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Aus den Verbände

Nachrichten und Berichte aus den einzelnen Verbänden.

 

Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie

Wo bleibt die Wärmewende?
Der deutsche Wärmemarkt bleibt trotz seiner zentralen Bedeutung für die Energiewende weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Noch immer gelten rund zwei Drittel aller zentralen Heizungsanlagen in Deutschland als veraltet und technisch ineffizient. Gerade einmal 17% der insgesamt 21 Mio. Anlagen entsprechen dem Stand der Technik und koppeln gleichzeitig Erneuerbare Energien ein. Zu diesem Ergebnis kommt die Erhebung zum energetischen Zustand des Anlagenbestandes. Diese wird jährlich gemeinsam vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) und dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) veröffentlicht. Demnach geht die Modernisierung des Bestandes noch immer zu langsam voran. Beim derzeitigen Modernisierungstempo würde es rund 30 Jahre dauern, die 8,7 Mio. Gas-Heizwertgeräte zu modernisieren. Bei den 5,1 Mio. Öl-Heizwertkesseln würde dies sogar über 90 Jahre dauern. „Der größte Energieverbrauchssektor Deutschlands, der Wärmemarkt, weist mit Abstand die größten Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenziale auf. Würden die annähernd 14 Mio. veralteten Anlagen modernisiert, könnten 13% des deutschen Energieverbrauchs eingespart werden“, so Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. Die Bundesregierung wirbt bei Verbrauchern mit einem „Energiesparplan“ für alle und setzt auf Akteure wie das Schornsteinfegerhandwerk mit seinem bundesweit flächendeckenden Netzwerk an Experten für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Um die Wärmewende zum gewünschten Erfolg zu bringen, sollten sich endlich auch die Beratungsleistungen in den Förderprogrammen widerspiegeln, so Oswald Wilhelm, Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks.
BDH und ZIV sprechen sich für eine Verdopplung des Modernisierungstempos des veralteten Heizungsanlagenbestands aus. „Wer dieses für den Klimaschutz wichtige Ziel erreichen möchte, sollte nicht auf Technologieverbote, sondern auf eine marktwirtschaftliche Strategie setzen“, so Uwe Glock, Vizepräsident des BDH.
Die beiden Verbände setzen auf die Doppelstrategie aus Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien. Bereits heute zur Verfügung stehende Heizungssysteme reduzieren den Einsatz von fossilen Energieträgern deutlich und ermöglichen zugleich den Einsatz Erneuerbarer Energien.



Bundesverband Solarwirtschaft

Internationale Leistungen ausgeweitet
Der BSW-Solar hat auf der Intersolar Europe mit Solarverbänden aus Indien, Mexiko und Südafrika neue Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet. Daneben unterhält der Verband bereits Beziehungen zu Solarverbänden aus Afghanistan, Ägypten, Argentinien, Botswana, Brasilien, Chile, Costa Rica, Ghana, Indonesien, Iran, Israel, Jordanien, Marokko, Pakistan, Philippinen, Tansania, Tunesien und der Türkei. Die Verbandskooperationen dienen dazu, Informationen über die Solarmärkte aus erster Hand zu erhalten und Geschäfte zwischen Mitgliedsunternehmen anzubahnen. „Das Ziel heißt 40 Verbandskooperationen bis Ende des Jahres“, sagt Joachim Goldbeck, Präsident des BSW-Solar. „So wollen wir unseren Mitgliedern weltweit Solarmärkte erschließen, auf denen deutsche Angebote nachgefragt werden.“
„Indem ANES und BSW-Solar unsere beiden Länder – das eine mit einem wachsenden Solarmarkt und hohen Sonneneinstrahlungswerten, das andere mit starker und robuster Technologie und praktischer Erfahrung – einander näherbringen, schaffen sie eine gemeinsame Basis für die Projekt- und Geschäftsentwicklung. Der internationale Austausch von Produkten und Dienstleistungen erhöht die Transparenz, das Warenangebot und die Qualität auf dem mexikanischen Solarmarkt“, sagt José Alberto Valdés, Präsident des mexikanischen Verbandes ANES. Bei der Umstellung der Stromversorgung auf Erneuerbare Energien gilt Deutschland nach wie vor als Vorreiter. Entsprechend erklärt Moeketsi Thobela, Geschäftsführer des südafrikanischen Verbandes SAPVIA: „Nachdem sich in Südafrika schon vor Jahren ein Markt für große Solarparks etabliert hat, ist auch das Interesse am Marktsegment der PV-Aufdachanlagen gewachsen. Die strategische Bedeutung der Kooperation zwischen SAPVIA und BSW-Solar liegt darin, Südafrika die Möglichkeit zu bieten, von den wertvollen Erfahrungen zu profitieren, die in Deutschland gemacht wurden.“
Auch die neue Matchmaking-Plattform solar-business.com unterstützt die internationale Vernetzung des BSW-Solar. Auf solar-business.com können deutsche Firmen Produkte, Partner und Projekte im Ausland finden, umgekehrt bietet die Plattform ausländischen Unternehmen Kontakte in den deutschen Markt. „Unsere Firmen wollen ihre Lieferbeziehungen breit aufstellen und suchen die Kooperation mit deutschen Anbietern. Die Vernetzung über solar-business.com öffnet die Tür in beide Richtungen“, sagt Pranav Mehta, Vorsitzender des indischen Verbandes NSEFI. Um die Qualität und Seriosität der Angebote auf solar-business.com zu gewährleisten, können sich ausschließlich beitragszahlende Mitgliedsunternehmen der Partnerverbände registrieren. Die Plattform wurde auf der Intersolar vorgestellt und wird bis Oktober mit Hunderten qualifizierten Firmenadressen aus den Partnerländern des BSW-Solar gefüllt sein.
Zudem ist der BSW-Solar Gründungsmitglied des Global Solar Council, der weltweiten Interessenvertretung der Photovoltaik-Industrie, und leitet dessen Strategiekommitee. Zur Zielgruppe des Global Solar Council zählen internationale Organisationen wie die UNO, die Weltbank oder die IRENA, aber auch nationale Regierungen, Netzbetreiber und Regulierungsbehörden.
Weitere Informationen über die internationalen Leistungen des BSW-Solar erteilt Jan Knaack, knaack@bsw-solar.de

 

Fachverband Gebäude-Klima e.V.

Energetische Inspektion nach § 12 EnEV für Kälteanlagenbauer
Die Ende 2015 erfolgreich gestartete Seminarreihe „Energetische Inspektion von Klimaanlagen nach § 12 der Energieeinsparverordnung (EnEV) für Kälteanlagenbauer“ wird fortgesetzt. Die nächsten Termine der Seminarreihe, die vom Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK) in Kooperation mit dem Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e.V. (BTGA), der DMT GmbH und dem Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) Dresden organisiert werden, sind: 25. Oktober 2016 (Frankfurt, InterCity Hotel), 8. Dezember 2016 (Hannover, Mercure Hotel) und 2. Februar 2017 (München, Maritim Hotel).
Die eintägigen Seminare vermitteln jeweils die notwendigen Kenntnisse zur Durchführung der energetischen Inspektion von Klimaanlagen nach § 12 EnEV. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Klimakälteerzeugung (Kälteerzeugung, VRF-Klimaanlagen, Wasser-Klimaanlagen). Dies beinhaltet sowohl die relevanten Grundlagen gemäß § 12 EnEV, als auch deren praktische Umsetzung. Die Teilnehmer erhalten das Rüstzeug, um eine energetische Inspektion an Kälteanlagen wie Kaltwassersätzen oder DX-Anlagen nach DIN SPEC 15240 Stufe A eigenständig durchzuführen. Durch die mit dem Seminar verbundene Weiterqualifizierung zur fachkundigen Person erschließt sich für Fachleute aus dem Kälteanlagenbauerhandwerk ein zusätzliches Betätigungsfeld.
Weitere Informationen zu Seminarinhalten, Teilnahmebedingungen und Anmeldung unter http://www.rss.fgk.de/Veranstaltungen/2016_2017_Seminar_Par12_EnEV.pdf oder bei der FGK-Geschäftsstelle, Danziger Straße 20, 74321 Bietigheim-Bissingen, Telefon: 07142 7888990, Fax: 07142 78889919, E-Mail: info@fgk.de, www.fgk.de

 

Bundesverband Wärmepumpe e.V.

„Ohne Verbot für fossile Heizungen droht ab 2040 kostspielige Abwrackprämie“
Die Energiepolitik schreibt mal wieder Schlagzeilen: Nachdem Ende Juni Umweltministerin Hendricks der Kanzlerin ihren Klimaschutzplan 2050 vorgelegt hat, erhebt sich lautstarker Protest. In der Tat steckt für die Bürger einiger Zündstoff in dem Papier. Bereits 2030 sollen die Deutschen nicht mehr mit Öl und Gas heizen dürfen. Dabei haben sich noch 2015 drei von vier Bürgern für eine Erdgasheizung entschieden.
Mit dem Klimaschutzplan will Deutschland seinen internationalen Klimaschutzverpflichtungen aus dem UN-Klimagipfel in Paris nachkommen. Um die Erderwärmung auf weniger als 2°C zu begrenzen, idealerweise sogar 1,5°C, sollen die globalen Netto-Treibhausgas­emissionen nach 2050 auf null reduziert werden. Der sperrige Begriff „Dekarbonisierung“ (CO2-Neutralität der Wirtschaft) war zum Jahreswechsel plötzlich in aller Munde. Auch Hendricks versprach nach dem Gipfel, Deutschland werde seinen Beitrag leisten, das beinhalte auch „keine Energiegewinnung aus Kohle, Gas und Öl“.
Mit dem Klimaschutzplan hat die Ministerin in Grundzügen aufgezeigt, mit welchen notwendigen Veränderungen eine Dekarbonisierung verbunden ist. Das reicht bei ihr von weniger Fleischverzehr, kein Torf im Garten über das Ende von Benzinern und Dieseln auf Straßen hin zu einem Verbot von Öl- und Gasheizungen in Kellern. Der Klimaschutzplan befolgt dabei das Einmaleins des Projektmanagements: Er denkt die Aufgabe vom Ende her: Wegen ihrer langen Nutzungsdauer von bis zu 20 Jahren dürften ab 2030 keine neuen Gas- oder Ölheizungen mehr installiert werden.
Damit folgt der Klimaschutzplan den Empfehlungen einer Reihe wissenschaftlicher Arbeiten zu diesem Thema. Die jüngste von Prof. Quaschning, HTW Berlin, fordert sogar ab 2040 keine Treibhausgase mehr freizusetzen, damit die 1,5-Grad-Grenze nicht überschritten wird. Spätestens dann dürfte auch Strom nur noch aus erneuerbaren Kraftwerken stammen und müsste auch zum Heizen und für die Mobilität verwendet werden. Bereits 2020 dürften keine neuen Gasbrennwertkessel mehr eingebaut werden, stattdessen sollten hauptsächlich Wärmepumpen zum Einsatz kommen.
Nach Gasbrennwertgeräten waren Wärmepumpen 2015 bereits das beliebteste Heizsystem im Neubau. Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wärmepumpe: „Die Wärmepumpe ist kein Neuling am Heizungsmarkt, in der Breite ist das Potenzial aber unbekannt. Dennoch: Schon heute entscheidet sich jeder dritte Ein- und Zweifamilienhausbesitzer für eine Wärmepumpe. Die höheren Anschaffungskosten werden durch staatliche Fördergelder kompensiert.“
Ist ein Verbot fossiler Heizungen dann überhaupt notwendig? Dazu Prof. Quaschning: „Hält der Boom für Öl- und Gasheizungen unvermindert an, müssen Altanlagen ab 2040 zum Erreichen der Pariser Klimaschutzziele über kostspielige Abwrackprämien vorzeitig außer Betrieb genommen werden. Sinnvoller wäre es, dies durch mutige ordnungspolitische Weichenstellungen oder durch eine Klimaschutzabgabe auf Heizöl und Erdgas zu verhindern. Es ist geradezu grotesk, dass für importiertes und klimaschädliches Heizöl in Deutschland seit vielen Jahren konstant niedrige Abgaben zu zahlen sind, während für Strom aus heimischen klimaverträglichen Solaranlagen immer neue Abgaben und Belastungen wie die Eigenverbrauchsumlage eingeführt werden.“

 


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