Werbung

Zentralverband: Mit neuen Kriterien gegen SteinbildungKompromiss bei Umlaufwasserheizern

Statt auf Vorgaben der VDI-Richtlinie 2035 zu beharren, stimmt die Heizungsindustrie einem mit dem ZVSHK erarbeiteten Kompromiss zu. Er bringt dem Handwerk praktikablere Lösungen gegen Steinbildung in wandhängenden Heizgeräten. Nun geben klare Rahmenbedingungen vor, wann besondere Füllwässer nötig sind. Erfüllt der Fachbetrieb bei Inbetriebnahme und Wartung die definierten Kriterien der neuen Fachinformation, entspricht dies den Anforderungen gemäß Herstellerangaben.

Aufbereitetes Füllwasser wird nur dann nötig, wenn der spezifische Wasserinhalt des Umlaufwasserheizers kleiner als 0,3&#8202

 

Seit mehreren Jahren beklagen Heizungsbauer ein Handikap bei der Installation von Heizgeräten. Vor dieser Zeit waren Heizkessel mit einer Leistung „kleiner 100 kW“ weitestgehend frei von wassertechnischen Anforderungen in den Betriebsbedingungen. Aufgrund von Schadensfällen wurden dann seitens der Hersteller besondere wassertechnische Anforderungen nach VDI 2035 vorgegeben. Diese Anforderungen waren jedoch in der Praxis nicht umsetzbar. Auf Drängen des ZVSHK fanden die Berufsorganisation und der BDH nun einen Kompromiss.
Aller Voraussicht nach werden die Fachbetriebe im April eine klare Handlungsanweisung zur Verfügung haben, die dem langjährigen Ping-Pong-Spiel mangelnder Zuständigkeiten ein Ende bereitet. Grundlage für den störungsfreien Betrieb wandhängender Heizgeräte wird die Fachinformation „Vermeidung von Betriebsstörungen und Schäden durch Steinbildung in Warmwasserheizungsanlagen“. Was von ZVSHK und BDH (Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik) ausgehandelt wurde, vereinfacht die in Teilen praxisfremde VDI 2035 und löst die im Oktober 2006 von der SHK-Berufsorganisation herausgegebene Fachregel „Steinbildung“ ab.

WASSERAUFBEREITUNG NUR IN BESONDEREN FÄLLEN
Im Ergebnis hat der zwischen BDH und ZVSHK vereinbarte Kompromiss für die SHK-Fachbetriebe folgende Vorteile:

  • Die Anwendung der komplexen VDI 2035 Teil 1 entfällt.
  • Definierte Kriterien in überschaubarem Umfang sind jetzt Grundlage für die Entscheidung zur Wasseraufbereitung. Dazu gehören Wasserhärte, spezifischer Wasserinhalt des Wärmeerzeugers (wird vom Hersteller angegeben) und das spezifische Anlagenvolumen. Wenn der SHK-Fachbetrieb den Nachweis der Einhaltung dieser Kriterien erbringt, kann er sich gegenüber dem Hersteller technisch entlasten und damit schadlos halten.
  • Grundsätzlich entfällt eine Betrachtung der Lebensdauer beim Füll- und Ergänzungswasser (eine ursprüngliche Forderung, die nicht aufrechterhalten wird).
  • Eine Wasseraufbereitung ist nicht erforderlich:
    – für alle Wärmeerzeuger bis 50 kW bei einem spezifischen Wasserinhalt des Wärmeerzeugers „größer 0,3 l pro kW“, für Umlaufwasserheizer (wandhängende Heizgeräte) bis 50 kW bei spezifischem Wasserinhalt des Wärmeerzeugers „kleiner 0,3 l pro kW“, wenn die Wasserhärte „16,8 °dH“ (Grad Deutsche Härte) nicht überschritten wird.


Die Hersteller verpflichten sich darüber hinaus, dass sie ihre Wärmeerzeuger entsprechend ausweisen. Anhand der Produktunterlagen und nach Möglichkeit auch auf dem Gerät soll dem Installateur kenntlich gemacht werden, ob der spezifische Wasserinhalt kleiner oder größer 0,3 l je kW eingestuft ist.
Konstruktive Veränderungen an den Heizgeräten sind erst bei der nächsten Gerätegeneration möglich. Erst dann wird man sehen, ob neue wandhängende Geräte bei erhöhtem Härtegrad in der Wasserversorgung weiterhin besondere Füll- oder Ergänzungwässer benötigen.

FACHINFORMATION
Die Fertigstellung der gemeinsamen Fachinformation war bei Redaktionsschluss (Ende März 2010) noch nicht abgeschlossen. Nach endgültiger Freigabe werden Mitgliedsbetriebe der SHK-Organisation die zehnseitige Fachinformation „Vermeidung von Betriebsstörungen und Schäden durch Steinbildung in Warmwasserheizungsanlagen“ unter www.wasserwaermeluft.de (Pfad: Fachbesucher, Installateur und Heizungsbauer) herunterladen können.



www.wasserwaermeluft.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: