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Positive Perspektiven: Der BHKW-Markt ist auf Wachstumskurs

Die installierte Leistung der in Deutschland neu errichteten Blockheizkraftwerke (BHKW) hat 2010 einen neuen Rekordwert von rund 800 MWel erreicht. Für dieses Jahr wird mit einem weiteren Wachstum des Marktes um mehr als 15% gerechnet. Wesentliche Faktoren für diese Entwicklung sind der starke Zubau von Biogasanlagen sowie die Ziele zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung. Die dezentrale und verbrauchsnahe Energieerzeugung in BHKWs gewinnt dadurch weiter an Bedeutung. So lautet ein Fazit der Studie „Der Markt für BHKW in Deutschland bis 2020“*. Die mit 1060 Seiten sehr umfangreiche Untersuchung betrachtet die zukünftige Entwicklung des Marktes und untersucht die Chancen und Risiken, die sich für Hersteller und Betreiber bieten.

Technologische Innovationen: Befragung unter den Herstellern.

Bewertung der Investitionsbereitschaft in neue Energieerzeugungsanlagen differenziert nach Betreibergruppen.

Entwicklung der Anzahl BHKWs in Deutschland.

 

Bereits seit mehreren Jahren gewinnt das Thema Energieeffizienz an Bedeutung. Aufgrund der steigenden Energiekosten ist dieser Aspekt insbesondere für Unternehmen interessant und wichtig; auch im Zusammenhang mit dem neuen Energiekonzept ist das Thema stärker in die öffentliche Diskussion gerückt. Durch die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme und einem sehr hohen Wirkungsgrad bieten vor allem BHKWs eine Möglichkeit zur Steigerung der Energieeffizienz. Im Rahmen der Studie wurden die verschiedenen Betreibergruppen u.a. gefragt, ob sie durch Sanierungen oder durch neue Wärmeerzeugungsanlagen Potenziale sehen, die Effizienz ihrer Energieerzeugung zu steigern. 41% der Befragten konnten sich dabei vorstellen, dieses mithilfe von Sanierungen zu erreichen. Durch Anschaffung von neuen Anlagen sehen 36% Potenziale ihre Effizienz zu steigern und nur 18% der Befragten können sich nicht vorstellen, die Effizienz ihrer Wärmeerzeugung durch eine dieser Maßnahmen zu steigern.
In der Studie wurden Unternehmen nach der Bedeutung und Umsetzung des Themas Energieeffizienz befragt. Das Ergebnis spricht für sich: 44% schätzen die Bedeutung als „sehr hoch“, 40% als „hoch“ ein. Die Umsetzung des Themas wird jedoch nur von 25% der Befragten als „sehr hoch“, aber ebenfalls von 40% als „hoch“ eingeschätzt.

Kompaktere Bauformen erwartet
Für Hersteller von BHKWs und weiterer Experten sind vor allem die Weiterentwicklung der bestehenden Technologien von großer Bedeutung. Besonders im Trend liegen kompaktere Bauformen – diese Meinung vertreten 56% der von trend:research befragten Hersteller; dies gilt vor allem im Bereich kleinerer Leistungsklassen (Mikro- und Mini-BHKW). Jeweils 33% der Befragten erwarten allgemein Innovationen in der Motorenweiterentwicklung und höhere Wirkungsgrade. Ebenfalls genannt wurden Emissionsminderung (inkl. Schall- und Stoßwellen) sowie speziell die verbesserte Abgasnachbehandlung. 11% erwarten weitere Innovationen in der Verbindung von BHKWs mit Kühl- und Klimatechnik sowie eine Minimierung des Brennstoffeinsatzes.
Mit Blick auf die Verwendung von unterschiedlichen Motorenarten wird auf Seiten der Hersteller davon ausgegangen, dass der Verbrennungsmotor auch in Zukunft eine sehr hohe Marktrelevanz haben wird. In den Befragungen betonten 56% der Befragten als Stärke des Verbrennungsmotors die etablierte Technik, den hohen Wirkungsgrad (44%) und die insgesamt hohe verfügbare Leistung (33%). Schwächen werden bei den Emissionswerten und dem relativ hohen Wartungsaufwand (jeweils 22%) ausgemacht.

Wahl der Anlagengröße entscheidend
Planung und Konzeption spielen bei der Sanierung oder Neuinstallation von BHKWs oder Heizungsanlagen bereits im Vorfeld des Bauvorhabens eine wichtige Rolle für den erfolgreichen – d.h. vor allem effizienten und kostensparenden – Betrieb. Eine Heizungsanlage zur Erzeugung von Raumwärme ist im derzeitigem Gebäudebestand durchschnittlich 200 Tage im Jahr in Betrieb, was bei der Planungsphase für die Installation der Heiztechnik – unabhängig von der Art der Konzepte (BHKW, Gas-Brennwert, Wärmepumpe, etc.) – zu berücksichtigen ist.
Zur Bestimmung der optimalen Heizungsauslegung müssen der thermische und elektrische Energiebedarf des zu versorgenden Objektes erfasst und im zeitlichen Verlauf betrachtet werden (Jahresgang, Monatsgänge, Tagesgänge). Bei zu klein dimensionierten Anlagen werden das Sparpotenzial und die mögliche Stromerzeugung nicht ausgeschöpft, bei zu groß dimensionierten Anlagen sind die spezifischen Kosten zu hoch. Konzeptionierung, Wirtschaftlichkeitsanalysen und Installation erfordern u.U. Planungs-, Heizungsfachfirmen oder Energieberater – eventuelle Mehrkosten lassen sich später durch optimalen Betrieb und Anlagendimensionierung wieder einsparen.
Bei Mikro-KWK-Anlagen müssen die erforderlichen Daten nicht in jedem Einzelfall individuell ermittelt werden. Die Richtlinie VDI 4655 „Referenzlastprofile von Ein- und Mehrfamilienhäusern für den Einsatz von KWK-Anlagen“ stellt dazu zeitliche Referenzlastprofile für den Heizwärmebedarf, die Trinkwassererwärmung und den Strombedarf zur Verfügung. Mit dieser Richtlinie wird es möglich, die verschiedenen am Markt erhältlichen Geräte unter vergleichbaren Bedingungen zu analysieren.

Ausgeprägte Investitionsbereitschaft
Die fünf befragten Zielkundengruppen (Wohnungsbauunternehmen, Krankenhäuser, Klärwerke und Deponien, Industrie und Gewerbe sowie Kommunen/öffentliche Einrichtungen) wurden in einer geschlossenen Frage gebeten, aktuell die Investitionsbereitschaft in neue Energieerzeugungsanlagen in ihrer Befragtengruppe einzuschätzen. Die höchste Investitionsbereitschaft sahen hier die Kommunen und öffentlichen Einrichtungen, bei denen 29% die Investitionsbereitschaft als sehr hoch einschätzten. Gründe hierfür liegen u.a. in der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand bei der ökologischen Modernisierung der eigenen Energieversorgung. Weiterhin bewerteten 7% der Krankenhausbetreiber und 9% der Klärwerks- und Deponiebetreiber die Investitionsbereitschaft in neue Energieerzeugungsanlagen als sehr hoch. Auffällig ist, dass fast ein Drittel (28%) der Krankenhäuser mit niedrig oder sehr niedrig antwortete. Jeweils 44% der befragten Wohnungsbaugesellschaften und Gewerbe/Industrie schätzten die Investitionsbereitschaft als hoch ein.
Zusätzlich wurden die Betreibergruppen befragt, wie sie speziell die Investitionsbereitschaft in BHKW aktuell in ihrer Branche einschätzen: 22% der befragten Wohnungsbaugesellschaften schätzen die Investitionsbereitschaft als sehr hoch ein. Auffällig ist auch, dass Klärwerke/Deponien und Industrie/Gewerbe die Investitionsbereitschaft in BHKWs niedriger einschätzen als in neue Energieerzeugungsanlagen allgemein. Hier bewerteten 5% der befragten Klärwerke und Deponien die Investitionsbereitschaft als niedrig, Gründe hierfür sind u.a. der starke Rückgang des Deponiegases. Aus Industrie und Gewerbe schätzten 11% die Investitionsbereitschaft in ein BHKW als niedrig ein.

Anzahl in Privathaushalten wächst
Aufgrund der insgesamt positiven Ausgangssituation wird der BHKW-Markt in den kommenden Jahren deutlich wachsen. Bei allen Betreibergruppen wird die Anzahl der installierten Anlagen ansteigen. Die Anzahl der BHKWs wird sich bei Privathaushalten stark erhöhen, da etablierte Heizungshersteller mit neuen Anlagenkonzepten in diesen Markt einsteigen. In den kommenden Jahren ist der Anstieg zwar zunächst noch verhalten, aber nach 2015 sind deutlich größere Steigerungen zu erwarten. Ursache ist im Wesentlichen, dass sich die Mikro-KWK-Anlagen mit sehr geringen Leistungen, die aktuell von mehreren Heizungsherstellern entwickelt werden, auf dem Markt etabliert haben und in größerer Stückzahl verkauft werden.

Bilder: trend:research GmbH, Institut für Trend- und Marktforschung, Bremen

www.trendresearch.de

*) Die 1060 Seiten umfassende Studie kann zum Preis von 4500,- Euro bei trend:research unter Tel.: 0421 43730-0 oder E-Mail: info@trendresearch.de bezogen werden.

 


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