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Probenahmen vertraglich fixieren

Das eigene Gewerk absichern gegen unberechtigte Vorwürfe

Neuinstallationen sollten so spät als möglich mit Trinkwasser befüllt werden, denn es können erhebliche Aufwendungen entstehen, wenn regelmäßig alle Entnahmestellen eines Gebäudes bis zur Übergabe vom Fachbetrieb gespült werden müssen. Bild: Sanha

Wasser muss fließen, und zwar an jeder Entnahmestelle. Dieser Grundsatz gilt generell ab dem Zeitpunkt, wo die Installation mit Trinkwasser befüllt wird. Also beispielsweise auch schon nach einer „nassen“ Druckprobe oder bei einer trockenen Dichtheits- und Belastungsprobe nach dem ersten Befüllen. Bild: Sanha

VDI 6023 sieht einen bestimmungsgemäßen Betrieb als gegeben an, wenn alle 72 Stunden ein vollständiger Wasserwechsel in der Trinkwasser-Installation über alle Entnahmestellen vom Ausgussbecken bis hin zum WC erfolgt. Nur wenn nachweislich einwandfreie mikrobiologische Bedingungen vorliegen, kann dieser Wasseraustausch auch erst nach 7 Tagen erfolgen. So wird die Brücke zur DIN EN 806-5 geschlagen, die weniger strenge Vorgaben macht. Gefordert ist dort ein Wasserwechsel alle 7 Tage. Bild: Wieland Werke

Die erweiterten Probenahmen gemäß Trinkwasserverordnung vom 9. Januar 2018 werden verstärkt technische oder betriebliche Schwachstellen in Installationen aufdecken. Bild: Viega

Dr. Peter Arens. Bild: Schell

 

Mikrobielle oder chemische Grenzwertüberschreitungen kommen selbst in fachlich korrekt ausgelegten und handwerklich sauber erstellten Trinkwasser-Installationen vor. Oft liegt es an den Betriebsbedingungen, die unmittelbar nach der Übergabe vorgelegen haben. Stagnation fördert bekanntlich Bakterienwachstum und die Migration von Metallionen ins Trinkwasser. Mitunter liegt die Ursache der Überschreitungen aber auch in mikrobiologisch kontaminierten Bauteilen. Den Nachweis zu führen ist nicht einfach. Besser ist es, vorzubeugen – auch im Sinne des Auftraggebers.

Wasser muss fließen, und zwar an jeder Entnahmestelle. Dieser Grundsatz gilt generell ab dem Zeitpunkt, wo die Installation mit Trinkwasser befüllt wird. Also beispielsweise auch schon nach einer „nassen“ Druckprobe oder bei einer trockenen Dichtheits- und Belastungsprobe nach dem ersten Befüllen. Das Wasser wieder abzulassen ist keine Lösung. Die in der Trinkwasser-Installation verbleibenden Restwässer führen in Verbindung mit dem eindringenden Luftsauerstoff zu verschiedensten Korrosionsformen am Rohr oder an den Verbindern – selbst bei Edelstahl. Und auch Bakterien vermehren sich in diesen „Feuchtigkeitsnestern“. Es ist daher dem Fachhandwerker anzuraten, so spät wie möglich die Installation mit Trinkwasser zu befüllen, denn es können erhebliche Aufwendungen entstehen, wenn seine Mitarbeiter regelmäßig alle Entnahmestellen eines Gebäudes bis zur Übergabe spülen müssen. 

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