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FV Baden-WürttembergGemischte Gefühle Relativ zufrieden mit 2009 –für dieses Jahr leichte Zuversicht

Trotz der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise hat das SHK-Handwerk das Jahr 2009 wirtschaftlich einigermaßen zufriedenstellend abschließen können, so bilanzierte Manfred Stather, Vorsitzender des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg. Ein Umsatzwachstum von rund 1,5 % auf 5 Mrd. Euro, etwa 41 500 Beschäftigte, leicht zurückgehende Lehrlingszahlen und 1000 freie Ausbildungsplätze – dies waren die Kenndaten des zurückliegenden Jahres für Baden-Württemberg, die der Fachverband auf seiner Jahrespressekonferenz am 4. Mai in Stuttgart veröffentlichte.

 

„Zu verdanken ist das Ergebnis in erster Linie der Nachfrage nach effizienter Heiztechnik und Regenerativen Energien. Werterhaltende Investitionen in die eigene Immobilie scheinen manch einem sicherer gewesen zu sein, als das Geld auf die Bank zu bringen“, erläuterte Stather. Doch während das Wartungs- und Modernisierungsgeschäft positive Impulse ausgelöst habe, sei man mit dem Sanitär-Sektor eher unzufrieden.
Sorgen bereitet dem Fachverband der zunehmende Modernisierungsstau in den Gebäuden. Jedes vierte Bad der 5 Mio. Bäder in Baden-Württemberg ist älter als 25 Jahre und in baden-württembergischen Kellern bullern 650 000 technisch veraltete Heizkessel. „Die Zurückhaltung bei Sanierungen lässt sich mit einer staatlichen Förderung nach dem Gießkannen-Prinzip nicht aufheben“, kritisierte Stather. Er verglich die derzeitige Förderpolitik mit einer Achterbahnfahrt. Aufgrund der Haushaltssperre für das Marktanreizprogramm (MAP) befinde man sich derzeit auf der Fahrt nach unten. „Wir fordern, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die Haushaltssperre umgehend aufhebt.“
Einen zusätzlichen Investitionsimpuls verspreche sich der Fachverband von der Einführung einer „Abwrackprämie“ für alte Heizkessel, wie es Sachsen und das Saarland vorgemacht habe. „Eine Kesselprämie von 1500 Euro würde in Baden-Württemberg kurzfristig einen Konjunkturimpuls von über 6 Mrd. Euro schaffen“, bekräftigte Stather. Daneben würden durch die Maßnahmen Energie und CO2 gespart, Arbeitsplätze gesichert und der Binnenmarkt angekurbelt. Der Fachverband stützt seine Forderung auf die Ergebnisse einer Emnid-Umfrage, nach der 39 % der Eigenheimbesitzer bei Aussicht auf Geld von Vater Staat ihre alte Heizungsanlage modernisieren würden.
Die relativ hohen Energiepreise und die steigenden Klimaschutzanforderungen werden den Markt für Regenerative Energien weiter ankurbeln. Zuversichtlich blickt das SHK-Handwerk in die Zukunft angesichts der wachsenden Nachfrage nach Komfort und Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden. „Unsere Innungsfachbetriebe sind als Experten für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erste Ansprechpartner bei der Planung und Ausführung einer innovativen Energie- und Gebäudetechnik“, betonte der Verbandsvorsitzende.
Das SHK-Handwerk gilt als Zukunftsbranche und muss sich doch um qualifizierten Nachwuchs sorgen. Denn mit rund 4100 Lehrlingen, die 2009 eine Ausbildung in einem der vier Berufsfelder absolviert haben, ist die Zahl der Auszubildenden erneut gesunken. 1000 Lehrstellen sind in SHK-Handwerksbetrieben nicht besetzt. „Viele Betriebe beklagen eine unbefriedigende Ausbildungsreife von Schulabgängern“, berichtete Dr. Hans-B. Klein. „Seit 1996 sinkt die Zahl der Beschäftigten“, sorgte sich der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes. Die Aufgaben, die in den kommenden Jahren auf die SHK-Betriebe zukämen, seien ohne qualifizierte Fachkräfte nicht zu meistern. 80 % des Auftragsvolumens der SHK-Innungsbetriebe mache der Altbau aus, nur 20 % der Aufträge entfielen auf den Neubau. Insbesondere bei der Renovierung und Sanierung von Altbauten hätten die Beratungs- und Planungsleistungen, der Kundenservice und die Spezialisierung einen hohen Stellenwert, weshalb qualifizierte Fachkräfte mit der Bereitschaft zur Weiterbildung unabdingbar seien.

www.fvshkbw.de

 


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