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Sachsen – Von Contracting bis Verbraucherrechte

2. Mitgliederversammlung 2014 des Fachverbandes SHK Sachsen

Landesinnungsmeister Herbert Reischl verkündete seinen Amtsrücktritt zum Ende dieses Jahres.

Karl-Heinz Ficker wurde mit der Ehrennadel des Fachverbandes in Gold ausgezeichnet (v.l.): Steffen Mercklein (Vorstandsmitglied des Fachverbandes), Peter Kleicke (stellv. Landesinnungsmeister), Günther Beer (stellv. Landesinnungsmeister), Karl-Heinz Ficker (Vorstandsmitglied des Fachverbandes und Obermeister der Innung SHK Vogtland), Herbert Reischl (Landesinnungsmeister), Sven Fischer (Geschäftsführer Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Sachsen).

Auszeichnung des Unternehmens Karl Knüpfer, Inh. Bernhard Güther aus Mylau.

 

Die 2. Mitgliederversammlung des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima Sachsen fand am 12. November 2014 traditionell in Döbeln statt. Rund 40 Delegierte und Gäste nahmen daran teil. Auf der Agenda standen zwei Fachvorträge und Informationen des Vorstands sowie der Bericht des Landesinnungsmeisters, der seinen Amtsrücktritt zum Ende dieses Jahres verkündete.

Die Veranstaltung startete mit einem Fachvortrag zum neuen Kooperationsmodell „enviaM-Hauswärme“. Thomas Leibrich, Marketingleiter der Mitteldeutschen Gasversorgung GmbH, erläuterte das Contractingangebot und ging dabei auf die Vorteile für die Installateurbetriebe und Endkunden ein. Neben der Planung, der individuellen Angebotserstellung und der Montage führt der beteiligte SHK-Betrieb auch die Wartungsarbeiten über die Vertragslaufzeit von zehn Jahren durch. Dazu betonte Leibrich: „Mit der Leistung behält der Installateur die Kalkulationshoheit und kann so auch seinen Kunden, die sich einen Heizkesselkauf nicht leisten können, ein Angebot unterbreiten.“ Das Contracting-Produkt des Gasversorgungsunternehmens übernimmt die Gesamtfinanzierung sowie die Wärmeversorgung und umfasst Komponenten zwischen dem Gaszähler und dem Eintritt in die Wärmeverteilung (Heizkreisverteiler) sowie eine eventuelle Kaminsanierung. Die Demontage und Entsorgung des alten Wärmeerzeugers (ohne Öltank) kann als Zusatzleis­tung in das Angebot einbezogen werden. Nach dem Vortrag gab Landesinnungsmeis­ter Herbert Reischl die Empfehlung, dass jeder SHK-Betrieb das Partnerschaftsmodell zwischen Gasversorger und Handwerk genau prüfen sollte, bevor er dieses seinen Kunden anbiete.
Im zweiten Fachvortrag referierte Senitza Kahle u. a. zu dem Thema „Neues Verbraucherrecht“. Die Rechtsanwältin hob dazu einige Details des zum 13. Juni dieses Jahres in Kraft getretenen Gesetzes zur Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie hervor. Im Kernpunkt des Gesetzes geht es u. a. um das Widerrufsrecht, das für Endkunden im Allgemeinen für den Abschluss von Aufträgen außerhalb von Geschäftsräumen gestärkt wurde. Kahle: „Eine Ausnahme des Widerrufsrechts gilt z. B. bei dringenden Instandsetzungsaufträgen, wobei hier aber noch einige Details zu beachten sind, beispielsweise dass diese nur bis zu einer Geldsumme von 200 Euro zulässig sind.“ Bei größeren dringenden Reparaturaufträgen sollte sich der Monteur den Vertrag vor Antritt der Arbeiten mit einer Ergänzung unterzeichnen lassen, dass die Arbeiten dringend sind und unter Verzicht des Widerrufrechts durchgeführt werden.

Bericht und Informationen des Vorstandes
Landesinnungsmeister Herbert Reischl berichtete im Anschluss über das Engagement des Fachverbandes im Jahr 2014. Im Zentrum der politischen Lobbyarbeit standen die Interessen des SHK-Handwerks im Vorfeld der Landtagswahl 2014, die der Fachverband eingefordert hat. Rund um den Bereich Hersteller, Großhändler und Versorger hat die Verbandsorganisation z. B. exklusive Seminarangebote für Innungsfachbetriebe im Fachverband sowie Innungsseminare mit dem Unternehmen Duravit vorbereitet. Abgerundet hat der Landesinnungsmeister das Aufgabenportfolio mit den Ergebnissen im Bereich der Gewerkschaftsarbeiten. Dazu Reischl: „Die 2. Etappe des SHK-Tarifvertrages zur Regelung von Lohn und Gehalt trat zum 1. Juli 2014 in Kraft. Am 10. Juli wurde dann der neue Tarifvertrag für Auszubildende des SHK-Handwerks in Sachsen mit der CGM unterzeichnet. Und die Landesfachgruppe Ofen- und Luftheizungsbau beschloss am 24. April dieses Jahres eine Änderung der Tarifempfehlung zur Ausbildungsvergütung im Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk.“
Im weiteren Verlauf seines Vortrags informierte Reischl die Delegierten u. a. über die Ausbildungszahlen und das Ehrenamtskolleg. Laut Statistik sind die Ausbildungszahlen im 1. Ausbildungsjahr der sächsischen SHK-Betriebe mit 3 % leicht gestiegen. Das Ehrenamtskolleg, als Gemeinschaftsprojekt der SHK-Fachverbände Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wird im Jahr 2015/16 mit dem 10. Lehrgang fortgeführt. Dazu wurden die Innungen aufgefordert, ihre Anmeldungen bis zum 16. Januar 2015 abzugeben.
Nach Beratung und Diskussion konnten die Beschlüsse zum Haushaltsplan sowie der Hauptlinien der Arbeit des Fachverbandes für 2015 einstimmig gefasst werden. Zudem ist nach Beschluss ab dem 1. Januar 2015 das Unternehmen Hotmobil (Anbieter von mobilen Wärme- und Kältezentralen) förderndes Gastmitglied im Fachverband SHK Sachsen.
Zum Abschluss verkündete der Landesinnungsmeister seinen Rücktritt zum 31. Dezember dieses Jahres und erläuterte: „Ich möchte an dieser Stelle der jungen Generation Platz machen. Diese kann mit Motivation und neuen Ideen die Aufgaben erfolgreich bewältigen.“ Im Rahmen der 1. Mitgliederversammlung 2015 soll dann ein neuer Landesinnungsmeister gewählt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wird das Amt kommissarisch im Fachverband geführt.

Ehrungen
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde Karl-Heinz Ficker mit der Ehrennadel des Fachverbandes in Gold ausgezeichnet. Obermeister Ficker ist seit 1993 als Vorstandsmitglied und als Mitglied des Ausschusses Betriebswirtschaft/Tarife aktiv. Er hat in diesen Funktionen an der Entwicklung der sächsischen SHK-Verbandsorganisation sowie an der Gestaltung deren Tarifverträge mitgewirkt.
Das Unternehmen Karl Knüpfer, Inh. Bernhard Güther aus Mylau, Innung SHK Vogtland, wurde für seine Ausbildungsleis­tung als „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ geehrt.

 


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