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Mit Hocheffizienz zur Nachhaltigkeit Regionshaus Hannover mit DGNB-Zertifikat in Gold ausgezeichnet

Als eines der ersten Gebäude in der Kategorie „Neubau Büro und Verwaltung“ wurde im Januar 2009 das Neue Regionshaus in Hannover mit dem „Deutschen Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen“ in Gold ausgezeichnet. Damit werden Umweltfreundlichkeit, schonender Umgang mit Ressourcen sowie die wirtschaftliche Ausrichtung von Planung und Ausführung nach den Lebenszykluskosten des Bauprojekts gewürdigt. Ziel war es, durch den Einsatz moderner Technologien einen besonders energieeffizienten und wirtschaftlichen Betrieb des Objekts zu realisieren. So kommen beispielsweise Wilo-Hocheffizienzpumpen zum Einsatz, die eine sehr stromsparende Wärme- und Kälteverteilung möglich machen.

Dank seiner vorbildlichen Energieeffizienz wurde das Regionshaus in Hannover in der Kategorie „Neubau Büro und Verwaltung“ mit dem „Deutschen Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen“ in Gold ausgezeichnet.

 

Bei dem im Mai 2007 fertiggestellten Neubau handelt es sich um einen Erweiterungsbau für 300 Verwaltungsmitarbeiter der Region Hannover. Dieser Kommunalverband wurde im Jahr 2001 aus den Gemeinden des Landkreises Hannover und der kreisfreien Stadt Hannover gebildet. Das Regionshaus ist der Verwaltungssitz von 21 Gemeinden mit mehr als 1,1 Mio. Einwohnern.
Neu sind ein sechsgeschossiger Block mit rund 150 Büroräumen und dem 700 m² gro­ßen multifunktionalen Regionssaal. Dieser wird aufgrund einer vollständigen Verglasung, die einen freien Blick von der Hildesheimer Straße bis in den Innenhof erlaubt, als „Fenster der Region“ bezeichnet. Die Bruttogeschossfläche des neuen Regionshauses beträgt fast 8500 m², die beheizte Nettogrundfläche (Energiebezugsfläche) rund 7100 m². Die Baukosten beliefen sich auf rund 11 Mio. Euro. Ohne Mehrkosten im Vergleich zu konventioneller Bauweise benötigt der Neubau rund 50% weniger Energie. Dieses Ziel wurde vor allem durch Einsatz innovativer Technologien erreicht.

Der Bauherr, die Region Hannover, konnte trotz knapper öffentlicher Budgets ein konsequent nachhaltiges Gebäude errichten, mit dem eine Zusammenlegung der bisher dezentralen Verwaltung am jetzigen Standort möglich wird. Dadurch werden insgesamt Einsparungen bei den Energiekosten und im Gebäudeunterhalt in Höhe von rund 350.000 Euro im Jahr erzielt.

Ausschreibung und Vergabe
Schon bei der Ausschreibung des Gesamtprojekts beinhaltete das Konzept des neuen Regionshauses trotz eines engen finanziellen Rahmens ambitionierte Werte für den Primärenergiebedarf. Es soll gezeigt werden, dass energieoptimiertes Bauen auch bei öffentlichen Gebäuden – unter Wettbewerbsbedingungen – erfolgreich verwirk­licht werden kann. Planung, Errichtung und Finanzierung des Gebäudes über 20 Jahre sollten im Rahmen eines „Public Private Partnership“ (PPP) erfolgen.

Im Neubau des Regionshauses befinden sich 150 Büroräume für die Verwaltungsmitarbeiter der Region Hannover. Markant ist der Regionssaal, der sich mit seiner grünen Kupferfassade hervorhebt.

Bei PPP-Bauprojekten errichten private Unternehmer nach einer Ausschreibung Gebäude für die öffentliche Hand auf eigene Rechnung. Hierdurch können die angespannten öffentlichen Haushalte entlastet werden. Der private Unternehmer arbeitet demgegenüber auf eigenes Risiko und kann frei von den Formalien und Entscheidungsprozessen öffentlicher Haushalte agieren.
Nach einer Überarbeitung der Entwürfe von zwei Bietergruppen erhielt die Bietergruppe Bilfinger Berger mit der CommerzLeasing und Immobilien AG sowie den Architekten Bünemann & Collegen GmbH den Zuschlag. Die Kooperation basiert auf einer Kombination aus Bauerrichtungs- und Finanzierungsvertrag. Mit Übergabe des Gebäudes starteten vierteljährliche Ratenzahlungen über 20 Jahre, nach deren Abschluss das Gebäude Eigentum der Region Hannover wird.

Nachhaltiges Bauen ohne wartungsintensive Technik
Die PPP-Ausschreibung definierte zwar die Energieeffizienzziele, ließ den Planern jedoch viel Freiraum bei der Konzeption. Vor diesem Hintergrund kommt der umgesetzte Entwurf mit wenig Technik aus. Dabei wurde erstmals der Standard „Energieoptimiertes Bauen“ (EnOB) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie in einem PPP-Verfahren umgesetzt. Das EnOB-Forschungsprojekt hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, den Energieaufwand in Neubauten auf 100 kWh/(m²a) zu begren­zen, also auf rund 50% gegenüber konventionellen Gebäuden zu halbieren. Das schließt den Energieaufwand für Trinkwassererwärmung, Lüftung und Klimatisierung, aber auch die Hilfsenergien für Pumpen und Ventilatoren mit ein. Der Erfolg gibt allen Baubeteiligten Recht: Im Januar 2009 wurde das Regionshaus Hannover als eines der ers­ten Gebäude in Deutschland mit dem „Gütesiegel Nachhaltiges Bauen“ in Gold ausgezeichnet.

Architektur und Städtebau im Einklang
Das neue Regionshaus ist ein sechsgeschossiges winkelförmiges Bürogebäude im Zentrum der Landeshauptstadt Hannover. Es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem alten Verwaltungsbau aus den 50er-Jahren, dessen Optik es widerspiegelt. Der vorgelagerte Regionssaal hebt sich durch eine grüne Kupferfassade von der klar geglie­derten Bürofassade aus hellem Kalkstein ab. So bilden Bestandsbauten und der Neubau ein harmonisches Ensemble.

Damit auch bei der Wärmeverteilung ein Höchstmaß an Energieeffizienz erzielt wird, ist der Vorlaufverteiler der Heizung mit insgesamt sechs „Wilo-Stratos“-Hocheffizienzpumpen ausgestattet. Mit ihnen kann im Vergleich zu ungeregelten Pumpen eine Stromeinsparung von bis zu 80% erzielt werden.

Das Gebäude weist ein sehr günstiges A/V-Verhältnis von 0,3 (A=Hüllfläche, V=Volumen) sowie einen maßvollen Fens­terflächenanteil von 30% auf. Für einen geringen Primärenergiebedarf sorgt unter anderem eine gute Wärmedämmung der luftdichten Fassade mit einer 16 cm starken Außenwanddämmung aus Mineralwolle sowie Holz-Aluminium-Fenster mit Wärmeschutzverglasung. Das Gebäude zeichnet sich durch eine sehr gute Luftdichtheit von n50=0,4 h-1 aus, womit die Vorgaben der EnEV deutlich übertroffen werden. Die Einhaltung wurde durch eine Blower-Door-Messung des gesamten Gebäudes sichergestellt.

Innovatives Haustechnik-Konzept
Planung, Ausschreibung und Bauleitung der Gebäudetechnik (Sanitär, Heizung, Lüftung, Erdsondenfeld, Betonkernaktivierung, Gebäudeautomation, MSR) übernahm die Ingenieurgruppe HSK aus Göttingen. Die Beheizung erfolgt mittels Fernwärme über Heizkörper in den Räumen. Im Mehrzwecksaal und in den Sanitärräumen befinden sich Lüftungsanlagen mit hocheffizienter Wärme- und Feuchterückgewinnung. Im Sommer können die Büros über eine an 12 Erdsonden mit 70m Tiefe angebundene Betonkernaktivierung mit einer Vorlauftemperatur von 16°C und einer Kälteleistung von 48 kW gekühlt werden. Auch der größte Teil des Kältebedarfs für den Regionssaal kann über das Erdreich gedeckt werden. Zusätzlich steht eine Kältemaschine zur Verfügung, die lediglich bei Bedarf betrieben wird. Im Winter wird mit den Sonden die Zuluft vorgewärmt und so das Erdreich wieder abgekühlt. Auch die Beleuchtung trägt mit einer Präsenz- und Helligkeitssteuerung zur Energieeinsparung bei.

Bei der Klimatisierung des Regionshauses kommen ebenfalls „Wilo-Stratos“-Pumpen zum Einsatz. Durch ihre Kataphoresebeschichtung, ein spezielles Kondensatablauflabyrinth und die thermische Entkopplung von Motor und Elektronikmodul sind diese Pumpen auch für den Kältebereich optimal geeignet.

Darüber hinaus wurden eine Gebäudeleittechnik und umfassende Messeinrichtungen installiert, die eine komplette Fernüberwachung des Gebäudebetriebs ermöglichen. Unter dem Strich unterschreitet das Gebäude die gesetzlichen Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) um ca. 50%.

Stromeinsparung durch Hocheffizienzpumpen
Konsequenterweise wurden vor diesem Hintergrund auch die Wärme- und Kälteverteilung mit insgesamt 15 Hocheffizienzpumpen der Baureihe „Wilo-Stratos“ ausgestattet. Diese elektronisch geregelte Nassläuferpumpen mit wartungsfreien Frequenzumrichtern und Dauermagnet-Rotoren bieten eine Verdoppelung des Wirkungsgrades im Vergleich zu herkömmlichen elektronisch geregelten Pumpen, wie sie die EnEV vorschreibt. Durch die automatische Anpassung der Pumpenleistung an die wechselnden Betriebszustände beträgt das Einsparpotenzial von Umwälzpumpen mit der Energieeffizienzklasse A gegenüber ungeregelten Standardpumpen 80%.
In der Heizungsverteilung versorgt eine „Wilo-Stratos 50/1-12“ von der Fernwärme-Übergabestation aus den zentralen Vorlaufverteiler. Die Bürotrakte werden durch insgesamt vier Unterverteilungen versorgt, die jeweils mit einer „Wilo-Stratos 30/1-12“ versehen sind. Eine weitere Pumpe dieses Typs versorgt einen separaten Heizkreis für den Regionssaal, während insgesamt drei Hocheffizienzpumpen die Wärmeverteilung für die RLT-Systeme übernehmen.

In der Kälteverteilung sind alle Pumpen mit einer Kältedammschale ausgestattet. Das Schalen-System ist präzise vorgefertigt und umschließt passgenau das Pumpengehäuse, was die Montage deutlich erleichtert.

Auch für die Klimatisierung von Büros und Regionssaal kommen Hocheffizienzpumpen dieser Baureihe zum Einsatz. Für den Kältebereich verfügt die „Wilo-Stratos“ über zahlreiche Eigenschaften, mit denen die Betriebssicherheit deutlich erhöht wird. So verhindert eine Kataphoresebeschichtung die Korrosion am Gehäuse. Die Pumpe verfügt über ein spezielles Ablauflabyrinth, in dem das Kondensat über hierfür vorgesehene Öffnungen abgeführt wird. Motor und Elektronikmodul sind thermisch entkoppelt, damit sich in diesen sensiblen Bereichen keine Feuchtigkeit niederschlägt.
Im Regionshaus Hannover reicht eine „Wilo-Stratos 50/1-9“ für die Zirkulation des Kältemediums durch die Büroetagen aus. Drei weitere „Wilo-Stratos“-Hocheffizienzpumpen sorgen für die Kälteverteilung in der Deckenkühlung und der RLT-Anlage des Regionssaals.

Energieeffizienz messtechnisch bestätigt
Die gesamte Planungs- und Bauphase sowie die ersten drei Betriebsjahre wurden hinsichtlich Energieeffizienz und Nutzerkomfort durch das Institut für Gebäude- und Solartechnik der Universität Braunschweig wissenschaftlich begleitet. Dabei ergab ein umfassendes Energiemonitoring, dass der Primärenergieverbrauch (ohne elektronische Gebäudeausstattung) im Jahr 2008 mit 82 kWh/m² Nettogeschossfläche und Jahr sogar unter den Grenzwerten der Planung lag. Hierzu tragen auch die Wilo-Hocheffizienzpumpen einen wichtigen Beitrag für den umweltfreundlichen, ressourcensparenden und wirtschaftlichen Betrieb des Regionshauses Hannover.

Bilder: Region Hannover

www.wilo.de

 


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