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Energieeffizienz und Komfort im FokusLight + Building zeigt vom 11.-16. April 2010 neue Trends und Möglichkeiten der Gebäudeautomation

Erst die Nutzung aller Effizienzpotentiale in den verschiedenen Anwendungsbereichen ermöglicht eine umwelt- und ressourcenschonende Energieversorgung für Gebäude. Hohe Dämmstandards, moderne Hausgeräte sowie der Einsatz effizienter Technik für Heizung, Klimatisierung und Beleuchtung sind nur einige Aspekte - eine Schlüsselfunktion für die energieeffiziente und komfortable Nutzung des Gebäudes nimmt die Gebäudeautomation ein. Über die aktuellen Möglichkeiten, neue Produkte und Systeme sowie die künftigen Trends informieren weltweit führende Anbieter aus allen Bereichen der Haus- und Gebäudeautomation vom 11. bis 16. April 2010 auf der Light+Building, Weltleitmesse für Architektur und Technik, in Frankfurt am Main.

Energieeffizienzpotenziale der Beheizung, Kühlung, Klimatisierung und Beleuchtung von Gebäuden können mithilfe der übergeordneten Gebäudeleittechnik aufgespürt und realisiert werden.

 

Der Handlungsbedarf im Gebäudesektor ist enorm. Hier entfallen fast zwei Drittel des Energiebedarfs auf Wohngebäude, gut ein Drittel auf Nichtwohngebäude, wie Handel, Industrie oder Dienstleistungen. Die meiste Energie wird für Heizung und Warmwasser benötigt. Aber auch in der Lüftung und Klimatisierung, Prozesswärme, Beleuchtung, Unterhaltungselektronik und Informationstechnik verbergen sich große Effizienzpotenziale, deren unterschiedliche Funktionen mithilfe der Gebäudeautomation übergreifend optimiert und gesteuert werden können. Basis sind intelligente, kommunikationsfähige Produkte, offene Bussysteme sowie Steuerungen und Leitsysteme. Benutzerfreundliche Bedienoberflächen unterstützen zudem die Einbeziehung der Sicherheitstechnik oder der Kommunikations- und Unterhaltungselektronik. Über komfortable Terminals oder auch per PC, Laptop und Handy lassen sich so ganze Gebäude überwachen und steuern.

MEHR KOMFORT UND SICHERHEIT DURCH AUTOMATION
Die Automatisierungstechnik hilft zum einen, den Energiebedarf zum Heizen und Kühlen zu verringern, zum anderen kann sie für eine Steigerung des Komforts, des Wohlbefindens und der Sicherheit (Brandschutz oder Einbruch) der Gebäudenutzer sorgen. Dies setzt eine zukunftsfähige elektrotechnische Infrastruktur voraus, wie sie auf der Light+Building in Frankfurt am Main gezeigt wird. So helfen Bussysteme bei der Vernetzung von Haussteuerung (Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Beschattung usw.), Sicherheitssystemen und Multimediageräten - ob per Kabel, Funk, Powerline oder Internet (IP). Die flexible Vernetzung sollte bereits bei der Gebäudeplanung durch entsprechende Installationskanäle, Leerrohre und Verkabelung berücksichtigt werden. Die Funktionsweise und Zusammenarbeit der einzelnen Geräte wird über die verwendete Software festgelegt. So entsteht ein flexibles System, in das alle Gewerke einbezogen werden können und das einfach ausgebaut oder an neue Anforderungen angepasst werden kann. Durch ihre Flexibilität - besonders was Änderungen bei der Gebäudenutzung betrifft - ist sie ein wichtiges Argument für die Immobilienwirtschaft. Sie kann auch hilfreich sein für eine mögliche Zertifizierung des Gebäudes, zum Beispiel mit einem Gütesiegel für nachhaltiges Bauen.

MARKTCHANCE - GREEN BUILDINGS
Geringe Betriebskosten bei gesteigertem Komfort versprechen bessere Vermarktungsmöglichkeiten. Mit vernetzter, intelligenter Steuerung der Gebäudesysteme kann der Energieverbrauch sowohl in Neu- als auch in Bestandsbauten deutlich gesenkt werden. So sprechen Studien bei konventionellen Bürogebäuden von Einsparpotenzialen bis zu 25% bei der Wärmeenergie, bis zu 40% in der Klimatechnik und bis zu 60% bei der Beleuchtung. Je größer und komplexer das Objekt, umso höher das Energieeinsparpotenzial. Ein Energiemanagementsystem sollte dabei die Bedienung unterstützen und hilft, weitere Optimierungen zu ermöglichen. Wissenschaftliche Studien und Simulationen untermauern, dass der Einsatz moderner Gebäudeautomationssysteme im Vergleich zur Gebäudedämmung erhebliche Energieeinsparungen bei deutlich geringeren Amortisationszeiten ermöglicht. 

PRIVATER WOHNUNGSBAU IM VISIER
Auch in den eigenen vier Wänden sorgt die Hausautomation für mehr Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz. Beispielsweise durch eine Lichtsteuerung mit Helligkeitssensoren, abrufbaren Lichtszenen oder Panikfunktion. Die Heizung wird bei geöffnetem Fenster abgesenkt, alle Rollläden auf Wunsch geschlossen und alle nicht benötigten elektrischen Verbraucher (wie Kochfelder, Kaffeemaschine oder Bügeleisen) ausgeschaltet - was nicht nur bei älteren Menschen die Sicherheit erhöht. So können Automatisierungssysteme heute im gesamten Gebäudebereich eine zentrale Rolle einnehmen, um den wachsenden Anforderungen an eine nachhaltige Energieversorgung zu begegnen. Vom 11. bis 16. April 2010 werden auf der Light+Building im Bereich Haus- und Gebäudeautomation rund 150 Aussteller in der Halle 9.1 entsprechende Lösungen vorstellen. Ergänzend kommen für die Elektrotechnikbranche etwa 450 Aussteller in den Hallen 8 und erstmals in der neuen Halle 11 hinzu.

www.light-building.messefrankfurt.com


NACHGEFRAGT

IKZ-FACHPLANER: Die Messe Light+Building findet 2010 in einem angespannten Wirtschaftsumfeld statt. Wie stellt sich die Situation für die Haus- und Gebäudeautomation dar?

Dr. Peter Hug: Die Haus- und Gebäudeautomation steht vor spannenden Entwicklungen. Der Markt im Neubaubereich ist zwar europaweit rückläufig. In Deutschland konnte die Haus- und Gebäudeautomation in 2009 trotzdem gerade im Vergleich zu anderen Branchen relativ gut abschneiden, auch - aber nicht nur - wegen des Konjunkturpakets der Bundesregierung.

IKZ-FACHPLANER: Der Begriff "Nachhaltigkeit" ist in der Gebäudetechnik in aller Munde. Welchen Einfluss übt das Thema auf die Gebäudeautomation aus?

Dr. Peter Hug: Nachhaltigkeit ist ein viel verwendeter aber auch unterschiedlich definierter Begriff. Der Beitrag der technischen Gebäudeausrüstung zur Nachhaltigkeit ist neben der Energieeffizienz auch die Erhaltung des Gebäudes in dem Sinne, dass wir beispielsweise durch intelligente Technik die Lasten aus dem Gebäude bringen, und das bei minimiertem Energieverlust.

IKZ-FACHPLANER: Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten bestehende Effizienzpotenziale ausgeschöpft werden. Dazu werden systemübergreifenden Lösungen benötigt. Wieweit konnte sich Systemtechnik bereits im Markt durchsetzen?

Dr. Peter Hug: Die intelligente Integration einzelner Systeme macht Sinn. Aber die Gebäudetechnik ist auch hochkomplex, wenn es in die Details geht. Deshalb ist - theoretisch gesprochen - die Optimierung der Zusammenarbeit der technischen Gewerke mittelfristig mit Sicherheit bedeutsamer als die Entstehung von Systemangeboten, die dann doch in einer standardisierten Form nicht das Optimum für jedes Gebäude bieten können. Auf der Light+Building werden ja sehr anschaulich die verbindenden Elemente, aber auch die Komplexität der einzelnen Anwendungen in der Gebäudetechnik präsentiert. Zudem werden Werkzeuge gebraucht, um das Gesamtsystem zu optimieren. Die Gebäudeleittechnik liefert hierfür entsprechende Monitoring-Systeme und Optimierungstools.

IKZ-FACHPLANER: Ein Dauerbrenner ist das Thema Kommunikationsstandards. Was hat sich in Richtung Integration von Systemlösungen getan?

Dr. Peter Hug: Hier hat sich in den letzten Jahren viel bewegt. Dies war einerseits technisch erforderlich, weil Performance und Möglichkeiten der Soft-und Hardware gestiegen sind. Andererseits sind einheitliche Kommunikationsstandards das A und O, um zukunftsfähig zu sein. Wer sich heute nicht an den gängigen Standards, also Bussystemen, orientiert, der wird Schwierigkeiten im Markt bekommen, weil der Kunde in der Regel schon eine offene Kommunikation fordert. Wenn heute vermehrt über TCP-IP gesprochen wird, dann führt dies allerdings mit Sicherheit in eine Richtung, die zu offen und damit am Ende wieder zu herstellerindividuell werden kann. Insoweit werden die Diskussion und die Abstimmungsprozesse in den Fachkreisen auch in Zukunft noch ausreichend Nährstoff haben.

IKZ-FACHPLANER: Neben der Steigerung der Energieeffizienz bietet die Gebäudeautomation auch Komfort- und Sicherheitsfunktionen. Wo sehen Sie die zukünftigen Entwicklungsschwerpunkte?

Dr. Peter Hug: Die Schrumpfung und Alterung der Gesellschaft werden schon in den kommenden Jahren das Anforderungsprofil an den Gebäudebestand wandeln. "Ambient Assisted Living" ist hier das Schlagwort, mit dem wir Produkte und Dienstleistungen beschreiben, die neue Technologien und soziales Umfeld miteinander verbinden. Ziel ist es dabei, die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensabschnitten zu erhöhen. Hier liegen neue Bereiche, in denen die Kreativität der Anbieter im Markt gefragt ist, um entsprechende Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.


Dr. Peter Hug, Geschäftsführer des Fachverbandes Automation + Management für Haus + Gebäude im VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V.

 


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