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Grünes Kerosin

Erstmals wurde Kerosin aus Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid (CO2) hergestellt. Die solare Kraftstoffproduktion wäre am besten für Wüstenstandorte geeignet. Der Rohstoff CO2 indes lässt sich locker überall aus der Atmosphäre gewinnen.

Ein Heliostatenfeld erzeugt die notwendige Prozessenergie für das grüne Kerosin. Bild: Christoph Ramage, Arttic

In der Luftfahrt wird Kerosin nach Expertenmeinung weiterhin eine große Rolle spielen. Bild: Wolfgang Dirscherl, Pixelio.de

 

Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts Sun-to-Liquid wurde auf dem Gelände des IMDEA Energy Instituts in Móstoles, Spanien, eigens ein der Sonne folgendes Heliostatenfeld konzipiert. Heliostaten konzentrieren das Sonnenlicht um den Faktor 2500. Das entspricht der dreifachen Konzentration im Vergleich zu Solaranlagen, die derzeit zur Energiegewinnung eingesetzt werden. Die sehr hohe solare Strahlungsintensität ermöglicht im solaren Reaktor Temperaturen von über 1500°C.

Technische Schritte
Der Reaktor produziert aus Wasser und CO2 durch eine thermochemische Redoxreaktion ein Synthesegas – eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Eine spezielle Fischer-Tropsch-Anlage wandelt dieses Gas vor Ort in Kerosin um.

Ein Stoff mit Perspektive
Im Vergleich zu fossilem Kraftstoff reduziert Sun-to-Liquid die CO2-Emissionen um mehr als 90 %. Da sich die solare Kraftstoffproduktion am besten für Wüstenstandorte eignet, besteht keine Konkurrenz um landwirtschaftliche Nutzfläche. Den Rohstoff CO2 soll die Anlage langfristig aus der Atmosphäre gewinnen.
Laut Projektkoordinator Dr. Andreas Sizmann von Bauhaus Luftfahrt könnte die Demonstration dieser Technologie große Auswirkung auf den Transportsektor haben, speziell für die Luftfahrt und die Schifffahrt, die auf langen Strecken weiterhin auf flüssige Kraftstoffe angewiesen wären.

 


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