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Nordrhein-Westfalen – Energie im Fokus von Beratung und Effizienz

Jubiläum: 20. SHK-Energieberater-Symposium in Oberhausen

Zum jährlichen Update trafen sich geprüfte SHK-Energieberater im Februar dieses Jahres in Oberhausen.

Norbert Schmitz leitete durch das Symposium und ging in seinem Vortrag auf wichtige Förderprogramme für die SHK-Branche ein.

Ein Mix an spannenden Themen machte die diesjährige Jubiläums-Veranstaltung des Energieberater-Symposiums zu einem gelungenen Tag. Hier einige Referenten des Tages (v.l.): Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH); Jürgen Langensiepen, Vertriebsleiter ETU Software GmbH; Karsten Nagel, wibutler GmbH.

 

Zum 20. Mal trafen sich am 20. Februar dieses Jahres Absolventen des Fernlehrgangs „Energieberater im SHK-Handwerk“1) auf Einladung des Fachverbandes SHK NRW und des Zentrums für Umwelt und Energie zum Energieberater-Symposium in Oberhausen. Die Jubiläums-Veranstaltung bot ein interessantes und umfassendes Programm. Schwerpunkte waren u. a.: „Die neue DIN 12831 – Wichtige Änderungen bei der Heizlastberechnung“, „Sprachsteuerung trifft Smart Home“, „Strategien und Perspektiven der Heizungsindustrie im Wärmemarkt“ sowie ein „Überblick über energetische Förderungen und wichtige Neuerungen der SHK-Branche“.

Die 20. Veranstaltung des Energieberatersymposiums zeigte, dass die Themen Energie und Beratung mit ihren zahlreichen Facetten nach wie vor ein Dreh- und Angelpunkt für einen effizienten Gebäudebetrieb sind. Dies spiegelte sich auch in den Vortragspunkten der Referenten wider, die u. a. Neuerungen aus Förderungen und Regelwerken sowie aus der EDV- und Smart-Home-Anwendung aufgriffen. Zur diesjährigen Veranstaltung konnte Dipl.-Ing. Norbert Schmitz, technischer Geschäftsführer im Fachverband, rund 50 Energieberater begrüßen.

Jubiläums-Grußwort
Unter der gedanklichen Überschrift „Zurück in die Zukunft II“ – analog zur Science-Fiction-Filmreihe – gab Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima NRW, in seiner Begrüßungsrede zum Jubiläum einen Rückblick auf die Geburtsstunden des Fernlehrgangs „Energieberater im SHK-Handwerk“. Sproten: „Vor rund 23 Jahren haben wir – der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Alfred Jansenberger und ich – uns die ersten Gedanken um einen solchen Fernlehrgang gemacht. Damals war an digitale Unterstützung, wie sie heute gegeben ist, noch gar nicht zu denken. Gestartet haben wir somit auf Papier. Nach dem erfolgreichen Start der Lehrgänge wurde das Thema auch in andere Bundesländer transportiert, das dort ebenfalls guten Anklang gefunden hat.“ Mit dem Erfolg der ersten Kurse entstand dann beim Fachverband SHK NRW die Idee, ein jährliches Treffen zur Auffrischung und Weiterbildung ins Leben zu rufen, was mit dem Energieberater-Symposium bis heute Bestand hat. „Über die Jahre hinweg wurde der Fernlehrgang und das Energieberater-Symposium fortlaufend weiterentwickelt, die stets gute Resonanz gefunden haben“, sagte Sproten. Und auch für die Zukunft sieht der Hauptgeschäftsführer hier eine weiterhin gute Entwicklung.

Sprachsteuerung trifft Smart Home
Zum Thema „Sprachsteuerung trifft Smart Home“ referierte Karsten Nagel von der wibutler GmbH. Dazu ging er zunächst auf Smart-Home-Techniken ein und favorisierte als einen der wichtigsten Aspekte ein herstellerunabhängiges und gewerkübergreifendes System. Als Produktlösung stellte Nagel das System „wibutler“ vor, mit dem er in einer Life-Präsentation verschiedene Szenarien von Smart-Home-Anwendungen zeigte. Das Besondere dabei ist laut dem Spezialisten die leichte Einrichtung des Systems, die kurzerhand an Beispielen vorgeführt wurde. Die ständige Erweiterung des „wibutler“-Produktportfolios und seiner Geräteleistung hat jüngst eine Anschlussmöglichkeit für Sprachsteuerung integriert. Doch damit ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht in Sicht. Denn die Entwicklungen für Produkte und Leistungen bieten viele Möglichkeiten, an die heute noch gar nicht zu denken ist. Nagel: „So wird beispielsweise der hydraulische Abgleich in naher Zukunft gar kein Thema mehr sein, da dieser dann vollautomatisch möglich sein soll.“

Änderungen bei der Heizlastberechnung
Jürgen Langensiepen von Hottgenroth/ETU Software zeigte im Anschluss wichtige Änderungen bei der Heizlastberechnung, die sich durch die Neuerungen der DIN EN 12831 (Ausgabe 2017) in Verbindung mit dem zu erwartenden Entwurf des nationalen Anhangs, Beiblatt 1, ergeben werden. Der Entwurf des Anhangs ist laut Langensiepen im April 2018 zu erwarten. Zu den Änderungen gehören u. a. eine neue Berechnungsmethode der Lüftungswärmeverluste sowie die Aufnahme technischer Luftvolumenströme und die Möglichkeit zur Berechnung von Luftvolumenströmen großer Öffnungen, wie z. B. Hallentore. Zudem gibt es ein neues Verfahren zur Ermittlung der zusätzlichen Aufheizleistung und eine Ergänzung der meteorologischen Daten. Hier wurden zusätzlich die Postleitzahl und die reale Höhe des Referenzortes aufgenommen. Langensiepen: „Die Berechnung des Transmissionswärmebedarfes bringt kaum Änderungen mit sich. Anders hingegen bei den Lüftungswärmeverlusten – hier ist die Berechnungsmethode komplett neu aufgestellt.“ Last but not least haben die Formblätter und die Dokumentation einen neuen Aufbau erhalten.

Strategien und Perspektiven im Wärmemarkt
Mit Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH) stand ein hoher Besuch zum Thema „Strategien und Perspektiven der Heizungsindustrie im Wärmemarkt“ an. Der Hauptgeschäftsführer gab seinem Vortrag zunächst einen allgemeinen Überblick zur Beheizungsstruktur im Deutschen Wohnungsbestand. 49,4 % heizen demnach mit Gas, 26,3 % mit Heizöl, 13,7 % mit Fernwärme, 6,1 % mit Holz, Holzpellets bzw. Biomasse und 4,5 % mit Strom (Stand 2016). Dahinter verbergen sich 7,8 Mio. Gasheizwert- und 5,3 Mio. Gas-Brennwertkessel, 5,1 Mio. Öl-Heizwert- und ca. 0,7 Mio. Öl-Brennwertkessel sowie jeweils 0,9 Mio. Wärmepumpen und Biomasse-Kessel. „Aus den sanierungswürdigen Anlagen können leicht bis zu 40 % Einsparpotenzial pro Investitionsfall generiert werden“, erklärte Lücke und rechnete weiter, dass hiermit ein Einsparpotenzial von 15 % des deutschen Energieverbrauchs zur Verfügung steht. Um dieses Potenzial weitgehend erschließen zu können und das Gelingen der Wärmewende sicherzustellen, sieht Lücke die Lösung in einem technologieoffenen Gerät-/Anlagenmix. Lücke: „Die Wärmewende kann durch eine beschleunigte energetische Modernisierung gelingen. Dazu ist insbesondere eine schnelle Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sowie eine verbesserte Förderlandschaft mit einem Dreiklang aus KfW, MAP und steuerlichen Anreizen notwendig.“ Um der Politik einen geeigneten Weg zur Umsetzung aufzuzeigen, ist der BDH in einem Bündnis mit weiteren führenden Verbänden und Organisationen bereits zur Regierungswahl im vergangenen Jahr getreten. Mit einer gemeinsamen Stimme formulierten sie eine Forderung, die eine steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung für selbstgenutztes Wohneigentum beinhaltet. Konkret vorgeschlagen wurde ein Steuermodell, mit dem in der Anfangsphase 30 % der Sanierungskosten über einen Zeitraum von drei Jahren von der Steuerzahlung abgezogen werden kann.

Förderprogramme
Norbert Schmitz ging abschließend in seinem Vortrag auf wichtige Förderprogramme für die SHK-Branche ein. Dazu zählen z. B. die BAFA-Förderungen zur Heizungsoptimierung + Marktanreizprogramm. Hierzu erklärte Schmitz: „Bei zweistufigen Fördermaßnahmen des BAFA – „Heizungsoptimierung“ und seit Januar 2018 zusätzlich „Marktanreizprogramm“ – dürfen die Arbeiten erst nach Eingangsbestätigung des Antrages durch das BAFA begonnen werden. Wird diese Reihenfolge nicht eingehalten, dann erhält der Kunde keine Förderung. Das BAFA hat nun konkretisiert, dass je nach Einzelfall der späteste Zeitpunkt hier die Auftragsbestätigung durch den Installateur sein kann.“ Dazu sei es z. B. möglich, den Kunden im Rahmen des Beratungsgespräches bei der Antragstellung zu unterstützen und in diesem Zuge den Auftrag erteilen zu lassen. „Der Handwerker sollte den Auftrag daher erst nach Zugang der Eingangsbestätigung durch das BAFA beim Kunden mit einer Auftragsbestätigung schriftlich finalisieren“, empfahl Schmitz.
Zu den Förderungen des KfW „Energieeffizient Bauen und Sanieren“ kündigte der technische Geschäftsführer Änderungen an, die in den Programmen 151/152, 153 und 430 ab ca. Mitte April Einzug halten sollen. Dies betrifft u. a. überarbeitete Anlagen zu den Merkblättern „Technische Mindestanforderungen“ für die Programme 151/152 und 153 sowie die „Liste der förderfähigen Maßnahmen“ für die Programme 151/152.
Weitere Themen der Veranstaltung waren: „Energieeinsparpotenziale energetisch optimierter Wärmepumpenkonzepte“ – Referent: Sven Kersten, EnergieAgentur.NRW; „Energieberatung für Wohngebäude“ – Referent: Dirk Schön, Zentrum für Umwelt und Energie der HWK Düsseldorf; „Aktuelle Entwicklung in der Umweltwirtschaft + Mobilitätsdiskussion“ – Referentin: Gabriele Poth, Zentrum für Umwelt und Energie der HWK Düsseldorf.

Bilder: IKZ

1) Informationen zum Fernlehrgang „Energieberater im SHK-Handwerk“ erteilt das Zentrum für Umwelt und Energie, Mülheimer Str. 6, 46049 Oberhausen, Dirk Schön, Tel.: 0208 8205576, Fax: 0208 8205599, E-Mail: dirk.schoen@hwk-duesseldorf.de

 


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