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Schlechtes Zeugnis

Die Inaktivität der Installateure im Beratungsgespräch führt dazu, dass deutlich weniger Solarstromspeicher verbaut werden als könnten, sagt eine aktuelle Studie von EuPD-Research. Allein für 2017 und das erste Halbjahr 2018 lässt sich dieses Potential auf 17% der Neuinstallationen an Solarspeichern beziffern.

Photovoltaik-Anlagen erleben einen neuen Boom. Allerdings verpassen es viele Installateure, die Installation mit einem Batteriespeicher zu kombinieren. Die Offenheit von Seiten der Kunden ist jedenfalls da, wird aber nicht bedient. Bild: BSW Solar

Sind Batterien noch zu teuer? Das Hauptargument der Installateure, Solarstromspeicher nicht zu empfehlen. Doch den Haushalten geht es um Energieautarkie und sie sind bereit, dafür zu zahlen. Das Interesse und der Absatz wachsen rasant. Bild: Sonnen

 

Mehr noch: Knapp die Hälfte der im Rahmen des EndkundenMonitors Befragten geben an, im Zuge des Photovoltaik-(PV)-Anlagenkaufs von ihrem Installateur überhaupt nicht über Batteriespeicher informiert oder beraten worden zu sein.

In Zahlen ausgedrückt
Laut EuPD bedeutet dies in Zahlen ausgedrückt vor dem Hintergrund des Zubaus von mehr als 90.000 PV-Anlagen unter 10 kWp zwischen Anfang Januar 2017 und Ende Juni 2018 rund 40.000 Anlagenbesitzer ohne spezifische Ansprache auf Solarspeicher durch den Installateur. Dabei sind es 21% dieser PV-Anlagenbesitzer, die es sich gewünscht hätten, aktiv von ihrem Installateur über Batteriespeicher informiert zu werden. Dies entspricht einem ungenutzten Absatzpotential an Solarspeichern von ca. 9.000 Systemen.
Schätzungen von EuPD Research zufolge liegt die Zahl der Neuinstallation von Batteriespeichern im Zeitraum von Anfang 2017 bis Ende Juni 2018 bei rund 64.000. Unter Bezug einer Quote an Nachrüstsystemen von ca. 20% bleiben noch etwa 51.000 neuinstallierte Batteriespeicher im betrachteten Zeitraum. Bei diesem Marktvolumen ergibt sich im Kontext der zuvor dargestellten Befragungsergebnisse, dass die Speicherneuinstallationen 17% höher liegen könnten.

Warum wird nicht beraten?

Aufschluss über die Gründe, warum Installateure nicht über Solarspeicher informieren, gibt die jährlich durch EuPD Research durchgeführte Befragung im Rahmen des Global PV InstallerMonitors. Hierbei geben die deutschen Installateure an erster Stelle die aus ihrer Sicht noch zu hohen Preise für Batteriespeicher als Grund an, diese nicht anzubieten. Das dürfte ein vorgeschobener Grund sein, zumal es den meisten Haushalten nicht um die Frage von Euro oder Cent geht, sondern um Energieautarkie, für die sie bereit sind, einen Preis zu zahlen.

 


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