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Photovoltaik-Cloud auch ohne Solarspeicher, aber mit Haken

Essen. Energieriese E.on geht am rasant wachsenden Markt der Communities und Clouds weiter in die Offensive, indem das Unternehmen jetzt wahlweise eine Cloud anbietet, ohne Kunden zum Kauf eines Solarstromspeichers zu verpflichten.

Auf deutsche Dächer werden immer mehr PV-Anlagen geschraubt, die das Gebäude selbst mit Strom versorgen. Es gibt ein Potenzial von 10 Mio. Dächern. Bild: Fotolia, Marina Lohrbach

Reststrom-Abdeckung zur Eigenstromversorgung via PV ist das Trend-Thema. Energieriese E.on ist längst auf den Zug aufgesprungen und legt jetzt vor. Bild: E.on

Schematische Darstellung der Funktionsweise der Solarstrom-Cloud von E.on. Bild: E.on

 

Communities und Clouds sind im Rahmen der Eigenstromversorgung mit Photovoltaik-(PV)-strom seit geraumer Zeit das Hit-Thema: Es geht darum, überschüssigen Strom aus der Eigenerzeugung aus der PV-Anlage in einem virtuellen Speicher zu „parken“ (Clouds) oder ihn mit anderen zu „teilen“ (Communities).
Üblicherweise verbinden Anbieter solcher Produkte das mit dem Kauf einer Solarstrombatterie, nicht unbedingt mit dem Kauf einer PV-Anlage. Auch E.on ist auf diesen „klassischen“ Zug bereits aufgesprungen und bietet mit der „SolarCloud“ in Verbindung mit Batteriespeichern von Solarwatt (Produktname: E.on Aura) ein solches Produkt am Markt an: Der Solarstrom wird erst dann in die Cloud „eingespeist“, wenn der Aura-Speicher voll ist.
Ab sofort können die Besitzer von Photovoltaikanlagen nun alternativ ihre Energie direkt und ohne Limit in die E.on SolarCloud einspeisen ohne dass sie einen Speicher besitzen müssen. Auf dieses virtuelle Stromkonto lässt sich nicht nur für den Energiebedarf zu Hause, sondern auch an anderen Orten zugreifen. E.on wird die Produktneuheit zuerst auf den Energiemärkten in Deutschland und Italien anbieten.
Das Produkt scheint Charme zu haben: Kunden sparen die Anschaffungs- und Installationskosten eines physischen Speichers und sie haben keinen Aufwand für Wartung. „Vor allem haben Kunden die Möglichkeit, ein Stromguthaben für den Winter zu günstigen Konditionen  anzusparen und sich zu 100 % mit Solarstrom aus ihrer eigenen Photovoltaikanlage zu versorgen. Wirkungsgradverluste gibt es nicht mehr“, wirbt das Unternehmen: „Die Cloud-Lösung eröffnet  auch Besitzern von Wärmepumpen oder Elektroautos neue Möglichkeiten“, sagt E.on-Vorstandsmitglied Karsten Wildberger.
Der Knackpunkt ist, welcher Strom im Gegenzug dann vom Kunden als „sein“ Strom bezogen wird: Handelt es sich um Ökostrom oder um bundesrepublikanischen Graustrom, der ein Strommix ist, der auch Atomstrom und Kohlestrom enthält?
E.on zielt auf ein großes Marktpotenzial. Allein im deutschen Markt gibt es heute mehr als 1,6 Mio. Betreiber von Solaranlagen. Nach Einschätzung von E.on und auf Basis der Daten aus der Sunroof-Kooperation des Unternehmens mit Google gibt es in Deutschland noch weitere 10 Mio. Dächer, die sich für die Installation von Photovoltaikanlagen eignen.
E.on bietet das Produkt in verschiedenen Konfigurationen an. In der Basisvariante in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage fallen monatliche Kosten von 30,99 € an. Kunden, die ihr System dennoch mit einer Batterie betreiben wollen, können diese Lösung auch weiterhin beziehen. Ein Speicher kann auch jederzeit nachgerüstet werden.

 


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