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Hessen – Aktionsbündnis für unabhängiges Heizen gegründet

Fachverband Hessen hebt gemeinsam mit Schornsteinfegern „Hessisches Aktionsbündnis für unabhängiges Heizen“ aus der Taufe

Die Gründungsveranstaltung fand im Meistersaal der Handwerkskammer Wiesbaden statt.

Landesinnungsmeister Uwe Loth.

 

Keine Monopole in der Wärmeversorgung – dies ist das erklärte Ziel des am 26. Februar in Wiesbaden gegründeten „Hessischen Aktions­bündnisses für unabhängiges Heizen“. Gemeinsam mit dem Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Hessen wollen 26 Unternehmen, Verbände und Organisationen mit dem Zusammenschluss kommunalen Eingriffen in den Wärmemarkt entgegenwirken.
Im Visier des Aktionsbündnisses stehen kommunale Verbrennungsverbote sowie Fernwärme-Anschluss- und Benutzungszwänge. Sie verhindern den Wettbewerb um die energetisch optimale technische Lösung im Heizungsmarkt und verstärken teilweise den bestehenden energetischen Sanierungsstau. Die Energie- und umweltpolitischen Zielsetzungen der EU sowie der Bundes- und Landesregierung rücken dadurch in weite Ferne. Zudem stehen die kommunalen Regelungen im Verdacht, gegen geltendes Wettbewerbs- und Handelsrecht zu verstoßen.
Leidtragende sind in erster Linie die Verbraucher, die sich nicht mehr für die energetisch und wirtschaftlich optimalste Lösung entscheiden können. Dass die Energieversorgung durch Nah- und Fernwärmenetze in den überwiegenden Fällen gegenüber individuellen dezentralen Heiztechniken nicht nur energetisch, sondern auch wirtschaftlich nachteilig ist, bewies auf der Gründungsveranstaltung Dipl.-Ing. Rainer Stangl vom IWO (Institut für Wärme und Oeltechnik). Er stellte die Ergebnisse der Studie „Dezentrale vs. Zentrale Wärmeversorgung im deutschen Wärmemarkt“ vor und wies unter anderem auf die hohen Wärmeverluste bei Nah- und Fernwärmeleitungen hin.
Die zentrale Forderung des Aktionsbündnisses ist daher die Einhaltung und Beachtung bestehender Rechte privater und institutioneller Investoren. Das Recht des Verbrauchers, Heiztechnik und Energieträger frei zu wählen, ist grundlegend für einen freien Wärmemarkt.
Einen anderen Blickwinkel auf die Diskussion richtete Landesinnungsmeister Uwe Loth. Er hinterfragte die Folgen der kommunalen Einschränkungen auf bestehende Geschäftsfelder der Hersteller, des Handels und des Handwerks. „Wenn Anschluss- und Benutzungszwänge sowie Verbrennungsverbote Schule machen, wird das langfristig dazu führen, dass Hersteller energiesparende und technologieoffene Ansätze schlichtweg aus Kostengründen nicht mehr verfolgen werden. Das kann nicht im Sinne des Umweltschutzes sein“, so die Worte von Uwe Loth.
Gleichwohl ist das Aktionsbündnis keineswegs generell gegen Wärmenetze. Denn je nach Einzelfall können sie durchaus den effektivsten Lösungsansatz zur Wärmeversorgung darstellen. Vielmehr richtet sich die Kritik gegen grundsätzliche Anschluss- und Benutzungszwänge bzw. Verbrennungsverbote. Bis Februar 2019 wurden bundesweit mehr als 1200 kommunale Eingriffe dokumentiert, in Hessen sind es 85. Von einer größeren Anzahl bisher unbekannter Fälle ist jedoch auszugehen.
Das Hessische Aktionsbündnis für unabhängiges Heizen bietet eine Plattform zum gegenseitigen Informationsaustausch. Ein gemeinsames Auftreten gegenüber der Landes- und Kommunalpolitik ist ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Des Weiteren soll die Öffentlichkeit über die Konsequenzen von Anschluss- und Benutzungszwängen an Wärmenetze sowie Verbrennungsverboten für bestimmte Energieträger informiert werden. Die Geschäftsstellen des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Hessen und des Landesinnungsverbandes des Schornsteinfegerhandwerks Hessen vertreten nach außen gemeinsam das Hessische Aktionsbündnis für unabhängiges Heizen.

Bilder: FV SHK Hessen

 


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