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Vernetzung erfolgt bei Durchströmung mit Heizwasser – Kunststoffrohrtyp PE-MD S für Fußbodenheizungen: Qualitätsminderung oder gleichwertige Alternative zu PE-X?

Im Markt für Fußbodenheizsysteme und die dazu gehörenden Heizrohre ist allzu häufig der Materialpreis ein gewichtiges Kriterium. Die IVT GmbH & Co. KG, eine Tochtergesellschaft der Würth-Gruppe, hat deshalb den Rohrtyp PE-MD S als Alternative für den preissensiblen Objektbereich ins Produktprogramm aufgenommen. Weil sich das Unternehmen dazu jedoch mit Bedenken in Bezug auf die Materialqualität konfrontiert sieht, gibt IVT Einblicke in die Herstellung und klärt über Anforderungen an Kunststoff-Heizrohre auf.

Das neue selbstvernetzende PE-MD S-Rohr von IVT erlaubt eine leichte Verlegung, besonders bei engeren Biegeradien und in kleinen Räumen.

 

In großen Gebäuden haben die Flächenheizung und Bauteilaktivierung für die Beheizung einen hohen Anteil, etwa bei Industrie-Hallen oder Verkaufs- und Ausstellungsräumen. Gefördert wurde dieser Trend auch durch den Einsatz von Niedertemperatur-Heizsystemen. Mit einer gro­ßen Nachfrage nach Flächenheizsystemen verbindet sich auch ein hoher Materialbedarf an Heizrohren. Hier kommt nicht nur der Qualität des Rohrsystems eine entsprechende Bedeutung zu, sondern auch der Verlegefreundlichkeit und dem Preis für das Heizrohr.
Diese Entwicklung nahm IVT zum Anlass, eine Alternative zu den bisher verfügbaren Rohrwerkstoffen anzubieten: das selbstvernetzende Flächenheizrohr mit der Werkstoffbezeichnung PE-MD S. In der SHK-Fachwelt herrscht über diesen Rohrwerkstoff allerdings keine einheitliche Zustimmung: Dieses PE-Rohr, das sich erst beim Betrieb der Heizungsanlage – also nach erfolgter Verlegung – zu vernetzen beginnt, hat zu Diskussionen geführt und die Frage nach der Qualität aufgeworfen. Christoph Hennig, Geschäftsführer der der IVT GmbH & Co. KG, stellte sich einigen Fragen.

IKZ-FACHPLANER: Wie beschreiben Sie die wesentlichen Eigenschaften des Rohrwerkstoffes PE-MD S und wodurch unterscheidet er sich von anderen marktüblichen Flächenheizrohren?

Hennig: Der Verarbeiter wird einen wesentlichen Unterschied bei der Verlegung spüren: Der Rohrtyp PE-MD S ist spannungsarm, was sich vor allem bei der Verlegung in kleineren Räumen als vorteilhaft erweist.
Der zweite Unterschied ist physikalischer Natur. Denn die Vernetzung des Kunststoffs wird erst dann in Gang gesetzt, nachdem die Heizungsanlage in Betrieb genommen wurde, also die Rohre von Heizwasser durchströmt werden. Davon unabhängig ist dieser Rohrwerkstoff ebenso wie Heizrohre aus PE-X sauerstoffdicht.

IKZ-FACHPLANER: Wie kann denn unter den normalen Betriebsbedingungen einer Heizungsanlage, also relativ niedrige Heizwassertemperaturen, eine Vernetzung erfolgen?

Hennig: Neben der Temperatur ist beim Vernetzungsvorgang auch die Zeit eine Einflussgröße. In der industriellen Produktion wird natürlich ein möglichst geringer Zeitaufwand angestrebt. Hierzu durchläuft das Rohrmaterial ein Heißwasserbad, damit sich – vereinfacht ausgedrückt – die Molekülketten des Kunststoffs vernetzen.
Mit niedrigeren Temperaturen kann bei entsprechenden Rohrmaterialien derselbe Vernetzungsgrad erzielt werden, nur dauert es dann länger. Bei einer durchschnittlichen Heizwassertemperatur von 40°C ist nach etwa 250 Betriebsstunden ein Vernetzungsgrad von 65% erreicht. Dieser Wert entspricht dem nach DIN 16894 geforderten Wert für den Vernetzungsgrad, der für die von uns angewandte Silanvernetzung gilt. Das verlegte Flächenheizrohr weist dann dieselben Eigenschaften auf wie ein PE-X-Rohr, das bereits werkseitig vernetzt wurde.

IKZ-FACHPLANER: Reduzieren Sie als Hersteller damit Ihre Produktionskosten auf Kosten der Qualität?

Hennig: An der Qualität gibt es keine Abstriche. Die Herstellung orientiert sich an den Normen DIN 4724 und DIN 16894, zudem entspricht das PE-MD S-Rohr der Anwendungsklasse 4 gemäß DIN 4724 und ist damit geeignet für die Anwendungsbereiche Fußbodenheizung und Niedertemperaturheizkörper.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass für Fußbodenheizungen nicht zwingend vernetzte Rohrwerkstoffe eingesetzt werden müssen – es können auch Rohre aus PE-RT, PP und PB dafür verwendet werden. Die Vernetzung von PE-Rohren bietet rein zusätzliche Sicherheit, was die mechanische Beständigkeit des Rohres betrifft.
Durch die Verlagerung des Vernetzungsprozesses sparen wir erhebliche Mengen an Energie, die ansonsten für das Heißwasserbad nötig wären. Diesen Kosten­vorteil geben wir an den Kunden weiter. So können wir eine Alternative gerade für den preissensiblen Objektbereich anbieten.

IKZ-FACHPLANER: Inwieweit ergänzt das selbstvernetzende PE-Heizrohr das bisherige Sortiment von IVT im Bereich der Flächenheizsysteme?

Hennig: Das selbstvernetzende Flächenheizrohr ist in den Dimensionen 17 und 20 mm lieferbar und ergänzt das „Prineto“-Flächenheizprogramm, das mit verschiedenen und untereinander kombinierbaren Dämmelementen sowie Heizrohren sämtliche Anwendungsbereiche abdeckt. Zum Heizrohr-Sortiment zählen außerdem das „Nanoflex“-Rohr mit diffusionsdichter Sauerstoffsperrschicht und biegesteife Mehrschichtverbundrohre. Die Rohrverbindungen erfolgen bei allen IVT-Rohrsystemen, also auch beim selbstvernetzenden PE-MD S-Rohr, mit Schiebehülsenfittings. Darüber hinaus kann der Heizungsfachmann mit unseren PE-X-Heizrohren bei der Verlegung von Fußbodenheizungen auch im Estrichbereich Schiebehülsenverbindungen einsetzen, da es sich hierbei um eine unlösbare Verbindungstechnik handelt.
Bei diesen werkseitig vernetzten Rohren besteht somit die Möglichkeit, verbleibende Rest-Rohrlängen zu minimieren, die ansonsten übrig bleiben und Lagerkosten verursachen. So können wir dem verarbeitenden SHK-Fachhandwerk einerseits mit den PE-X-Heizrohren eine Verschnittoptimierung als zusätzlichen Vorteil anbieten sowie eine preisgünstige Alternative, wenn der Materialpreis und gleichzeitig Zeitvorteile bei der Verlegung entscheidend sind.

www.ivt-rohr.de


Das Unternehmen IVT
Die IVT Installations- und Verbindungstechnik GmbH & Co. KG ist eine Tochtergesellschaft der Würth-Gruppe. Das Unternehmen wurde 1994 durch den heutigen Geschäftsführer Christoph Hennig in Schwabach als Zweimannbetrieb gegründet, nachdem er mit der Adolf Würth GmbH & Co. KG einen Vertriebspartner für sein Kunststoffrohrsystem für Trinkwasserleitungen gefunden hatte.
Das Unternehmen fertigt Rohre aus Polyethylen für Trinkwasser, Heizkörperanbindung und Fußbodenheizung. Aus der Entwicklungsabteilung des Unternehmens mit Sitz im bayerischen Rohr stammen das „Nanotec“-Rohr (PE-X Kunststoffrohr mit Metall-Nanoschicht) wie auch der drucklose Solar-Schichtenspeicher „Latento“. IVT beliefert das Fachhandwerk im Direktvertrieb.

 


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