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Ultrafiltration als Lösungsbaustein

Sanierung von Trinkwassersystemen in Altbauten

Ultrafiltrationsanlage im Rohrnetz eines Kindergartens, eingebaut an der Übergabestelle vom Stadtnetz. Die Anlage verfügt über eine vollautomatische Prüfung der Rückhalteleistung für Mikroorganismen.

Biofilmbegrenzung durch Ultrafiltration am Hauswassereingang einer Klinik. Das Bild wurde nach ca. zwei Jahren Betrieb aufgenommen.

Die Membranfasern aus Kunststoff haben eine Porengröße von nur 20 nm. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist 60 000 nm dick.

Dipl. Ing. (FH) Yannick Büntig, Leiter Anwendungstechnik bei der Seccua GmbH.

 

Altbauten haben mit ihren oft verzweigten Leitungsnetzen häufig mit Legionellen zu kämpfen. Konventionelle Maßnahmen wie thermische oder chemische Desinfektion sind entweder aus baulichen Gründen oft nicht durchführbar oder bringen nicht die erwünschten dauerhaften Erfolge. Membranfiltrationsanlagen am Hauswassereingang und ggf. in der Warmwasserzirkulation haben sich hier im Zusammenspiel mit weiteren technischen Maßnahmen als Lösungsansatz erwiesen.

Eine effektive und dauerhaft wirksame Sanierung von mit Legionellen befallenen Trinkwasserversorgungsanlagen ist anspruchsvoll. Gerade in Altbauten ist es oft nicht oder nur mit hohem Aufwand möglich, alle technisch sinnvollen Maßnahmen zu ergreifen, z. B. Totstränge zu entfernen, den hydraulischen Abgleich zu schaffen oder die Dämmung der Rohrleitungen nachzubessern. Zudem lassen die verwendeten Rohrleitungsmaterialien in alten Gebäuden, z. B. verzinkter Stahl, den Einsatz von Chemikalien oder auch die regelmäßige Anwendung hoher Temperaturen nicht zu. Nicht zuletzt erwärmen die in Altbauten oft schlecht gedämmten Warmwasserleitungen die nahebei verlegten Kaltwasserleitungen, in denen sich Legionellen dann ebenfalls sprunghaft vermehren können.

Keimwachstum in Leitungsnetzen
Doch woher kommen die Legionellen? Legionellen sind natürlicher Bestandteil des Bodens und kommen damit in geringen Konzentrationen in jeder Wasserversorgung vor. Von dort werden sie in die Gebäude gespült, wo sie sich bei entsprechendem Nährstoffangebot und Wassertemperaturen von > 20 °C vermehren. Gelangen sie beispielsweise beim Duschen in die Lunge des Menschen, kann dies zur Legionärskrankheit, einer schweren Lungenentzündung, führen. Jedes Jahr erkranken laut Robert-Koch-Institut (RKI) bis zu 30 000 Menschen in Deutschland an einer solchen Lungenentzündung, etwa 1200 sterben daran.
Legionellen ernähren sich u. a. von toten Bakterien und anderen gelösten organischen Kohlenstoffen, die sie in den Leitungsnetzen in hoher Zahl vorfinden. Sie leben im Biofilm der Wasserleitungen, der ihnen Schutz vor aggressiven Umwelteinflüssen wie beispielsweise Hitze oder Desinfektionschemikalien bietet. Biofilme bilden sich überall an den Rohrinnenwänden von Trinkwasseranlagen. Der zunächst nur dünne Bakterienfilm kann bei ausreichendem Nährstoffangebot schnell auf mehrere Millimeter anwachsen.

Biofilm mindert Wirkung konventioneller Desinfektionsmethoden
Das Problem: Biofilm lässt sich durch thermische Desinfektion (d. h. Erhitzung auf > 70 °C) oder chemische Desinfektion mit Chlordioxid nicht vollständig beseitigen. Dazu kommt, dass der Biofilm seine Bewohner im Inneren gegen Hitze und Desinfektionsmittel schützt und nur die an der Oberfläche lebenden Keime und Mikroorganismen abgetötet werden. Somit folgt auf jede Desinfektionsmaßnahme ein erneutes Aufkeimen aus dem Inneren des Biofilms, bzw. durch neu angeschwemmte Keime. Die an der Oberfläche abgetöteten Keime dienen den verbleibenden oder neu eingetragenen sogar noch als besonders geeignete „Nahrung“.
Nur eine kontinuierliche Nährstoffreduktion und ganzheitliche Vermeidung der Neukontamination am Hauswassereingang kann die Trinkwasserhygiene auf Dauer sicherstellen, Biofilme im Leitungsnetz vermeiden bzw. begrenzen und so auch dem Befall durch Legionellen langfristig Herr werden.

Ultrafiltration gegen Legionellen, Amöben und andere Mikroorganismen
Um Legionellenbefall und Biofilmbewuchs im Leitungsnetz eines Gebäudes drastisch zu reduzieren, leistet Ultrafiltration einen wertvollen Beitrag. Sie entfernt Bakterien wie Legionellen und Einzeller wie Amöben vollständig aus dem Wasser. So kann die Neuverkeimung vermieden und das Wiederverkeimungspotenzial im gesamten Leitungssystem drastisch reduziert werden. Im Zusammenspiel mit der Beseitigung elementarer technischer Mängel können sich selbst bereits kontaminierte Systeme wieder erholen und sind dann dauerhaft abgesichert. Der Einbau einer Ultrafiltration in die Warmwasserzirkulationsleitung reduziert bereits vorhandener Keime, die ansonsten immer weiter im Warmwasser zirkulieren würden.

Membranfiltrationstechnologie als innovativer Lösungsansatz
Die Membranfiltration des Herstellers Seccua verspricht eine wirtschaftliche und wartungsarme Lösung. Das Wasser wird durch eine High-Tech-Membran gefiltert, die aus der Medizintechnik stammt. Diese patentierte Technologie verfügt über Filterporen, die nur 20 nm haben. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist 60 000 nm dick. So bilden die Poren des Filters eine Barriere gegen alle Keime, so auch Legionellen und Pseudomonas, sowie gegen Amöben, die aus wissenschaftlicher Sicht als entscheidend für die massenhafte Vermehrung von Legionellen gelten. Darüber hinaus bietet Seccua einen patentierten Integritätstest, der die Membranfilter regelmäßig selbsttätig auf Beschädigungen von bis zu 0,8 µm Lochgröße prüft. Tritt ein Membrandefekt auf, der groß genug wäre, um Keime passieren zu lassen, wird die Anlage automatisch gestoppt und der Betreiber alarmiert.
Ein Interview lesen Sie auf der nächsten Seite.

Text und Bilder: Seccua

www.seccua.de

 


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