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Positive Erfahrungen mit BlowerDoor-Messung Luftdichtheit im Industrie- und Gewerbebau

Schon bevor die EnEV 2002 gesetzlich Grenzwerte für den Dichtheitsnachweis einführte, wurden erste positive Erfahrungen mit der BlowerDoor-Messung im Hallenbau gesammelt.

Die Null-Emissions-Fabrik von Solvis in Braunschweig.

 

Bei großen Baukörpern ist durch das kleine A/V-Verhältnis die abzudichtende Hüllfläche vergleichsweise klein. Mit viel geringerem Aufwand als im Wohnungsbau lässt sich deshalb ein gutes Messergebnis erzielen. Dazu trägt auch die Standardisierung der Außenbauteile in Bürogebäuden bei, beispielweise bei den Fensteranschlüssen.
Die konsequente Planung der Luftdichtheitsschicht gewährleistet deren rationelle Ausführung. Der Qualitätsnachweis mittels BlowerDoor-Test sichert nicht nur den EnEV-Bonus auf die Lüftungswärmeverluste, sondern dient auch der Standsicherheit des hochwertigen Gebäudes durch Vorbeugung vor feuchtigkeitsbedingten Bauschäden.

EnEV-Dichtheits-Nachweis: 46 500 m³-Fabrik gemessen mit nur zwei BlowerDoor-Gebläsen (von vier vorsorglich eingebauten).

Unter Grenzwert geblieben
Der Solaranlagenhersteller Solvis aus Braunschweig hatte sich 2002 ein hohes Ziel gesetzt: eine „Null-Emissions-Fabrik“, die mit den selbst gefertigten Solarpaneelen beheizt wird. Dazu wurde eine optimal gedämmte Hülle mit exzellenter Luftdichtheit geplant – von den Fensterelementen des Verwaltungstrakts bis hin zu den Rolltoren für die Lkw-Einfahrt. Als Grenzwert wurde deshalb der ehrgeizigste angesetzt – und wurde sogar um 60% unterschritten: Statt der Passivhaus-Anforderung von n50 max = 0,6 h-1 wurde ein Ergebnis von 0,22 h-1 erzielt. Nach EnEv ist ein Wert von 1,5 Luftwechsel bei 50 Pascal Messdruck  für ein Gebäude mit Lüftungsanlage bereits ausreichend.
Die Messung wurde  mit zwei gekoppelten BlowerDoor-Gebläsen durchgeführt. Damit wurde das Luftvolumen des Gebäudes von 46500 m³ also 0,22-mal pro Stunde abgesaugt, das entspricht einem Volumenstrom von 10230 m³/h. Jede „Minneapolis“-BlowerDoor hat eine Förderkapazität von jeweils 7200 m³/Stunde, sodass zunächst vier Gebläse eingebaut wurden: Um den ausgeschriebenen Grenzwert des 0,6-fachen Luftwechsels messen zu können, wäre eine Fördermenge von 27900 m³/h nötig gewesen, das entspricht 3,9 Gebläseleistungen.

„Minneapolis”-BlowerDoor Modell 2 mit Lochblende, analoger Messtechnik und Holzrahmen (1989).

Leckage-Ortung der Gebäudehülle
Der Messaufwand betrug knappe acht Stunden für die fünf Personen des Messteams, die sich die folgenden Aufgaben teilten: Einbau von zwei 2-Loch-Planen mittels zweier verstellbarer Alurahmen in Außentüren des Foyers sowie der Einbau von vier BlowerDoor-Gebläsen. Zur Leckage-Ortung der Gebäudehülle bei einem erzeugten Unterdruck von 50 Pascal kamen Luftgeschwindigkeits-Messgeräte (Thermoanemometer), eine Nebelmaschine und eine Infrarot-Kamera zum Einsatz, um Lufteinströmungen von außen nach innen aufzuspüren.
Die Prüfung fand bei weiter laufenden Innenarbeiten statt. Bauherr, Architekt und der Fachplaner für die Luftdichtheitsschicht waren ebenfalls vor Ort und konnten Sanierungs- sowie Verbesserungsvorschläge direkt in Abdichtungsmaßnahmen umsetzen. Dadurch konnten im Laufe des Tages zwei Gebläse außer Funktion gesetzt werden, und am Ende wurde das erfreuliche Messergebnis unter den Augen aller Beteiligten erreicht.
Der Erfolg wurde von Anfang an sichergestellt durch die konsequente Planung der Luftdichtheitsschicht: Sie wurde mittels „roter Linie“ in sämtlichen Grundrissen und Schnitten verfolgt und vom Umriss zum Detail durchgeplant. Dreidimensionale Anschlussprobleme in Dach und Fassade wurden in Workshops mit dem beteiligten Bauphysiker gelöst. Und last but not least spornte der im Bauvertrag angesetzte Zielwert die Ausführenden zu qualitätsbewusster Handwerksleistung an.

„Minneapolis“-BlowerDoor Modell 4: Messbereich 19 – 7200 m³/h, Messblenden A-E, Tempomat-Funktion und digitale Messtechnik für die automatische Luftdichtheitsmessung (2008).

„Minneapolis“-BlowerDoor
In diesem Jahr feiert die BlowerDoor GmbH ihr 20-jähriges Engagement rund um das Thema Luftdichtheit. 1989 wurde die erste Minneapolis BlowerDoor nach Deutschland importiert: Das Modell 2 wurde noch mit Lochblende, analogen Druckmessdosen und Holzrahmen geliefert. 1992 wird die Lochblende durch variabel einsetzbare Messblenden ersetzt und der bis heute bewährte Aluminiumrahmen für den Türeinbau entwickelt.
1994 erfolgt die Umstellung auf digitale Messtechnik. Die Ausführungen in der Wärmeschutzverordnung 1995 forcieren die Entwicklung der Luftdichtheit in Deutschland: 1998 wird die luftdichte Gebäuehülle mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger zum Stand der Technik erklärt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der BlowerDoor-Messtechnik im Energie- und Umweltzentrum am Deister erreicht mit der Markteinführung der „Minneapolis“-BlowerDoor Modell 4 im Jahr 2008 einen vorläufigen Höhepunkt: u.a. wird der kalibrierte Messbereich auf 19 – 7200 m³/h per BlowerDoor-Gebläse erweitert, die Tempomat-Funktion zur Erstanalyse und Qualitätsüberwachung eingeführt und die Software TECTITE Express zur automatischen BlowerDoor-Messung optimiert.

Das Prinzip der BlowerDoor-Messung.


Durch die Synergie von Ingenieurleistung, Produktentwicklung und Qualifizierung ist die „Minneapolis“-BlowerDoor heute das marktführende Luftdichtheitsmessgerät in Deutschland und eines der erfolgreichsten Luftdichtheitsmessgeräte weltweit: Die BlowerDoor GmbH beliefert neben Deutschland derzeit 23 europäische Länder.
Das BlowerDoor-Messsystem zeichnet sich durch seinen sehr großen Messbereich von 19 m³/h bis 7200 m³/h aus. Es ist dadurch universell einsetzbar – sowohl für die Luftdichtheitsmessung von Passivhäusern (Volumenstrom ab 19 m³/h), Einfamilienhäusern nach EnEV (Volumenstrom um 1000 m³/h) und Altbauten (Volumenstrom ca. 7000 m³/h).
Für die Messung großer Industriehallen und Verwaltungsgebäude können mehrere BlowerDoor-Ventilatoren einfach kombiniert werden. Bauthermografische Untersuchungen während der BlowerDoor-Messung unterstützen und dokumentieren die Leckageortung. Undichtigkeiten in der Gebäudehülle können gezielt und daher oft mit wenig Aufwand beseitigt werden.

Bilder: BlowerDoor

Kontakt
BlowerDoor GmbH
31832 Springe-Eldagsen
Tel. 05044 97540
Fax 05044 97544
info@blowerdoor.de
www.blowerdoor.de

 

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Das Prinzip der BlowerDoor-Messung
Für die Messung wird ein BlowerDoor-Ventilator in eine Außentür oder in ein Fenster des Gebäudes eingesetzt. Alle weiteren Außentüren und Fenster werden geschlossen, alle Innentüren des Gebäudes bleiben geöffnet. Das automatisierte BlowerDoor-Messver-fahren wird als anerkannte Regel der Technik nach DIN EN 13829 durchgeführt. Dazu
wird mithilfe des BlowerDoor-Ventilators kontinuierlich so viel Luft aus dem Gebäude gesogen, dass ein Unterdruck von 50 Pascal im Gebäude erzeugt wird. Sind Leckagen in der Gebäudehülle vorhanden, strömt durch diese Außenluft ins Gebäudeinnere.
Während des Gebäuderundganges werden die im Haus vorhandenen Luftströmungen per Luftgeschwindigkeitsmessgerät oder Infrarot-Thermografie lokalisiert. Wird die BlowerDoor-Messung bereits zu einem Zeitpunkt durchgeführt, an dem die luftdichte Hülle noch sichtbar ist, können Leckagen gezielt und meist mit wenig Aufwand beseitigt
werden. Die Luftdichtheitsmessung nach den Vorgaben der EnEV erfolgt abschließend im Nutzungszustand des Gebäudes.

 


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