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Wer die Wahl hat …

... hat die Qual: Wann sollte man welche Wärmepumpentechnologie einsetzen?

Unbestrittene Nummer eins im deutschen Wärmepumpen-Markt sind Wärmepumpen-Splitgeräte – bestehend aus einer Innen- und einer Außeneinheit.

Die Wirtschaftlichkeit einer Heizanlage ist gerade bei Wärmepumpen das Resultat sehr genauer Vorabplanung.

Ist der Kunde vor allen Dingen auf möglichst hohe Effizienz bei einer Wärmepumpe fixiert, bietet sich eine Sole/Wasser-Wärmepumpe an.

Insbesondere bei den immer beliebter werdenden Luft/Wasser-Wärmepumpen spielen die Schallemissionen eine mitentscheidende Rolle.

Mit einer Auslegungssoftware lässt sich eine Prognose erstellen, mit welchen Schallemissionen bei welcher Aufstellung und welchem Gerät kalkuliert werden kann.

All-in-on-Wärmepumpen sparen im Vergleich zu einzeln installierten Komponenten rund 1 m2 Platz.

In den vergangenen Jahren ist das Angebot an Wärmepumpentechnologien immer breiter und damit individueller geworden.

 

In den vergangenen Jahren ist das Angebot an Wärmepumpentechnologien breiter geworden. Für die Planung und Ausführung von Wärmepumpenanlagen ist das zweifelsohne positiv – bietet sich doch die Möglichkeit zur objektspezifischen Anpassung. Aber welche Wärmepumpentechnologie sollte in welchem Objekt oder bei welchen Voraussetzungen ausgewählt werden?

„Pi mal Daumen“ die Wärmeerzeugung auslegen. Einen Sicherheitszuschlag dazugeben. Passt schon. Was vor einigen Jahrzehnten bei Öl- und Gaskesseln noch möglich war, ist heute längst Vergangenheit. Denn die Wirtschaftlichkeit einer Heizanlage spielt mit die wichtigste Rolle. Und die ist gerade bei Wärmepumpen ein Resultat sehr genauer Vorabplanung. Wie sieht die tatsächlich benötigte Vorlauftemperatur aus? Passen die Heizflächen in allen Räumen dazu? Wie ist das Heizverhalten der Bewohner zu bewerten? Welche Strukturen hinsichtlich des Warmwasserverbrauchs sind zu erwarten? Soll die Wärmepumpe weitere Aufgaben wie Kühlung oder Lüftung übernehmen? Welcher Aufstellort bietet sich an? Die Antworten auf diese und andere Fragen münden zwangsläufig in die Auswahl einer bevorzugten Technologie, mit der alle Aufgaben am bes­ten in den Griff zu bekommen sind.

Kundenbudget entscheidet
An Nummer 1 der Entscheidungskriterien für eine Wärmepumpentechnologie liegt in dem zur Verfügung stehenden Kundenbudget. Handelt es sich um einen besonders preissensiblen Kunden, engt das die Wahl ein. Hinsichtlich der Wärmequellen rückt dann die Lösung „Luft“ in den Mittelpunkt, da Kosten für Bohrungen oder Erdkollektoren nicht anfallen. Dadurch ist der Fachhandwerker auf kein weiteres Gewerk in der Zusammenarbeit angewiesen. Gleichzeitig öffnet sich ihm eine breite Palette an Möglichkeiten, sich über die entstehenden Schallemissionen und das verwendete Medium für den Energietransport der Luft/Wasser-Wärmepumpe zu differenzieren. Hier stehen Heizungswasser, Sole und Kältemittel zur Verfügung. Darüber hinaus sind bei bereits angelegtem Garten im Baubestand Luft/Wasser-Wärmepumpen i. d. R. die einzige Wahl.
Ist der Kunde dagegen vor allen Dingen auf eine möglichst hohe Effizienz fixiert, bietet sich eine Sole/Wasser-Wärmepumpe an. Die Vorteile: maximale Effizienz auch bei geringen Außentemperaturen, kein Außengerät im Garten, keine Planung der Schallemissionen. In puncto Wärmequellen stehen dem Fachhandwerker zahlreiche Perspektiven offen. Neben einer Bohrung sind dies unterschiedlichste Erdkollektortechnologien, beispielswiese Graben-, Flächen- oder Kompaktkollektoren. Auch Erdkörbe gehören dazu. Hier sollte vorab genau geprüft werden, welche Wärmeerschließung lokal bzw. regional genehmigt wird.
Hierzu haben die Hersteller flexible Wärmepumpen im Angebot. An das Basismodul lassen sich die verschiedensten Komponenten für jeden Energieträger anschließen. Das spart Zeit in der Installation, denn dem Fachhandwerker ist – egal welche Energiequelle ausgewählt wird – die Basiseinheit und ihre Montage in jedem Fall bekannt.

Warmwasserbedarf effizient decken
Eine Wärmepumpe sollte jederzeit eigenständig in der Lage sein, den Standard-Warmwasserbedarf in einem Haushalt wirtschaftlich und hygienisch abzudecken. Gesichert wird das durch eine sorgfältige Vorabplanung des Warmwasserverbrauchs.
Wird jedoch bereits im ersten Gespräch deutlich, dass der Warmwasserbedarf die Normzahlen deutlich überschreitet, kann auch eine separate Warmwasserbereitung oder eine bivalente Wärmeerzeugung angedacht werden. Insbesondere im Baubestand besteht bei einem vorhandenen Gasanschluss die Möglichkeit, ein Gas-Heizgerät in die Gesamtanlage zu integrieren. Bei größeren Objekten könnte auch der separate Einsatz einer Hochtemperatur-Wärmepumpe eine wirtschaftliche Basis für die Warmwasserbereitung bieten.
Wärmepumpen werden in der Regel mit einem elektrischen Heizstab ergänzt. Dann heizt die Wärmepumpe das Warmwasser auf eine Temperatur auf, die noch wirtschaftlich mit Umweltenergie erreichbar ist. Der Heizstab kann dann bei Bedarf die weitere Aufheizung des Warmwassers übernehmen. Liegt der Warmwasserbedarf eines Haushaltes innerhalb der Normzahlen – wie in rund 80 % aller Fälle – ist dies die effizienteste Lösung. Die Hersteller bieten hierzu eine große Vielfalt an Modellen an – teilweise mit, teilweise ohne Warmwasserspeicher.

Möglichkeiten der Aufstellung
Als nächster Aspekt sollten die Möglichkeiten zur Aufstellung betrachtet werden. Möchte der Kunde überhaupt eine Wärmepumpeneinheit im Garten stehen haben? Oder soll die komplette Technologie im Haus untergebracht werden? Gibt es Möglichkeiten zur Positionierung eines Außengerätes? Wenn ja: Welche Schall­emissionen dürfen entstehen? Kann eine Außeneinheit so aufgestellt werden, dass eine Störung der Nachbarn ausgeschlossen wird?
Insbesondere bei den immer beliebter werdenden Luft/Wasser-Wärmepumpen spielen die Schallemissionen eine mitentscheidende Rolle. Hersteller bieten hierzu Planungsprogramme an, um von vorneherein zu ermitteln, ob die TA Lärm (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm) eine Aufstellung des jeweiligen Außengerätes an einer bestimmten Position erlaubt. Beispielsweise ist es bei Vaillant die Auslegungs-Software „planSOFT“.
Gleichzeitig sollte spätestens zu diesem Zeitpunkt auch geprüft werden, ob eine Anlage zur kontrollierten Wohnungslüftung erforderlich ist. Denn hier bietet der Markt mittlerweile All-in-one-Lösungen mit Wärmepumpe, Warmwasserspeicher und kompletter Hydraulik an. Im Vergleich zu einzeln installierten Komponenten sparen sie rund 1 m2 Platz. Vorteilhaft ist, wenn alle Wartungsarbeiten von vorne erfolgen können.
Derartige Wärmepumpen können ihre Effizienz steigern, wenn die Fortluft zuerst über die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage und dann über die Wärmepumpe geführt wird. So wird der Fortluft die Wärme fast vollständig entzogen und für die Wärmeversorgung des Gebäudes eingesetzt. Mit einer Regelung nach Luftfeuchtigkeit trocknet die Raumluft auch im Winter nicht aus.

Split-Wärmepumpe mit Sole, Wasser, Kältemittel
Unbestrittene Nummer 1 im deutschen Wärmepumpen-Markt sind Splitgeräte – bestehend aus einer Innen- und einer Außeneinheit, die durch Leitungen verbunden werden. In diesen Leitungen zirkuliert als Medium Sole, Wasser oder Kältemittel.
Ist die Entscheidung für ein Splitgerät getroffen, muss der Fachhandwerker das Medium wählen. Bei Sole-Split-Wärmepumpen einzigartig ist, dass es keinen Wärmeverlust auf dem Transport von außen nach innen geben kann. Im Gegenteil: Die Sole kann mitunter noch zusätzliche Energie aufnehmen, aber nicht abgegeben, wie es bei Kältemittel und Wasser der Fall ist. Wer also auf absolute Effizienz setzt, sollte sich für Sole als Energieträger entscheiden.
Reines Heizungswasser bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Der größte Vorteil: Derartige Lösungen können ohne besondere Vorkenntnisse, z. B. zum Umgang mit Kältemitteln, von jedem Fachhandwerker installier werden. Ist die Dämmung der Rohrleitungen sach- und fachgerecht sorgfältig ausgeführt, ist auch der Wärmeverlust sehr gering. Nachteil ist die Möglichkeit eines Berstens der Rohrleitungen beim längerfristigen Stromausfall im Winter.
Kältemittel ist als Energieträger dagegen deutlich unkomplizierter. Es müssen vergleichsweise sehr dünne Rohrleitungen eingesetzt werden. Die Verlegung erfolgt sehr schnell, weil die Hersteller in der Regel bereits gedämmte, gebördelte und mit einer Busleitung versehene Rohre anbieten. Deswegen müssen die Rohre lediglich am Innen- und Außengerät verschraubt werden.
Hat der Fachhandwerker den Sachkundenachweis zum Umgang mit Kältemitteln, prüft er noch die Dichtigkeit des Systems und öffnet die Absperreinrichtungen an dem mit Kältemittel bereits vorgefüllten Innen- und Außeneinheiten. Besitzt er diesen „kleinen Kälteschein“ nicht, kann er auf den Werkskundendienst des jeweiligen Herstellers zurückgreifen.
Im Vergleich zu einer Sole-Split-Anlage ist ein Kältemittel-Split-System spürbar günstiger. Dafür bietet die Sole-Technologie eine höhere Wirtschaftlichkeit und schnellere Wartungsarbeiten.

Kühlen mit der Wärmepumpe
Wünscht der Kunde eine Kühlung? Als passive oder aktive Variante? Eine passive Kühlung ist in erster Linie mit einem Solegerät möglich. Diese ist quasi ohne Zusatzkosten möglich. Eine aktive Kühlung sollte mit jeder modernen Wärmepumpe umgesetzt werden können. Jedoch müssen bauliche Maßnahmen ergriffen werden. Auch die Hydraulik des Gesamtsystems muss darauf ausgerichtet sein. Berücksichtigt werden muss zusätzlich, dass die aktive Kühlfunktion negative Auswirkungen auf die Maßgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) hat. Um die EnEV dann zu erfüllen, müssen ggf. weitere energetische Maßnahmen geplant werden. Denn der reine Verbrauch an Kühlenergie wird in puncto EnEV negativ angerechnet.

Und sonst?
Wer Unabhängigkeit favorisiert, setzt auf die eigene Stromerzeugung aus einer Photovoltaikanlage und bevorratet diese elektrische Energie in einem Batteriespeicher. Dabei sollte auf Komplettsys­teme aus der Hand eines Herstellers gesetzt werden. Nur so lassen sich einfach und sicher alle Vorzüge derartiger Systeme nutzen.

Fazit
Nicht mehr die Wärmepumpe an sich, sondern zahlreiche Wärmepumpentechnologien und -lösungen bestimmen das Marktgeschehen. Immer individueller und genauer lassen sich dadurch die Wünsche des Nutzers mit den Angeboten deckungsgleich erfüllen. Dabei kann der Fachhandwerker anhand einfacher Stichpunkte die Auswahl immer weiter eingrenzen und sich so optimal auf die objektspezifischen Bedürfnisse ausrichten. 

Quelle / Bilder: Vaillant

www.vaillant.de

 


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