Werbung

Machbarkeitsstudie zum Thema Pflegebad

St. Augustin.  Mit dem Ziel die Ausführung und Zuschussfinanzierung pflegerechter Bäder im Rahmen einer Wohnungsanpassung über die Pflegeversicherung zu optimieren, hat der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) eine Machbarkeitsstudie zum Thema Pflegebad gestartet. Das Forschungsprojekt soll Antworten auf Fragen ermitteln, z.B.: Was genau fehlt im Bad? Welche baulichen Anforderungskriterien sind zu berücksichtigen? Wie gelingt ein Umbau? Wie kann die Pflege im Bad optimal gelingen? Oder wie sieht ein passendes Qualifikationskonzept für das Handwerk aus?

 

Möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen – diesem Wunsch vieler älterer Menschen steht oft entgegen, dass das Badezimmer in seiner Schlüsselfunktion nicht passend ausgestattet ist. Annähernd 9 Mio. Kleinstbäder sorgen auf nicht einmal 6 m² für beengte Verhältnisse. Das Prinzip „ambulant vor stationär“ kennzeichnet längst die Pflege-Realität. 2,59 Mio. Personen, das sind etwas mehr als drei Viertel aller Pflegebedürftigen, sind im letzten Erhebungsjahr 2017 zu Hause versorgt worden. In 10 Jahren wird sich diese Zahl auf 4,5 bis 5 Mio. Pflegebedürftige weiter erhöhen. Um diese ambulante Versorgung insbesondere im Badezimmer sicherzustellen, ist die bauliche Kompetenz des SHK-Handwerks gefragt.
Der ZVSHK hat aus der täglichen Praxis seiner Mitgliedsbetriebe heraus eine Fülle von Fakten zusammengetragen. Schon die 2018 veröffentlichte ZVSHK-Studie „Erfolgsfaktor Badezimmer für die ambulante Pflege“ hat offenbart, dass Bäder, die über einen Pflegezuschuss angepasst wurden, für die ambulante Pflege nicht hinreichend nutzbar sind. Matthias Thiel, beim ZVSHK als Koordinator mit den Themen rund um den demographischen Wandel vertraut, sieht dringenden Handlungsbedarf: „Es mangelt gegenwärtig an einer baulichen Qualitätssicherung, die gewährleistet, dass Leistungen der Pflegeversicherung an Pflegebedürftige im Rahmen der Wohnungsanpassung adäquat eingesetzt werden. Statt Stückwerk von unprofessioneller Hand bedarf es zukünftig klarer baulicher Empfehlungen, damit Fördergeld tatsächlich bestmöglich eingesetzt wird und nachhaltig wirken kann.“
Das jetzt vom ZVSHK initiierte Forschungsvorhaben will sich in einer Analyse-, Bewertungs- und Umsetzungsphase mit den Notwendigkeiten im Pflegebad auseinandersetzen. Innerhalb von zehn Monaten sollen Experten-Workshops mit Handwerkern, mit Industrievertretern, mit Architekten und Planern sowie mit Pflegekräften und pflegenden Angehörigen durchgeführt werden.
Gefördert wird das Projekt vom Spitzenverband der Kranken- und Pflegekassen in Deutschland (GKV). Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse ist im Herbst 2020 geplant.

www.zvshk.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: