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„Unser Ziel ist es, Verbraucher zu Energieexperten zu machen!“

Interview mit Peter Ruwe, Geschäftsführer von ista Deutschland, zum Thema Smart Metering

Bild: ista Deutschland

Eine ausführliche und leicht

 

Die Immobilienwirtschaft steht vor einer großen Herausforderung. Die Energieeinsparung soll gesteigert werden und der Mieter dabei möglichst wenig bezahlen. Das rückt kostengünstige Lösungen zur Energieeffizienzsteigerung zunehmend in den Fokus. Energiedienstleister wie das Essener Unternehmen ista stellen die Steuerung des individuellen Verbrauchs in den Mittelpunkt und geben damit einen wichtigen Impuls im Zeitalter der Energiewende. Peter Ruwe, Geschäftsführer von ista Deutschland, spricht über die Rolle von Smart Metering und wie mit dem Management von Energiedaten Einsparungen von durchschnittlich 15% erzielt werden können.

IKZ-FACHPLANER: Herr Ruwe, Smart Metering ist ein oft gehörter Begriff. Welche Bedeutung hat das Thema in puncto Energieeinsparung bzw. Steigerung der Energieeffizienz hierzulande?

Peter Ruwe: Smart Meter, also intelligente Zähler, sind mit Sicherheit ein wichtiger Baustein für mehr Energieeffizienz. Die aktuelle Diskussion dreht sich insbesondere um das Thema Strom, wobei darauf nur 13% der gesamten Energie im privaten Haushalt fallen. Der beachtliche Teil von 87% hingegen fällt auf den Bereich Wärme. Hier liegt somit noch großes Einsparpotenzial. Grundvoraussetzung für das Energiesparen ist daher die exakte Erfassung der Verbräuche von Wärme, Wasser, Strom und Gas – und zwar nicht nur einmal im Jahr, sondern regelmäßig, am besten jeden Monat. Auf diese Weise erfahren die Verbraucher unmittelbar wie viel sie verbrauchen und können ihr Verhalten entsprechend anpassen. Als Energiedienstleister stellen wir die notwendige Gerätetechnik und die damit verbundenen Services zur Verfügung. Wir nennen das Smart Submetering. Letztendlich liegt es aber beim Verbraucher selbst, ob er die Informationen zu seinem Vorteil nutzt und damit Energie und Kosten einspart.

IKZ-FACHPLANER: Woran liegt es ihrer Meinung nach, dass sich die flächendeckende Verbreitung von Smart Metern aktuell noch in Grenzen hält?

Peter Ruwe: Wir finden, die Politik könnte das Thema Smart Metering und Energiedatenmanagement noch stärker fördern. Daher wartet die Branche auch gespannt auf die novellierte Energieeinsparverordnung für Gebäude (EnEV), die Ende 2012 verabschiedet werden soll. Hier bleibt abzuwarten, ob man in der EnEV 2012 die Möglichkeiten einer umfassenden Gebäudeautomatisierung berücksichtigt. Intelligente Systeme zur Energieeinsparung werden künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen. Denn allein durch Erneuerbare Energien kann die Energiewende nicht gemeis­tert werden.

IKZ-FACHPLANER: Wie wollen Sie die Verbraucher mit Ihrem Angebot dazu bringen, die Informationen intelligent zu nutzen?

Peter Ruwe: Genau hier liegt die Herausforderung. Intelligente Technik muss zur tatsächlichen Verhaltensänderung beim Nutzer führen. Dafür reicht das reine Erfassen der Energiedaten natürlich nicht aus – die Messtechnik ist „nur“ die Voraussetzung. Eine ausführliche und leicht verständliche Aufbereitung der Daten ist hier erforderlich, um den Nutzer zu erreichen und zum Energiesparen zu begeis­tern. Hier setzt z.B. das Energiedatenmanagement „premium“ von ista an: In Verbindung mit einem Funk-Erfassungssystem, das in der Liegenschaft installiert ist, steht ein ganzheitliches System zur Erfassung und Kontrolle der Verbräuche von Wärme, Wasser, Strom und Gas zur Verfügung. Die monatlich erfassten Verbrauchsdaten werden verständlich aufbereitet und im ista Webportal bereitgestellt. Sowohl Verwalter als auch Mieter haben einen Zugang zum Webportal und können sich so jederzeit über den aktuellen Stand der Verbräuche und Kosten informieren. Damit sind die Nutzer in der Lage, ihren Energieverbrauch schon während der laufenden Heizperiode einzuschätzen und gezielt zu steuern.

IKZ-FACHPLANER: Inwiefern steuern? Was erkennen die Nutzer aus den aufbereiteten Daten?

Peter Ruwe: Verschiedene Instrumente, wie beispielsweise die Liegenschaftsanalyse, zeigen den Verbrauch und die Kosten für den gesamten Liegenschaftsbestand. Bei der Nutzeranalyse wird auf Nutzerebene der aktuelle Energieverbrauch dem der beiden Vorjahre gegenübergestellt. Dazu stellt eine Ampel monatlich den aktuellen Verbrauch als absoluten Wert und als flächennormierten Kennwert dem Durchschnittswert gegenüber. Somit ist direkt sichtbar, ob man im grünen, gelben oder roten Bereich liegt. Außerdem haben Kunden die Möglichkeit, sich mit Alarmen und Benachrichtigungen über Veränderungen informieren zu lassen.

IKZ-FACHPLANER: Können Sie die Technik, die dem ganzen zugrunde liegt, genauer beschreiben?

Peter Ruwe: Voraussetzung für die unterjährige Erfassung und Aufbereitung der Daten ist wie gesagt die Funktechnologie, die die Geräte auszeichnet. Über ein bidirektionales Verfahren, das übrigens einzigartig am Markt ist, werden die Daten in regelmäßigen Abständen abgefragt. Bei diesem Datenübertragungsverfahren findet Funkverkehr bis hin zur jeweiligen Messstelle in beide Richtungen statt. Das hat den Vorteil, dass die Erfassungsgeräte nicht von sich aus permanent senden, sondern nur auf Aufforderung.

IKZ-FACHPLANER: Stichwort Transparenz: Über das Energiedatenmanagement sind viele Daten der Nutzer im Umlauf. Wird der Nutzer so zum gläsernen Kunden?

Peter Ruwe: Die Energiemanagementleis­tungen von ista unterliegen hohen Datenschutzanforderungen. Um die Sicherheit der übertragenen Daten zu gewährleisten, werden alle Verbrauchsdaten ausschließlich verschlüsselt an die zentrale Kommunikationseinheit übermittelt und das natürlich nur mit der Zustimmung des Nutzers. Hier ist es wichtig, verbindliche Standards für den technischen Datenschutz sowie die IT-Sicherheit der Smart Meter zu schaffen. Aktuell arbeitet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) noch an einem Schutzprofil für Smart Meter.

IKZ-FACHPLANER: Inwiefern profitieren Akteure aus dem Bereich Gebäudetechnik von Smart Metering und Energiedatenmanagement?

Peter Ruwe: Energiemanage­ment­dienst­­­leis­tun­gen und Smart Meter sind auf dem Vormarsch, auch wenn die flächendeckende Verbreitung noch langsam voranschreitet. Aber langfristig wird die Nachfrage steigen, nicht zuletzt weil die Regierung alles dafür tun muss, um die geplanten Ener­gieziele zu erreichen. Schon jetzt ist die Ausstattung mit Smart Metern für Neubauten, bei größeren Renovierungen und bei einem Jahresverbrauch von mehr als 6000 kWh vorgeschrieben. Fachplaner und Entscheidungsträger in der Wohnungswirtschaft sollten sich also unbedingt mit dem Thema auseinandersetzen und die notwendige Infrastruktur schaffen. Moderne und intelligente Erfassungstechnik ist der erste Schritt in Richtung Energieeffizienz und ist beispielsweise im Vergleich zur Dämmung der Fassade eine kos­tengünstige und vor allem wirkungsvolle Maßnahme. Und die beste Energie ist immer noch die, die gar nicht erst verbraucht wird! Das Ziel sollte daher sein, die Verbraucher zu Ener­gieexperten zu machen. Das können wir durch die Transparenz und verständliche Aufbereitung der Energiewerte erreichen. In Praxistests hat sich gezeigt, dass auf diese Weise durchschnittlich 15% Energie eingespart werden können.

IKZ-FACHPLANER: Abschließend noch ein Blick über den Tellerrand: Neben der Möglichkeit der Energieeinsparung durch ein umfassendes Datenmanagement steckt auch in der Optimierung der Heizungsanlagen ein hohes Einsparpotenzial. Wie bewerten Sie diese Situation?

Peter Ruwe: Ja, das ist richtig. 80%, das heißt 12 von 15 Mio. Heizungsanlagen in Deutschland – alte wie neue –, arbeiten nicht am technischen Optimum und verbrauchen zu viel Energie. Aus diesem Grund bietet z.B. ista eine umfangreiche Heizungsanalyse, das sogenannte Heizungs-EKG an. Wie bei dem medizinischen Vorbild überwacht das Heizungs-EKG innerhalb eines Zeitraums von 24 Stunden die Heizungsanlage im Gebäude. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse über das Optimierungspotenzial im Gebäude zu und welche Gegenmaßnahmen getroffen werden sollten. Auf diese Weise kann bei ineffizienten Heizungsanlagen durch die einfache Anpassung bestimmter Einstellungen ein durchschnittliches Energieeinsparergebnis von 10 bis 30% erreicht werden. Das ist eine sehr effektive Maßnahme ohne große Kosten. Und meistens refinanziert sich die Investition bereits nach wenigen Monaten.

www.ista.de

 


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