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FV Schleswig-Holstein - SHK-Handwerk besucht Landtag

Dort, wo sonst die Abgeordneten des Schleswig-Holsteinischen Landtages über Gesetze beraten, standen am 3. Dezember des letzten Jahres 30 Teilnehmer der Herbst-Obermeis­ter- und Delegiertentagung des Fachverbandes SHK Schleswig-Holstein: im Plenarsaal des Landeshauses an der Kieler Förde.

Landesinnungsmeister Eckhard Dencker (l.) dankt ZVSHK-Präsident Manfred Stather für den offenen Meinungsaustausch.

 

Geführt vom Direktor des Landtages, Prof. Utz Schliesky, informierten sie sich aus erster Hand über die Arbeitsweise des Parlamentes. Dabei wies Prof. Schliesky darauf hin, dass der Landtag des nördlichsten Bundeslandes sehr selbstbewusst agiere. So sei in der aktuellen Legislaturperiode die Mehrzahl der Gesetze nicht von der Landesregierung, sondern vom Landesparlament eingebracht worden. In der anschließenden Diskussion stand Prof. Schliesky den Obermeistern und Delegierten ausführlich Rede und Antwort.
Am Nachmittag mussten sich die Energiepolitischen Sprecher zweier Fraktionen – Jens-Christian Magnussen (CDU) und Olaf Schulze (SPD) – den unbequemen Fragen der Vertreter des SHK-Handwerks stellen. Sie erfuhren, welche nachteiligen Folgen die Umstellung der Förderrichtlinien der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bei Einzelmaßnahmen hat. Denn durch die Freigabe des Förderantrags durch einen weiteren Energieberater – und nicht mehr wie bisher durch den SHK-Unternehmer – muss der Eigentümer mehr Geld ausgeben. Damit steht zu befürchten, dass dieses Geld dann nicht mehr für effizienzsteigernde Maßnahmen zur Verfügung steht.
Auch wurden die beiden Politiker auf die Bedrohung des SHK-Handwerks durch Nah- und Fernwärmenetze hingewiesen. Aber auch hier steht das SHK-Handwerk nicht allein, da es sicherlich nicht im Interesse des Verbrauchers liegt, zukünftig von einem Monopolisten abhängig zu sein. Vielmehr ist ein fairer Wettbewerb erforderlich.
Fairer Wettbewerb war auch das Stichwort zum Thema Schornsteinfegerrecht. Die Vertreter aus den Innungen sprachen von Verwerfungen – etwa und insbesondere bei der unzulässigen privaten Verwendung der Kundendaten aus dem hoheitlichen Kehrbuch. Die beiden energiepolitischen Sprecher sagten nach der lebhaften Diskussion zu, sich dieser Themen anzunehmen und mit dem Fachverband SHK Schleswig-Holstein im regelmäßigen Kontakt zu bleiben.
Für die Bundesebene war der Präsident des ZVSHK, Manfred Stather, angereist, um über die aktuellen bundespolitischen Themen zu informieren und sich in der anschließenden Diskussion Anregungen für die Arbeit des ZVSHK zu holen. Er versprach unter anderem, sich weiterhin vehement dafür einzusetzen, dass die Zeichnungsberechtigung für Energieberater des SHK-Handwerks im Rahmen der KfW-Programme wieder hergestellt wird. Schließlich betonte Stather das vertrauensvolle Verhältnis zwischen ZVSHK und Fachverband SHK Schleswig-Holstein. „Gerade die Geschlossenheit in der Fachorganisation ist unabdingbar, um bei der Lobbyarbeit Gehör zu finden.“  
Diesen Ball griffen Landesinnungsmeis­ter Eckhart Dencker und Hauptgeschäftsführer Enno de Vries auf, als sie von den Aktivitäten des Fachverbandes SHK berichteten. So werde unter anderem gerade durch die Landesregierung geprüft, ob die Zulässigkeit wirtschaftlicher Betätigung der kommunalen Unternehmen weiter ausgedehnt werden soll. Denn es birgt Gefahren für das SHK-Handwerk, wenn zusätzliche Tätigkeiten, die derzeit regelmäßig durch den Installateur ausgeübt werden, zukünftig durch die Stadtwerke gleich mit erledigt werden. Der Fachverband versucht hier, rechtzeitig die Interessen des SHK-Handwerks in die politische Diskussion einzubringen.
Die Berichte der Landesfachgruppenleiter und des Vorsitzenden für Berufsbildung sowie die Durchführung der Regularien rundeten die Veranstaltung ab. Als die Vertreter des SHK-Handwerks am Abend das Landeshaus verließen, war allen klar, dass es nicht das letzte Mal war, dass das SHK-Handwerk im Landeshaus vorstellig wird.

 


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