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Schwimmbäder und Pools:Neue Systeme und Konzepteverändern den MarktWie ein SHK-Fachbetrieb davon profitieren kann

Auch wenn die Finanzkrise 2009 nicht die drastischen Auswirkungen auf die Ergebnisse der Hersteller und Fachhändler der Schwimmbadbranche hatte wie in anderen Märkten und der Schwimmbadmarkt sich einmal mehr als sehr stabil erwiesen hat, so hat die Krise doch im Bewusstsein der Kunden einiges verändert. Der Wunsch nach einem eigenen Pool besteht zwar weiterhin bei zigtausend Hausbesitzern in Deutschland, nur steht nicht mehr allein die Anfangsinvestition im Fokus, sondern auch die Folgekosten und der energieoptimierte, umweltbewusste Betrieb der Anlage werden genau betrachtet.

 

Dass viele Hersteller dieser Entwicklung bereits Rechnung tragen, spiegelt sich deutlich in deren Neuproduktentwicklungen wider. Effizientere Wärmepumpen, leis­tungsgesteuerte Schwimmbadwasser-Umwälzpumpen, leistungsstarke und doch sparsame LED-Beleuchtung, wirksamere Filtermedien etc. sind die Ergebnisse. Auch der Bundesverband Schwimmbad & Wellness (bsw) hat die Zeichen der Zeit erkannt und hat den empfehlenswerten „bsw-Energieguide“ entwickelt, der dabei unterstützt, den Pool sparsam und umweltschonend zu planen (Infos unter www.bsw-web.de).

Mit System zum Erfolg
Bleibt allein das Problem, aus diesem dichten Dschungel an Technik, Ideen und Herstellern das richtige und vor allem sinnvoll aufeinander abgestimmte Konzept zusammenzufügen. Dies muss überdies die individuellen Ansprüche des Kunden erfüllen und dabei auch noch tatsächlich kontinuierlich beste Wasserqualität und damit höchsten Badespaß garantieren.
Die Lösung sind Systemkonzepte, die genau diese mühsamen Aufgaben bereits gelöst haben. Sämtliche energierelevanten Komponenten sind hier bereits optimiert und aufeinander abgestimmt. Planerische Unterstützung sichert die richtige bauliche Konzeption. Zentrale Steuerungsintelligenz managt das Gesamtsystem, optimiert die Verfahrenstechnik und sorgt überdies für maximalen Besitzerkomfort.
Was bedeutet das konkret? Um diese Frage zu beantworten ist es notwendig, vorher noch einen Blick auf die Kostentreiber bei einem Pool zu werfen. Neben Kosten für Strom und Wärmeenergie ist natürlich auch der Wasserverbrauch relevant sowie die Kosten für das notwendige Wasserpflegemittel (Chlor, Aktivsauerstoff oder Brom).

 

Die Grafik verdeutlicht es: hoher Einspareffekt mit geringen laufenden Kosten.

 

Badewasserumwälzpumpe

Einer der Haupt-Stromverbraucher bei einem Schwimmbad ist beispielsweise die Badewasserumwälzpumpe. Während bei herkömmlichen Anlagen die Pumpen immer in Volllast laufen, sind bei Niedrig-Ener­gie-Pool-Systemen leistungsgesteuerte Pumpen im Einsatz. Das Schwimmbadmanagementsystem steuert diese Niedrig-Energie-Pumpen bedarfsabhängig in Voll- oder Teillast. Je nach Beckenart lassen sich bereits hier mehrere Hundert Euro pro Jahr an Stromkosten einsparen.

Filter
Speziell ausgelegte Filtertechnik (optimierte Filtergrößen, größere Rohrdurchmesser, aktiviertes Filtermedium), optimale Filtergeschwindigkeit (30 m/h) und die intelligente Steuerung des Verfahrensablaufs über das zentrale Schwimmbadmanagementsystem erlauben eine Senkung des Rückspülwasserbedarfs um bis zu 50 %. Macht man sich bewusst, dass bei jeder Rückspülung „aufgewertetes Wasser“ verloren geht (nämlich Wasser, dass aufgewärmt wurde, das Depotdesinfektion beinhaltet und bereits bezahlt wurde), ist auch hier das Kosteneinsparpotenzial sofort erkennbar.

 

Das Schwimmbadmanagementsystem: Hier laufen alle Fäden zusammen.

 

Managementsystem
Doch damit nicht genug. Ein intelligentes Managementsystem nutzt den natürlichen Regenwassereintrag für die Rückspülung. Das System erkennt den zusätzlichen Wassereintrag und löst eine automatische Rückspülung aus. Wertvolles Trink-/Frischwasser wird eingespart (Voraussetzung für diese Betriebsweise ist ein richtig ausgelegter Schwallwasserbehälter).

Die Intelligenz macht den Unterschied
Man kann es drehen und wenden wie man möchte: Gute Systeme unterscheiden sich von zweitklassigen Systemen über die Steuerungstechnik. Die Zeiten, in denen nur gemessen, geregelt und dosiert wurde, sind längst vorbei. Insbesondere über die modernen Schwimmbadmanagementsysteme, die die Gesamtanlage im Griff haben, lassen sich enorm hohe Kosteneinsparungen erzielen. Bestes Beispiel sind darin integrierte ECO-Programme. Sie erkennen, dass sich der Pool im Ruhezustand befindet und fahren nach einem voreingestellten Modus Wasserpflegemittel, Temperatur, Filtrationsgeschwindigkeit, Umwälzung und Rückspülzeiten auf den ECO-Betrieb herunter. Dabei helfen sie, die Kosten zu senken und die Wasserqualität trotzdem immer optimal zu halten. Dafür sorgt ein sogenanntes Wasserqualitätssicherungsprogramm. Während längerer Ruhezeiten, (z. B. Abwesenheit und eingestelltem Urlaubsmodus) oder andauerndem Eco-Modus führt das System automatisch in festen Intervallen ein Pflegeprogramm mit veränderten Hygieneparametern durch und frischt somit die Depotwirkung des Oxidationsmittels auf.
Besonders attraktiv für Hallenbäder mit Überlaufrinne ist folgende Funktionalität: Erkennt das Schwimmbadmanagementsys­tem, dass sich der Pool im Ruhezustand befindet, erfolgt die Umwälzung nicht mehr über die Überlaufrinne sondern direkt aus dem Becken. Dadurch verdunstet erheblich weniger „aufgewertetes Wasser“ und der Energiebedarf für die Entlüftung der Schwimmhalle wird deutlich reduziert. Entscheidend bei dieser Funktionalität ist allerdings die im Vorfeld notwendige richtige Auslegung der Beckenhydraulik.
Weiteres Kennzeichen solcher Schwimmbad-Gehirne ist deren Flexibilität und Erweiterbarkeit. Die (nachträgliche) Integration von Solarsystemen, Klimatechnik oder gar später ergänzte Kreisläufe (z. B. Whirlpool) stellen kein Problem dar. Das bedeutet, auch wer heute noch nicht in das „volle Kostensenkungspaket“ investieren möchte, hat in der Zukunft alle Optionen offen. Beispielsweise für ein Solarabsorbersys­tem: Das Niedrig-Energie-Pool-Managementsystem erfasst sensorisch und vollautomatisch die Rahmenparameter für die Zu- und Abschaltung des Solarabsorbers. Dazu werden lediglich ein Rückschlagventil sowie ggf. eine Druckerhöhungspumpe benötigt. Hinweis: Als Faustregel zur Dimensionierung von Solarabsorbersystemen gilt: Die Fläche des Solarabsorbers entspricht ca. 70 % der Beckenfläche.
Auch die Schwimmbadabdeckung, als einer der wesentlichen Punkte eines Niedrig-Energie-Pool-Systems, muss standardmäßig in die Steuerungstechnik eingebunden sein. Betrachtet man den Energieverlust, der nur über die Beckenfläche entsteht, so gehen davon ca. 80 % allein über die Wasseroberfläche verloren. Auch hier sprechen wir wieder von „aufgewertetem Wasser“. Bei Hallenbädern reduziert eine Abdeckung zusätzlich die Laufzeiten der Entfeuchtungs- bzw. Klimaanlage. An dieser Stelle noch folgende Anmerkung: Bei einem Einsatz von Klimageräten und/oder Entfeuchtungsgeräten mit Energierückgewinnung über integrierte Wärmepumpen mit Beckenwasserkondensator werden ca. 30 % der noch verbleibenden Energieverluste wieder zurückgeholt.

 

Optimierung im System: das Niedrig-Energie-Pool-System am Beispiel des Unternehmens dinotec.

 

Maßgeschneidert für jeden Pooltraum: Ein Niedrig-Energie-Pool-System freut den Kunden.

 

Wasserqualität
Die Wasserqualität muss bei allen Schwimmbadprojekten bestimmender Faktor sein. Das schönste und sparsamste Schwimmbad bringt keine Freude, wenn das Wasser trüb, grün oder verkeimt ist. Ein modernes Steuersystem muss unabhängig von der Beckenbelastung oder Sonneneinstrahlung vollautomatisch und permanent einen sparsamen und effizienten Betrieb der Anlage bei konstant hoher Wasserqualität sicherstellen. Zusätzliche Programmfeatures wie ein Partyschalter ist in jenen Fälle sinnvoll, in denen das Wasser durch viele Personen belastet wird.
Obligatorisch für die wirkungsvolle Wasseraufbereitung ist auch die im Verfahrensablauf integrierte Flockung. Denn ein Filter ohne Flockung ist nur ein grobes Sieb. Die Flockung reduziert überdies den Verbrauch von Wasserpflegemitteln. Wichtig dabei ist die Möglichkeit der exakten Einstellung der Flockungsdosierrate in Abhängigkeit der Umwälzleistung und der Wirkstoffkonzentration über das Steuersystem.
Die Liste der Einsparpunkte bei Niedrig-Energie-Pool-Systemen lässt sich noch weiter fortsetzen. Ganz einfache, aber trotzdem wichtige Bausteine wie Niedertemperatur-Wärmetauscher, ideale Beckenhydraulik oder die richtige Dimensionierung und Auslegung des Schwallwasserbehälters etc. wurden hier noch gar nicht erwähnt. Muss es auch nicht. Denn das ist ja das Schöne an diesen Systemen: Alles ist berücksichtigt, die Vorarbeit ist bereits erledigt und der Fachhandel kann sich ganz allein auf das Verkaufen und Beraten konzentrieren.

 

iPad und iPhone: Damit lässt sich der Pool per WLAN oder Internet steuern - jederzeit und von überall.

 

Schlüssel für die Vermarktung
Womit wir bei der Frage angekommen sind, wie Sie als SHK-Fachbetrieb von solchen Niedrig-Energie-Pool Systemen profitieren können?
• Erstens: Sie können aus dem Vollen schöpfen. Echte Systemangebote liefern Ihnen die komplette Palette aus einer Hand – vom Becken, über das Schwimmbadmanagementsystem, die Wasseraufbereitungstechnik, die Schwimmbadabdeckung, die Schiebehalle, die Klimatechnik, die Planung. Alles ist bereits vom Hersteller aufeinander abgestimmt und verfügbar.
• Zweitens: Die Systeme werden durch die Anbieter individuell auf die Wünsche des Kunden zugeschnitten und am Ende „schlüsselfertig“ ausgeliefert. Nach seiner Vorstellung wird das System ausgelegt und konfiguriert, unabhängig ob Hallen- oder Freibad, Beckengröße, Beckenart etc.
• Drittens: Das Nachfolgegeschäft in Form von Wartungsverträgen wird attraktiver. Über die Steuerungstechnik lässt sich das gesamte System bequem und kostengünstig über das Internet vom Büro aus fernüberwachen. Systemmeldungen werden auf Wunsch sofort auf Ihr Smartphone übertragen.
• Viertens: Diskussionen über den Preis erübrigen sich. Betrachtet wird nicht mehr die Anfangsinvestitionssumme, sondern die Gesamtinvestition inkl. Betriebskosten über einen Zeitraum von
3 - 6 Jahren. Niedrig-Energie-Pool-Systeme sparen gegenüber herkömmlichen Systemen bis zu 75 % der monatlichen Betriebskosten ein. Das ist so viel, dass sie sich – je nach Beckenart – in 3 - 6 Jahren amortisieren. Damit ist auch das Hauptargument, sich keinen Pool anzuschaffen (lt. GFK Studie von 2008, die hohen Unterhaltskosten), entkräftet.
• Fünftens: Die komfortablen Schwimmbadmanagementsysteme arbeiten automatisch und reduzieren den Arbeitsaufwand für das Gesamtsystem und damit für den Poolbesitzer auf ein Minimum. Attraktive Grafikdisplays mit intuitiver Menüführung und komfortable Funktionalitäten erhöhen den Spaßfaktor für den Besitzer – und darauf kommt es letzten Endes ja schließlich ganz besonders an.
• Sechstens: Die Schnittstellen für Ihre typischen „SHK-Stärken“ wie (Solar-)Energie, Wärmegewinnung, Klima sind in solchen Systemlösungen bereits geschaffen. Deren Integration ist problemlos möglich – bis hin zur Anbindung des Schwimmbadsystems an die Gebäudeleittechnik.

 

„Nachtabsenkung“ – während der Ruhezeiten wird der Wasserspiegel abgesenkt, sodass keine Verdunstung in der Überlaufrinne stattfinden kann.

 

Fazit
Das oben Beschriebene ist längst Realität. Die Forderungen der Kunden liegen auf dem Tisch und die Lösungen der Industrie stehen parat. Wir befinden uns mittendrin im Systemwandel. Der Verkauf über unterschiedliche Produktleistungsmerkmale hat ausgedient und allein die Emotion wird’s auch nicht richten. Maßgeschneiderte Systeme, die dazu die Wünsche des Kunden voll erfüllen und unter dem Strich ökonomisch, ökologisch, flexibel, durchdacht und effizient sind, sind die Zukunft.■

Autor: Andreas Schmidt, stv. Geschäftsführer des Unternehmens dinotec GmbH, Maintal. dinotec versteht sich als Spezialist für Wassertechnologie und Schwimmbadtechnik.

Bilder: dinotec


www.dinotec.de
www.bsw-web.de

 


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