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GP Joule startet sein Projekt „eFarm“

Elektromobilität oder doch die Brennstoffzelle? An dieser Frage scheiden sich viele Geister. Systementwickler GP Joule startet jetzt ein Wasserstoff-Mobilitätsprojekt in Husum und Niebüll, das nach eigenen Angaben das bisher größte in Deutschland ist – Vorbild ist die genossenschaftliche Milchwirtschaft.

Brennstoffzellenbus passiert Windräder: Das Konzept von „eFarm“ sieht vor, dass lokal erzeugter Windstrom zur Elektrolyse von Wasserstoff herangezogen wird, mit dem dann Brennstoffzellenbusse und -Pkw fahren. Bild: GP Joule

Ort des Geschehens ist die Region Husum-Niebüll. Geplant ist ein geschlossenes Treibstoff-Erzeugung- und Versorgungssystem aus Wasserstoff-Erzeugung, Transport und Tankstellen. Bild: GP Joule

Auch ein Plus der Brennstoffzelle gegenüber der Elektromobilität: Der Tankvorgang benötigt nur wenige Minuten. Bild: ZSW

 

Das Projekt „eFarm“ beinhaltet fünf Standorte für die Wasserstoff-Produktion, zwei Wasserstoff-Tankstellen in Husum und Niebüll sowie die Anschaffung von zwei Brennstoffzellenbussen und fünf Brennstoffzellen-PKWs.
„Der Name eFarm ist bewusst gewählt. Wir wollen ein gemeinschaftliches, nachhaltiges Wirtschaften mit erneuerbaren Energien in die Gesellschaft bringen. Wir werden im Verbund Wasserstoff produzieren, transportieren, verarbeiten und vermarkten, wie in der genossenschaftlichen Milchwirtschaft“, erklärt GP-Joule-Mitgründer und Geschäftsführer Ove Petersen.

Elektrolyseure hart am Wind
Die Brennstoffzellenbusse werden im Linienverkehr im Kreis Nordfriesland eingesetzt. Für die Produktion des Wasserstoffs werden im Einzelnen bis Ende 2019 fünf Elektrolyseure (je 225 kW) an geeigneten Standorten installiert. Da der Strom für die Elektrolyse aus Windkraftanlagen kommen soll, werden die Elektrolyseure in der Nähe solcher errichtet. Ein zweites Standortkriterium ist die Nähe zu Wärmenetzen. Sie sollen die Abwärme nutzen, die bei der Wasserstoff-Produktion entsteht.

Per Lkw zur Tanke
Der Wasserstoff wird dann in mobile Speichercontainer abgefüllt und per LKW zu den beiden Wasserstofftankstellen transportiert. Dort wird der Wasserstoff nochmals höher verdichtet, um bei Bedarf die Busse, aber auch weitere Wasserstoff-LKWs oder -PKWs zu betanken. Der Tankvorgang benötigt nur wenige Minuten und eine Tankfüllung reicht aus, um mit einem Bus beispielsweise 350 km oder einem PKW 600 km zu fahren. Die Fahrzeuge werden so von Beginn an zu 100 % mit grünem Wasserstoff versorgt. Mit über 60 Interessensbekundungen haben sich Privatpersonen und Unternehmer aus der Region dazu bekannt, dass wenn die Wasserstofftankstellen in Betrieb genommen werden, sie sich sogenannte Brennstoffzellenfahrzeuge anschaffen und den Wasserstoff vor Ort beziehen möchten.
Das Projekt soll auch eine Alternative zum umstrittenen Netzausbau aufzeigen und wie Windstrom lokal genutzt werden kann.

 


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