Zentralverband - Ausgezeichnet

Vom Produkt-Award bis zur SHK-Championship, vom neuen Qualitätszeichen für Hersteller bis zur Ofenflamme für prämierte Handwerksleistung: In Frankfurt/Main reihte die SHK-Berufsorganisation etliche Anlässe aneinander, um den Branchentreff zu einem hochrangigen, alle zwei Jahre stattfindenden Ereignis zu machen. Für das Fachhandwerk haben sich die fünf Messetage wieder gelohnt, denn über innovative Technik, neue Gestaltungsideen und wichtige Trends konnte man sich aus erster Hand informieren.

Neu für die Besucher der ISH 2019 waren nicht nur Produktinnovationen und Trends in den Bereichen Sanitär, Heizung, Lüftung, Kälte- und Klimatechnik oder Gebäudeautomation. Die alle zwei Jahre stattfindende Weltleitmesse startete diesmal gleich zum Wochenbeginn, an einem Montag (11. März), und präsentierte obendrein eine geänderte Hallenstruktur. Viele Aussteller mussten deshalb neue Möglichkeiten suchen und finden, um sich an ungewohntem Standort bestmöglich zu präsentieren. Der ZVSHK hatte als Gründer und ideeller Träger der ISH sein Domizil – an neuem Platz in Halle 11.1 – wiederum als Handwerkertreff gestaltet und präsentierte an jedem der fünf Messetage wichtige Themen.

Auf ins digitale Zeitalter
#WIRVERNETZENUNS lautete das Motto zur Messe und diese Botschaft bleibt im SHK-Fachhandwerk für die Zukunft bestehen. ZVSHK-Präsident Michael Hilpert brachte es auf den Punkt: „Es geht darum, Produkte, Projekte, Prozesse und Personen zu vernetzen, damit die SHK-Fachbetriebe qualitativ noch leistungsfähiger werden. Hinzu kommt, dass wir mit der digitalen Technik personelle Ressourcen heben – Stichwort Fachkräftemangel – und noch effizienter einsetzen können.“ Mehr dazu im weiteren Verlauf des Beitrags.

Produkt-Award geht an fünf Hersteller
Wie erwartet war der Andrang am Messestand groß, als die Sieger des ZVSHK-Produkt-Awards „Badkomfort für Generationen“ bekannt gegeben wurden. Gewonnen haben die Hersteller Albrecht Jung (Lichtsteckdose Plug & Light), Franke Aquarotter (Waschtisch Variuscare), HSK Duschkabinen (Renoconcept), Toto (Washlet RX) sowie Hewi (System 900).
Zum vierten Mal zeichnete der Zentralverband Produkte rund um das Bad aus, die vorbildlich gestaltet und auch im Alter oder bei Behinderung gut nutzbar sind. Erst am Tag zuvor war die prominent und international besetzte Jury in Kooperation mit dem Kompetenznetzwerk Design für Alle – Deutschland (EDAD) zusammengekommen, um die preiswürdigen Entscheidungen zu treffen. Im Vergleich zur vorherigen Ausschreibung waren es diesmal doppelt so viele Wettbewerbseinreichungen. Die Sieger und alle 46 Nominierungen kann man in einer Bilderschau unter www.zvshk-award.com/gewinner/ Revue passieren lassen.

Neues Qualitätszeichen
Als weiteren wichtigen Akzent für die Branche wertet die SHK-Berufsorganisation das neue Qualitätszeichen „Zertifizierter Hersteller“, mit dem zum Start auf der ISH 2019 zehn Unternehmen ausgezeichnet wurden. Es sind Geberit, Grundfos, Judo, KSB, Oventrop, Purmo, Reflex, Roth, Toto sowie Wilo.
„Mit unserem neuen Qualitätszeichen bieten wir erstmals eine herstellerunabhängige, neutrale Unterstützung für Kaufentscheidungen im wachsenden SHK-Produktbereich. Dafür steht der ZVSHK ab heute mit seinem Logo“, erklärte der ZVSHK-Präsident Michael Hilpert bei der Übergabe der Auszeichnungen an die Vertreter der jeweiligen Marken.
Die Auszeichnung erfolgt nach umfassender Zertifizierung der Hersteller. Sie bescheinigt eine hohe Qualität der Produkte, damit einhergehend deren Einhaltung aller in Deutschland gültigen Anforderungen an ihre Verwendung, zudem umfangreiche Serviceleistungen und Investitionen in Forschung und Entwicklung der ausgezeichneten Hersteller.
Aus Sicht der Handwerksorganisation belegt das Qualitätszeichen Leistungen der Hersteller, die die betrieblichen Abläufe im SHK-Handwerk unterstützen. „Das Prädikat ‚Zertifizierter Hersteller‘ zeigt allen Kollegen, dass dahinter ein Hersteller steht, der ihnen mit dem Produkt besondere Leistungen vermittelt – von der Werbung, über die Beratung, Montage, Wartung bis hin zum After Sales“, urteilte Präsident Hilpert bei der Premiere.

Bad nimmt Schlüsselrolle ein
Wo lässt sich die gesamte Bandbreite für die Badgestaltung besser darstellen als auf der ISH? In der Sonderschau Pflegebad in Halle 3.1 legte der ZVSHK den Schwerpunkt auf die Probleme in Bädern auf kleinstem Grundriss. Mögen dort die Gegebenheiten für eine Einzelperson gerade reichen, im Alter bzw. bei eingeschränkter Beweglichkeit stößt die Nutzung jedoch leicht an Grenzen. Erst recht, wenn auch eine pflegende Person assistieren soll.
Damit das Fachhandwerk dennoch zu Lösungen für Kleinstbäder finden kann – davon gibt es schließlich Millionen – hat die Sonderschau mit beweglichen Elementen und Objekten gezeigt, wie dies dennoch möglich gemacht werden kann. Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, Pflegebeauftragter der Bundesregierung, hat die besondere Tragweite des Themas längst erkannt und war aus Berlin gekommen, um sich in der Sonderschau einen persönlichen Eindruck über die Gestaltungsmöglichkeiten zu verschaffen.

Sonderschau Werkstatt Bad
In Zusammenarbeit mit der VDS (Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft) gab es in Halle 4.2 Platz für das sogenannte HandwerkerLab. Dort ließ sich sowohl mit einem Exoskelett als auch mit einer VR-Brille experimentieren. Der Hintergrund: In einem mehrjährigen Forschungsprojekt erprobt die SHK-Berufsorganisation alltagstaugliche Lösungen für die Badsanierung und zeigte auf der ISH unter der Bezeichnung „Handwerksgeselle 4.0“ erste Hilfestellungen durch eine Technik, die in wenigen Jahren große Bedeutung haben dürfte.

SHK-Championship: Fachkräfte bei der Arbeit
In der Welt der Installationstechnik in Halle 4.2 hatte der ZVSHK gleich neben der neu eingerichteten Werkstattstraße ein weiteres Aktionsfeld. Für die medienwirksame Nachwuchswerbung zum Anlagenmechaniker SHK traten sechs Talente an. Die jungen Top-Gesellen ließen sich über mehrere Messetage hinweg über die Schulter schauen. Mit hoher Präzision gaben sie typische Fertigkeiten zum Besten, damit alle wichtigen technischen Einrichtungen im Bad installiert werden konnten.

Ofenflamme für handwerkliche Top-Ergebnisse
Traditionell ist die Halle 9.2 Anziehungspunkt für die Ofen- und Luftheizungsbauer. Großen Andrang gab es bei der Preisverleihung der Ofenflamme – ein internationaler Designwettbewerb, der zum dritten Mal individuell geplante und handwerklich erstellte Einzelraumfeuerungsanlagen prämiert hat. Aus 151 Einreichungen hat die Jury vier Gewinner bestimmt und zwei Sonderpreise vergeben.
ZVSHK-Präsident Michael Hilpert überreichte die Ofenflamme an Jürgen Henrichs aus Zeltingen-Rachtig, Ludek Hradil aus Pilsen (Tschechien), Stephanie Schäflein-Hörner aus Greußenheim sowie Franco Schiechtl aus Jerzens (Österreich). Sonderpreisträger sind Frank Gehring aus Winden und Andreas Pöhl aus Klobenstein/Ritten (Italien).
Beim Designpreis Ofenflamme kommen noch sechs weitere Anlagen hinzu, die als herausragend bewertet wurden und mit den Gewinnern zusammen eine „Top-Twelf Selection“ bilden. Weitere Infos dazu unter www.zvshk.de (als Suchwort den Quicklink QL06117158 eingeben).

Fürs Handwerk entwickelte Programme
Beste Handwerksleistungen werden sich im SHK-Handwerk in Zukunft durch ein hohes Maß an digitalisierten Arbeitsprozessen behaupten können. Deshalb demonstrierte der ZVSHK am Messestand, wie sich fachliche Leistungen im Handwerksbetrieb durch die Softwareprogramme Open Datapool, ZVPlan, ZVTool oder ZVConnect noch rationeller gestalten lassen. Für die zeitgemäße Kommunikation wird die Eckring-App in Zukunft wichtige Infos ohne Verzug zu den Entscheidern in den Mitgliedsbetrieben liefern.

Schlussbemerkung
Im digitalen Zeitalter präsentiert die Berufsorganisation etliche Tools, die den Handwerksbetrieben entlang der Wertschöpfungskette Nutzen bringen und Informationen möglichst schnell abrufbar machen. Dies lässt sich weiter ausbauen. Vor allem dadurch, dass die Akzeptanz für Open Datapool weiter anhält und damit qualitativ hochwertige Produktdatensätze in immer größerer Menge für das Fachhandwerk verfügbar sind. TD

Bilder: Thomas Dietrich

Helmut Bramann
...an die Politik anlässlich der ISH
„Während in Berlin die deutsche Politik das Für und Wider eines Klimaschutzgesetzes diskutiert, zeigt die deutsche Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche auf ihrer Leitmesse in Frankfurt in enormer technologischer Breite, wie Klimaschutz heute schon umgesetzt werden kann. Die erforderlichen Technologien und das Fachhandwerk stehen bereit, um die Gebäude im Land energieeffizienter, emissionsärmer und klimaschonender zu machen. Es wird Zeit, dass die Politik dieses Potenzial für ihre Ziele nutzt und dem Markt entsprechende Anreize vermittelt.“

Michael Hilpert
...zur Weiterentwicklung der SHK-Branche
„Auf der ISH zeigt sich erneut eindrucksvoll: Am SHK-Fachhandwerk führt kein Weg vorbei. Weder heute noch morgen. Denn es sichert und gestaltet die Zukunft mit – zuverlässig, nachhaltig und digital. Wir SHK-Unternehmer erwarten von den ISH-Ausstellern zudem partnerschaftlich angelegte Problemlösungen für einen Markt, in dem die Kunden immer digitaler ticken, handeln, bestellen und einkaufen. Für uns im Fachhandwerk geht es darum, Produkte, Projekte, Prozesse und Personen zu vernetzen, damit die SHK-Fachbetriebe qualitativ noch leistungsfähiger werden.“