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Sunman führt glasfreie Module ein

Der chinesische Modulhersteller Sunman bietet nun für Leichtbau-Dächer Photovoltaik-(PV)-Module an, die ohne Glas auskommen und dadurch etwa zwei Drittel weniger Gewicht als herkömmliche Module auf die Waage bringen.

Für die nur rund 2 mm dicken Solarmodule ist keine schwere Unterkonstruktion nötig. Die eArche-Module kommen auf eine Gesamtlast von dreieinhalb bis fünf kg/m2. Bild: LEC Leutenegger Energie Control

Im baden-württembergischen Waldkirch wurde auf der dortigen Stadthalle ein erstes Projekt mit den Sunman-Modulen umgesetzt. Die Installation von schwereren Solarmodulen mit Glasscheibe war auf dem Titanzinkdach nicht möglich. Bild: Stadtwerke Waldkirch

 

Dadurch wird PV interessant für solche Dachflächen, die bislang aus statischen Gründen nicht darauf setzen konnten. Erste Projekte in Deutschland, der Schweiz und in Spanien gibt es bereits. Die glasfreien Module besitzen eine Dicke von weniger als 2 mm und zwei Drittel weniger Gewicht als Glas-Solarmodule, bei vergleichbarem Ertrag. In Deutschland wurde eine erste Anlage mit über 200 kWp Leistung gemeinsam mit den Stadtwerken Waldkirch in Waldkirch realisiert.

Einfache Handhabe

Sunman nennt seinen neuartigen Module „eArche“. Sie sind um ein Vielfaches dünner und leichter als übliche Solarmodule aus Glas, sollen aber die gleiche Witterungsbeständigkeit und Leistung haben wie Standardmodule mit kristallinen Siliziumzellen.
Die eArche-Module kommen auf eine Gesamtlast von dreieinhalb bis fünf kg/m2. Sunman verspricht Installateuren mit seinen Modulen zahlreiche Vorteile. So ermöglichten das geringe Gewicht sowie die dünne Bauart einen einfachen und kostengünstigen Transport und die Lagerung großer Modulmengen. Zusätzlich gewährleiste sie eine schnelle Installation und die Möglichkeit, die Module in den meisten Fällen mithilfe der einfachen Verklebetechnik auf dem Dach anzubringen. Die Installation einer schweren Unterkonstruktion ist dabei nicht notwendig.

Robuste Bauart und vergleichbare Leistung
Trotz der fehlenden Glasscheibe sind die eArche-Panele ebenso robust und langlebig wie herkömmliche Solarmodule. Grund dafür sind die witterungsbeständigen Eigenschaften des Kompositmaterials: Auch bei glasbasierten Modulen bestimmt nicht das Glas die Strapazierfähigkeit des Moduls, sondern die auf der Rückseite des Moduls laminierten Polymermaterialien (EVA und fluorbeschichtetes PET). Die eArche-Module werden, neben den Schutzschichten auf der Vorder- und Rückseite des Solarmoduls, auf beiden Seiten der Solarzellen mit mehreren Schichten wasserdichtem Polymerverbundwerkstoffen laminiert. Dadurch erhöht sich der Schutz vor Gefahren aus der Umwelt im Vergleich zu herkömmlichen Modulen. Durch die Verwendung kristalliner Silizium-Solarzellen weisen eArche-Module eine ähnliche elektrische Leistung wie herkömmliche Module von rund 18 % auf, was deutlich höher ist als der Wirkungsgrad von Dünnschicht-Solarmodulen.

Riesiges Marktpotenzial
Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik gibt es in der Europäischen Union Flachdächer auf Nichtwohngebäuden mit einer Fläche von etwa 360 Mio. m2 (2012). „Wir gehen jedoch davon aus, dass rund 60 % dieser Industriedächer herkömmliche Solarmodule mit einem Gewicht von 15 bis 20 kg/m2 nicht dauerhaft tragen können. Erlaubt die Statik des Dachstuhls nur geringe zusätzliche Auflasten, gab es bisher kaum Möglichkeiten, das PV-Potenzial zu nutzen“, sagt Unternehmens-Gründer Zhengrong Shi. Wie viel Last auf Dächer geladen werden darf, ist auch von örtlichen Wind- und Schneelastvorgaben abhängig. „Je leichter Solarmodule sind, desto größer die Chance, PV-Module flächendeckend zu installieren“, so Shi weiter.

 


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