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Gebäude-Energie-Effizienz Erfolgsfaktor für die Branche

Rund 300 Teilnehmer zählte der von Wilo initiierte und von RWE, Deutsche Energieagentur und Fraunhofer-Gesellschaft unterstützte Planerkongress am 19./20. Mai im Düsseldorfer Maritim Hotel. Unter dem Leitmotiv „Engineering First! – Ziele, Innovationen, Strategien, Ergebnisse“ wurde über aktuelle Aktivitäten und Optionen zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden referiert.

 

Energieeffizienz ist ein globaler Mega­trend. Wer seitens der Industrie den Trend verpasst, wird es in Zukunft schwer haben. Was vielerorts als Herausforderung gesehen wird, versteht Wilo-Vorstandssprecher Oliver Hermes als globalen Wachstumstreiber und als Riesenchance für ein strategisch solide aufgestelltes Unternehmen mit der Bereitschaft, in innovative Technologien zu investieren. Insbesondere im Boom-Markt der energetischen Gebäudesanierung seien verlässliche Partner gefragt, die mit maßgeschneiderten Produktlösungen, Spitzenqualität und einem umfassenden Kundenservice den Weg in die Zukunft begleiten.

Peter Stamm, Vertriebsleiter bei Wilo, nannte als Beispiel die 2001 vorgestellte „Wilo-Stratos“. Sie sei die erste Hocheffizienzpumpe für Heizung, Klima- und Kälteanwendungen weltweit und die Grundlage für alle in den letzten zehn Jahren entwickelten Innovationen von Wilo. Mit dem Inkrafttreten der EU-Verordnung für Nassläufer-Umwälzpumpen zum 1. Januar 2013 werde ihre Technologie und Effizienz nur zwölf Jahre nach der ersten Präsentation zum europaweit verbindlichen Standard für die Gebäudetechnik. Bereits ab August 2015 dürften in der Europäischen Union praktisch nur noch Hocheffizienzpumpen in den Verkehr gebracht werden.

Motor für Ökologie und Ökonomie
Vor dem Hintergrund, dass sich Gebäude der Zukunft unter anderem durch Nachhaltigkeit auszeichnen müssten, komme innovativen Gebäudetechnologien besondere Bedeutung zu, sagt Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer Gesellschaft. Seiner Einschätzung nach stehe die Branche unter einem hohen Innovationsdruck, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Derzeit entfielen nur rund 0,1 % aller Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in Deutschland auf das Bauwesen, so Bullinger.

Annette von Hagel von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben stellte energierelevante EU-Richtlinien, nationale Gesetze und Verordnungen des Bundes vor, die für das Immobilienportfolio der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bedeutsam sind und bis 2020 schrittweise umgesetzt bzw. in Kraft treten werden. Dabei wies sie auf eine Besonderheit hin: „Die EU nimmt den Bund sowie die Länder als Eigentümer öffentlicher Bauten besonders in die Pflicht, indem sie die Vorbildfunktion einfordert. Deshalb werden die genannten Gesetze für die Öffentliche Hand bereits zwei Jahre früher, das heißt bis Ende 2018, schrittweise wirksam“, so von Hagel. Seit Mai 2011 gelte durch das Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes beispielsweise nicht nur bei Neubauten, sondern auch bei bestehenden öffentlichen Gebäuden eine Verpflichtung, Erneuerbare Energien anteilig zu nutzen. Von Hagel verwies auch auf die besondere Vorbildfunktion des Bundes für Baukultur und Nachhaltigkeit. Diese erstrecke sich auch auf die energetische Sanierung von Bundesbauten, insbesondere beim Einsatz innovativer Technologien und Materialien.

Perspektiven im deutschen Heizungsmarkt
Klaus Jesse, Präsident des Bundesindustrieverbands Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e. V. (BDH), verwies auf den besonderen Beitrag, den energieeffiziente Innovationen vor allem im Gebäudebereich zur Senkung des Energieverbrauchs leis­ten können. Allein in Deutschland gebe es erhebliche ungenutzte Potenziale. Laut einer Studie aus dem Jahr 2009 seien rund 77% der Heizanlagen unzureichend effizient. Auf dem insgesamt rückläufigen deutschen Markt für Heizungstechnik sei zudem lediglich in 23% der neuen Heizungsanlagen eine Einkoppelung Erneuerbarere Energien erfolgt – in 2008 seien es noch 45% gewesen. Bis 2015 solle dieser Anteil – so das Ziel des BDH – gleichwohl auf 80% gesteigert werden. Jesse verwies zudem auf entscheidende Fortschritte bei der Technologieentwicklung. Inzwischen sei die Kombination von Brennwertheizungen mit Solartechnik etabliert, die Gas-Wärmepumpe und die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung in Mikro-KWK marktfähig.

Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH, stellte Maßnahmen, Potenziale und Beispiele zur erfolgreichen Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich vor. Hierbei ging er unter anderem auf den aktuellen Stand der Gebäudesanierung in Deutschland und bestehende Markthemmnisse ein. Detailliert erläuterte er die Marktinstrumente zur Steigerung energetischer Sanierungen, wie etwa den Energieausweis oder das Effizienzhaus-Label. Kohler stellte abschließend die neue Allianz für Gebäude Energieeffizienz (geea) vor. Es handelt sich um einen Zusammenschluss von Akteuren der Gebäude- und Energiewirtschaft. Das Ziel besteht in der Erschließung des Breitenmarktes für energetische Gebäudesanierungen.

Innovation durch Contracting
Die zunehmende Bedeutung des Lifecycle-Ansatzes gerade bei komplexeren Energiekonzepten hob Alfred Gayer, Geschäftsführer der RWE Energiedienstleistungen GmbH, hervor. So konzentriere man sich in bestehenden Anlagen vielfach nicht mehr allein auf den Austausch bestehender Technik, sondern zunehmend auf die Realisierung komplexerer Maßnahmenpakete. Als Beispiele nannte er die Nutzung von Abwärme aus produktionstechnischen Prozessen oder die Integration von Blockheizkraftwerken in bestehende Versorgungskonzepte. Solche umfassenden und ganzheitlichen Energiekonzepte steigerten – so Gayer – signifikant die Effizienz, allerdings auch die Investitionssummen und die Herausforderungen an die Planung. „Bei der Umsetzung solcher Projekte kommt daher dem Contracting – und vor allem der frühzeitigen und umfassenden Einbindung von Fachplanern – eine wachsende Bedeutung zu“, so der Experte für Energiedienstleistungen. Der dabei zum Tragen kommende Lifecycle-Ansatz betrachte die Investitions- und die Folgekosten eines Projektes und zeige Möglichkeiten zur Optimierung der Gesamtkosten über einen langfristigen Zeitraum auf: „Senken wir die Energieverbräuche nachhaltig um 20%, erlaubt uns dies eine nahezu doppelt so hohe Anfangsinvestition in effiziente und intelligent geplante Anlagentechnik“, so Gayer.

Eine Technologie, die heute und in Zukunft nachhaltige Impulse zur Energieeffizienz im Gebäudebereich geben kann, präsentierte abschließend Andreas Rösing von Wilo mit dem Dezentralen Pumpensystem „Wilo-Geniax“. In Feldversuchen mit dem Fraunhofer Institut für Bauphysik seien Einsparungen gegenüber optimierten, herkömmlichen Systemen von 20% Primärenergie und zusätzlichen 50% elektrischer Energie nachgewiesen worden. Der TÜV Rheinland habe diese Untersuchungen bestätigt und zertifiziert (Zertifikat einsehbar unter www.wilo.de/Rechtliches). Inzwischen bewähre sich das innovative System in zahlreichen Neubau- und Sanierungsobjekten aller Gebäudekategorien. 2011 soll auch in anderen Ländern wie der Schweiz und Österreich die Markteinführung erfolgen.

Einen hochkarätig besetzten Planerkongress mit rund 300 Teilnehmern veranstaltete der Dortmunder Pumpenspezialist Wilo gemeinsam mit weiteren Partnern am 19./20. Mai im Düsseldorfer Maritim Hotel.

Im Rahmen der Veranstaltung erfolgte auch die Preisverleihung zum „Geniax-Planerwettbewerb“. Dabei ging es um die meisten Quadratmeter beheizter Grundfläche in geplanten und ausgeführten Gebäuden, die mittels „Geniax“-System beheizt werden. In der Kategorie bis fünf Mitarbeiter gewann das Ingenieurbüro Hans Löffka aus Oersdorf, unter den Planungsbüros mit mehr als fünf Mitarbeitern setzte sich die Goldbeck Ost GmbH aus Treuen durch. Die siegreichen Teams können sich auf einen Segeltörn im Mittelmeer auf einer hochmodernen Segelyacht freuen.

www.wilo.de
www.geniax.de

 


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