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„Wir wollen eine Volksladebox“

Kosten für die E-Ladesäule in Speisen, Mitgliedsbeiträge oder Jahreskarten einkalkulieren

Bild: pixabay

Countdown-Ladesäule von Ladefoxx: Durch die intelligente Countdown-Schaltung ist die Ladezeit frei definierbar, das können 30 Minuten oder zwei Stunden sein. Nach dieser Zeit wird das Fahrzeug automatisch ­entkoppelt, der Ladeanschluss wird frei für andere Nutzer. Bild: Pulse Design

Die jüngsten Vorschläge der Bundesregierung sehen den Aufbau von 1 Mio. Elektromobil-­Ladestellen in Deutschland vor. Übertrieben, sagen Fachkreise. In den Fokus rückt allerdings nicht nur die Menge, sondern auch die technische Lösung. Bild: VDE

 

Das Gütersloher Unternehmen Westaflex baut mittlerweile seit acht Jahren die Stromladesäulen Ladefoxx. Das smarte E-Ladesystem ist aus dem Wunsch oder gar der Notwendigkeit heraus entstanden, Elektrofahrzeuge spontan überall und ungeplant auf- und zwischenladen zu können. In seinem Gastbeitrag für IKZ-Energy erläutert Westaflex-Geschäftsführer Jan Westerbarkey das Konzept.

Bisher wird die E-Mobilität hierzulande unter anderem durch die dürre Ladesäulen-Landschaft behindert. Es gibt zu wenige, belegte oder gar defekte Ladepunkte. Hinzu kommen kostspielige Anschaffungs- und Wartungskosten für die Betreiber, die zudem mit den starren Auflagen des deutschen Eichrechts zu kämpfen haben. E-Fahrer haben es immer noch mit Reichweitenproblemen zu tun. Sie planen ihre Strecken streng nach der Verfügbarkeit von E-Säulen. Um möglichst sorgenfrei von A nach B zu kommen, müssen sie sich im Vorfeld gleich bei mehreren regionalen Anbietern registrieren. Dabei ist nicht nur das häufige Anmelden lästig, sondern auch das permanente Mitführen sogenannter Händlerkarten.

Günstig und gut
Die Marke Ladefoxx verspricht nun gleich mehrere dieser Probleme auf einmal zu lösen. Mit der Low-Tech-Ladesäule „Countdown“ haben wir eine kosteneffiziente, smarte E-Zapfsäule entwickelt, die sowohl die Betreiber als auch die Ladekunden auf unterschiedlichste Weise entlastet. Das beginnt schon beim Preis: Eine Countdown Wallbox ist bereits ab 799 Euro zu haben. Im Vergleich dazu liegt der Preis einer nach deutschem Eichrecht installierten Hightech-Ladesäule inkl. zweier Ladepunkte bei etwa 7000 Euro. Die Installation ist einfach und wenig Fachpersonal-intensiv. Die Ladeleistung von 11 kW (16 A/ Ladedose Typ 2) entspricht der Anschluss-Leistung eines Küchenherdes. Der Fachelektriker prüft und misst die Zuleitung zur Anschlussdose und belegt die Klemmleiste. Mauerdurchbruch oder Erdverlegung bis zum Anschlusspunkt kann bereits der Hausmeister erledigen. Wir wollten keine Profi-Hardware für Spezialisten, sondern eine Volksladebox.

Alternative Abrechnungssysteme
Auch die Abrechnung ist bewusst einfach gestaltet. Die E-Ladesäule von Ladefoxx kann auf die Zähl- und Abrechnungsprozesse nach dem bekannten Händlerkartenmodell verzichten. Wo etwas verbraucht wird, muss genau gemessen und abgerechnet werden – in Deutschland greift hierfür das Eichrecht. Der Countdown-Ladepunkt kalkuliert allerdings eine Stellplatzgebühr aus Eigen- und Netzstrombezug und nicht Session fee oder nach kWh. Somit fällt er nicht unter das Eichrecht. Die Abrechnung regelt der Betreiber. Das kann zum Beispiel der Buchhändler, Friseur, die Kfz-Werkstatt oder der Discounter sein. Der Strom ist für die E-Mobilfahrer kostenfrei. Die Betreiber kalkulieren den Preis als Service-Angebot ein in Speisen, Mitgliedsbeiträge oder Jahreskarten.
Oder der Besitzer, bspw. ein Hotelier, händigt an seinen Kunden den Schlüssel aus, mit dem das E-Mobil über einen längeren Zeittraum vollständig aufgeladen werden kann. Hierfür kann eine Gebühr erhoben werden. Das Abrechnungssystem selbst kann von den Ladekunden pauschal und komfortabel entweder über eine geldwerte Bonuskarte oder eine Zeitschaltsteuerung genutzt werden. Mit unserem System können E-Säulen-Betreiber ihren Kunden kostengünstiges Nachladen ermöglichen, ohne ihnen vorab eine RFID-Karte oder Ähnliches aushändigen zu müssen – wir machen damit das E-Laden so einfach und unkompliziert, wie es längst sein sollte.
Dadurch, dass wir die E-Säulen für kommerzielle Betreiber erschwinglich machen und sie diese relativ leicht bspw. an ihre Kundenparkplätze anbringen können, schaffen wir deutschlandweit ein dichteres Verfügbarkeitsnetz. Und dort, wo vorher vielleicht lediglich eine High-Tech-Ladesäule eines öffentlichen Betreibers stand, stehen bald vielleicht acht von unseren Low-Tech-E-Säulen, die gewerblich genutzt werden können.

Schlank machen
Low-Tech bedeutet Verzicht auf alles, was unnötig Kosten verursacht. Durch das Eichrecht ist der Betrieb einer Ladesäule mit laufenden Kosten verbunden für Roaming, Eichprüfung und Wartung, was deutliche Zuschläge zum Strompreisbezug für den Betreiber bedeutet. Low-Tech-Ladesäulen können aufgrund anderer Abrechnungsmodalitäten darauf verzichten und haben Platz für smarte Software-Bausteine wie die Countdown-Schaltung. Im Countdown-Modus wird der Ladevorgang grundsätzlich von der Ladestation und nicht vom Fahrzeug beendet. Nach Abschluss des Ladevorgangs ist das Kabel aus der Wallbox-Buchse umgehend frei und wird bei verschlossenem E-Fahrzeug nur am E-Auto festgehalten. So kann der Händler und E-Säulenbetreiber sein Geschäftsmodell um das Zusatzangebot „kostenlos parken und laden“ erweitern – bspw. für den Zeitraum der Beratung, des Verkaufsgesprächs oder der Warenauswahl. Jedoch gilt die Faustregel: Ein smarter Software-basierter Ladepunkt hat alle Optionen einer ausgewachsenen Hardware-basierten Ladesäule. Sollten sich Anforderungen wandeln, erfolgt die Erweiterung durch Freischaltung von Software-Optionen. Die Software kann remote ausgerollt werden, ohne die jeweiligen Aufstellungsstandorte aufsuchen zu müssen. Gleichzeitig kann eine Ferndiagnose und Monitoring problemlos aufgeschaltet werden, ohne ein Stück Hardware-Bauteil nachzurüsten.

Ladefoxx adressiert alle E-Mobilisten
Wer ist die Zielgruppe von Ladefoxx-Ladesäulen? Grundsätzlich spricht Westaflex mit seinem Konzept alle E-Mobilisten an – vom E-Roller-Fahrer über E-Biker und E-Scooter bis hin zum E-Car-Fahrer. Die Countdown-Ladesäule adressiert insbesondere Gewerbetreibende und Einzelhändler, Hotels und Gaststätten. Doch Ladefoxx bietet ein breites Spektrum an. Mit den Ladesäulen lassen sich ganze Parkhäuser und Firmenflächen ausrüsten, genauso wie die heimische Garage, Fahrzeugflotten, Fuhrparks oder Carsharing-Netzwerke, und nicht zuletzt der einzelne Elektrofahrzeug-Besitzer.

Autor: Jan Westerbarkey, Geschäftsführer der Westaflex GmbH in Gütersloh.

 


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