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US-Militärstützpunkt in Deutschland will Strom-, Wasser- und Energieverbrauch bis 2015 jährlich um 3% senken Marschroute „Energy saving“

„Energy saving“ – der bewusste Umgang mit Energie und die gezielte Reduzierung des Verbrauchs – hat für die amerikanischen Streitkräfte einen hohen Stellenwert. Seit dem Jahr 2007 gilt die eindeutige Marschroute, bei der Ressourcenschonung mit gutem Beispiel voranzugehen. Das US-Militär soll im aktuellen „Fünfjahresplan“ bis 2015 jährlich 3% weniger Strom, Wasser und Energie verbrauchen und damit unter anderem die CO2-Emissionen der vielen Stützpunkte weltweit deutlich senken. In diesem Zusammenhang hat ein deutsch-amerikanisches Großprojekt zwischen der Garnison der US-Army im rheinland-pfälzischen Baumholder und dem Pumpenspezialisten Wilo SE gezeigt, welche beeindruckenden Stromspar- und Klimaschutzpotenziale der breit angelegte Austausch veralteter Pumpen gegen modernste Pumpentechnik bietet.

In der Garnison Baumholder der US-Streitkräfte leben und arbeiten 13700 Personen. In dem umfangreichen Gebäudebestand werden die Heizungsverteilungen seit 2008 mit modernen Hocheffizienzpumpen auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

 

Die Garnison Baumholder hat eine Gesamtbevölkerung von rund 13.700 Personen, davon etwa 4300 Soldaten. Sie umfasst einen Gebäudebestand, der sich aus dem militärischen Arbeitsbereich mit Hauptquartieren, Truppenküchen, Kliniken und Verwaltungsgebäuden, einem Wohnbereich aus Kasernen und Mehrfamilienhäusern sowie zivilen Nutzimmobilien wie Schulen, Kindergärten etc. zusammensetzt. Der Gesamt­energiebedarf liegt bei 100.000 MWh im Jahr, was Kosten von rund 12,5 Mio. Euro verursacht. Der jährliche Stromverbrauch liegt bei rund 33.000 MWh, die Stromkosten belaufen sich auf rund 3,3 Mio. Euro.

Austausch von 2400 Umwälzpumpen
Im Rahmen umfassender Energie- und Wassersparmaßnahmen wird der Standort vor dem eingangs erwähnten Hintergrund seit einigen Jahren ökologisch optimiert. Besonders hohe Stromspareffekte soll der im Jahr 2008 gestartete Austausch von rund 2400 ungeregelten Heizungs- und Trinkwarmwasserzirkulationspumpen verschiedenster Größen und Bauarten gegen Hocheffizienzpumpen oder elektronisch geregelte Trockenläuferpumpen in der Fernwärmeverteilung und größeren Heizkreisen bringen.
Beim Pumpentausch für die Wärmeverteilungen in den Gebäuden selbst kommen dabei hauptsächlich stromsparende Hocheffizienzpumpen der Wilo-Baureihen „Stratos“ und „Stratos ECO“ zum Einsatz. Sie werden anstelle von vorhandenen ungeregelten Nassläuferpumpen oder von älteren, geregelten Modellen installiert.
Hocheffizienzpumpen für Heizung, Klima und Trinkwarmwasserzirkulation bieten durch besonders stromsparende EC-Motoren eine Verdoppelung des Wirkungsgrades im Vergleich zu elektronisch geregelten Pumpen mit herkömmlichen Antrieben. Durch die automatische Anpassung der Pumpenleistung an die wechselnden Betriebszustände der Heizungsanlage reduzieren sich zudem die Stromkosten im Vergleich zu ungeregelten Standardpumpen erheblich. Gerade im Teillastbereich, der bis zu 98% der Betriebszeit einer Heizungspumpe ausmacht, kann eine deutliche Stromverbrauchssenkung im Vergleich zu einer ungeregelten Pumpe erzielt werden.

1,5 Mio. kWh Einsparpotenzial
Ein Austausch der Pumpen älterer Bauart gegen stromsparende Modelle neuester Technologie könne eine Verbrauchs- und damit auch Kostenentlastung von bis zu 90% bringen und rechne sich auch dann, wenn die alte Pumpe noch intakt ist. Vor diesem Hintergrund entwickelten die Verantwortlichen in der Garnison gemeinsam mit Wilo-Mitarbeitern eine Austauschstrategie. Hierfür wurde zunächst der Pumpenbestand analysiert. Anschließend lieferte Wilo detaillierte Berechnungen zum Einsparpotenzial pro Altpumpe sowie der daraus resultierenden CO2-Reduzierung und gab konkrete Austauschempfehlungen.

Die Unterverteilung wurde von den garnisonseigenen Installateuren im Sommer 2008 neu aufgebaut. Dabei kamen elektronisch geregelte Trockenläuferpumpen zum Einsatz.

Unter dem Strich wurde ein Gesamteinsparpotenzial von fast 1,5 Mio. kWh im Jahr ermittelt, wenn alle in Betrieb befindlichen, ineffizienten Pumpen in der kompletten Garnison gegen den neuesten Stand der Technik ausgetauscht würden. Hierdurch könnten jährlich über 750 t CO2-Emissionen vermieden werden. „Allein der Tausch einer einzigen größeren Altpumpe vom Typ „P 100/200“ gegen eine moderne elektronisch geregelte Hocheffizienzpumpe „Stratos 100/1-12“ bringt eine Einsparung von rund 10.200 kWh im Jahr. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von zwei bis drei Einfamilienhäusern“, erklärt das Unternehmen.
Bis März 2010 wurden rund 15% der Pumpen ersetzt, sodass mit der neuen Pumpentechnik bereits jetzt Einsparungen von rund 125.000 kWh im Jahr erzielt werden. Der komplette Pumpenaustausch soll bis spätestens 2015 abgeschlossen sein. Das umfassende Projekt der US-Armee am Standort Baumholder, das neben dem flächendeckenden Einbau von Hocheffizienzpumpen auch Wassersparmaßnahmen und den Einsatz von Energiespararmaturen beinhalte, wurde im Juni 2010 mit dem Umweltpreis des Bundeslandes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

Bilder: Wilo SE, Dortmund

www.wilo.de

 


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