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Warten aufs Honorar

Weniger als die Hälfte der Auftraggeber von Planungsleistungen zahlen ihre Rechnungen fristgerecht. Das ergab eine Umfrage des Verbands Beratender Ingenieur (VBI). Öffentliche Auftraggeber fielen dabei besonders negativ auf. 43% von ihnen lassen die Rechnungen bis zu drei Monate nach Zahlungsziel liegen, 9% sogar deutlich darüber hinaus. Bei privaten Schuldnern sieht es nur geringfügig besser aus: Hier benötigen 39% bis zu drei Monate für eine Überweisung. Auch der Trend ist negativ: 14% haben bei öffentlichen Auftraggebern eine Verschlechterung der Zahlungsmoral festgestellt. Bei den Privaten sieht es mit 12% ähnlich trostlos aus.

 

Eine gefährliche Entwicklung, die sich da schon seit Jahren abzeichnet. Und eine Verbesserung der Situation ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Der Konkurrenzdruck ist groß, und wer seinem zahlungsmüden Auftraggeber formaljuristisch auf seinen Honoraranspruch hinweist, der hat wohl zum letzten Mal für ihn gearbeitet. Dass eine Zahlungsverzögerung die oft mit geringem Eigenkapital ausgestatteten Planungsbüros in die Insolvenz führen kann, dafür fehlt scheinbar das Bewusstsein bei vielen Auftraggebern. „Jedes Auto wird bezahlt, bevor es benutzt werden kann. Ingenieure laufen oft noch nach Inbetriebnahme von Gebäuden und Anlagen ihrem Honorar hinterher“, kommentiert die kommissarische VBI-Hauptgeschäftsführerin Sabine von Berchem die Umfrageergebnisse. Dem bleibt wohl nichts hinzuzufügen, meint

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobel-verlag.de

 


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