ein akkreditierter Zertifizierer (DVGW) die Eignung von Materialien für Trinkwasser.
Auch bei der Installation selbst muss Wert auf Hygiene gelegt werden. Bei Transport, Lagerung und Installation sind z.B. die Enden der Rohre verschlossen zu halten. „Die Fittings der Rohrleitungssysteme von Geberit sind hierzu werksseitig mit einem Stopfen versehen“, weiß Peter Reichert. „Pressverbinder oder Armaturen liefert Viega grundsätzlich in Beutelverpackungen aus, damit alle Installationskomponenten bis zum Einsatz optimal gegen Verschmutzungen geschützt sind“, ergänzt Dr. Peter Arens. „Auf die bisher übliche Belastungsprüfung der Rohre mit Wasser kann verzichtet werden“, so Arens, „wenn Verbinder und Armaturen mit der sogenannten SC-Contur ausgestattet sind und die notwendige Dichtheits- und Belastungsprüfung zuvor mit Druckluft oder Inertgas erfolgt ist.“ Wird anschließend die Installation erst kurz vor der Inbetriebnahme erstmalig gefüllt und gespült, ist auch im späteren regelmäßigen Betrieb nicht mit Problemen zu rechnen.

Energiespeicherung auf ­Heizungsseite
Die Warmwasserversorgung wird häufig durch Speichersysteme realisiert. Dabei werden oft mehrere Hundert Liter Wasser erwärmt und teilweise über einige Tage gespeichert. „Das ist Stagnation pur“, warnt Stefan Pohl, Leiter Marketing bei Kemper. „Eine aus hygienischer Sicht zu bevorzugende Lösung bilden Durchfluss-Trinkwassererwärmer, die das Trinkwasser erst bei der Zapfung erwärmen. Die Energie zur Warmwassererzeugung wird dabei durch einen Pufferspeicher auf der Heizungsseite realisiert.“ So besteht die Möglichkeit, regenerative Energiequellen wie z.B. Solarenergie oder Wärmepumpen zu nutzen. Auch das Verkeimungsrisiko sinkt, da der Speicher nicht mehr auf der Trinkwasserseite angeordnet ist.

Richtige Temperaturhaltung und Dämmung
Bestimmte Temperaturbereiche (25 bis 50°C) fördern das Entstehen und die Vermehrung von Legionellen. Die Temperaturen im Kaltwasser sollten daher nicht über 25°C liegen, die Warmwassertemperaturen nicht unter 60°C. Warmwasserleitungen sollten daher grundsätzlich gedämmt werden. Dies gilt auch für die dazu gehörenden Strangregulier- oder Absperrventile. „Besonders wichtig sind solche Dämmungen bei parallel verlegten Warm- und Kaltwasserleitungen. Soweit möglich, sollten diese in getrennten oder belüfteten Schächten verlegt werden“, erklärt Arens. „Denn auch eine noch so gute Dämmung verzögert lediglich den Temperaturübergang in Stagnationsphasen, verhindert ihn jedoch nicht.“ Eine innen liegende Zirkulation bei der Warmwasserleitung, wie sie Geberit oder Viega anbieten, begünstigt die Einhaltung der geforderten Temperaturen. „Durch die Führung der Zirkulationsleitung in der Warmwasserleitung nach dem Rohr-in-Rohr-Prinzip werden durch den Wegfall einer warmgehenden Leitung in einem Schacht die Wärmeströme auf die Kaltwasserleitung reduziert“, unterstreicht Peter Reichert, Leiter Produktmanagement Rohrleitungssysteme bei Geberit. Diese Systemlösung hilft, die Kaltwassertemperaturen unter 25°C zu halten.

Stagnation vermeiden
Eine entscheidende Voraussetzung für eine hygienebewusste Installation ist die bedarfsgerechte Dimensionierung der Rohrleitungen. Denn in nur selten ausgetauschtem Wasser bilden sich höhere Konzentrationen an Legionellen als in fließendem Wasser mit den entsprechenden Verdünnungs- und Ausspüleffekten. Das bedeutet zugleich, dass Stichleitungen vermieden werden sollten. Stattdessen werden beispielsweise Außenzapfstellen genau wie Badewannen oder nur selten genutzte Zapfstellen in der Garage in eine Ringleitung integriert oder durchgeschleift.
Sind Reihenleitungen vorgesehen, sollte außerdem immer ein regelmäßig genutzter „Hauptverbraucher“ am Ende angeordnet sein. Ob die Benutzung dieses Verbrauchers (z.B. ein WC) ausreicht, das Wasser im vorgelagerten Rohrleitungsnetz wirklich auszutauschen, lässt sich mit Planungsprogrammen, die den Wasseraustausch simulieren, prüfen.

www.blue-responsibility.com


*) Blue Responsibility – Nachhaltige Sanitärlösungen ist eine Initiative, die 2009 durch den VDMA-Fachverband Armaturen und das IndustrieForum Sanitär (IFS) ins Leben gerufen wurde. Unter ihrem Dach informieren Unternehmen der deutschen Sanitärindustrie über die vielfältigen technischen Lösungen, die dem Anspruch eines nachhaltigen Umgangs mit der Ressource Wasser gerecht werden. Partner sind die Markenhersteller Berluto, Burgbad, Dornbracht, Duravit, ­Franke ­Aquarotter, Gampper, Geberit, Grünbeck, ­Heimeier, Honeywell, Ideal Standard, Kaldewei, ­Kemper, ­Keramag, Keuco, Kludi, Mepa, Neoperl, Oventrop, Sam, Sasserath, Schell, Viega und Villeroy & Boch.

 


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