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EEG-Umlage: Scheitelpunkt erst 2021 erreicht

Die Denkfabrik Agora Energiewende prognostiziert für das nächste Jahr einen weiteren, leichten Anstieg der EEG-Umlage. Die Abgabe für die Ökostrom-Förderung wird voraussichtlich zwischen 6,5 und 6,7 Ct/kWh betragen. Da auch die Börsenstrompreise steigen, müssten die Haushalte laut Agora insgesamt mit höheren Strompreisen rechnen.

Die EEG-Umlage wird derzeit im Wesentlichen durch Offshore-Aktivitäten noch in die Höhe getrieben. Gleichzeitig ist das EEG-Umlage-Konto zwar immer noch prallvoll, aber die Rückerstattungen sinken. Bild: Pixabay

Zweiter Grund ist, dass die Kosten für CO2 gestiegen sind und sie Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken auf dem Strommarkt verteuern. Bild: Pixabay

 

 

Gegenwärtig beträgt die Umlage 6,41 Ct/kWh. Zudem ist mit einem Anstieg der Börsenstrompreise zu rechnen. Grund dafür sind steigende CO2-Preise, durch die Strom aus Kohle und Gas an der Strombörse teurer wird.
Der CO2-Preis beträgt inzwischen 27 €/t, womit laut Agora die Reformen im Europäischen Emissionshandelssystem (ETS) fruchten. Durch einen Überschuss an Zertifikaten stagnierte der CO2-Preis jahrelang.

Aberwitz Strommarkt
Der Anstieg der EEG-Umlage ist laut Agora auf zwei Gründe zurückzuführen. Erstens kämen die Vergütungen von neuen Windkraftanlagen auf See zum Tragen: Bis 2020 soll ihre Leistung von 6,4 auf 7,8 GW wachsen. Dieser Zubau wird derzeit noch deutlich höher gefördert als andere Erneuerbare-Energien-Anlagen.
Zweitens gingen die Überschüsse auf dem EEG-Konto zurück. Auf dieses von den Übertragungsnetzbetreibern betriebene Konto fließen die EEG-Zahlungen der Stromverbraucher. Der Kontostand wird mit 2,17 Mrd. € zum Berechnungsstichtag nach aktueller Schätzung um 1,5 Mrd. € niedriger ausfallen als im Vorjahr. Die Rückerstattungen aus dem Überschuss an Verbraucher in Form einer sinkenden EEG-Umlage fallen deshalb geringer aus als 2019.

Haushalte müssen folglich für das Jahr 2020 mit einer Steigerung des Strompreises um etwa 1 Ct/kWh rechnen. Diese Entwicklung ist laut Agora etwa zur Hälfte auf die steigenden Strombörsenpreise zurückzuführen, der Rest entfällt auf die steigende EEG-Umlage beziehungsweise auf andere Abgaben und Umlagen, wie zum Beispiel Netzentgelte und die KWK-Umlage.

Scheitelpunkt 2021
Nach dem weiteren Anstieg der EEG-Umlage im nächsten Jahr wird diese laut Agora 2021 vermutlich letztmalig erhöht. Die Berechnungen zeigen, dass die EEG-Umlage im Jahr 2021 bei rund 7 Ct/kWh den Kostengipfel erreicht haben wird. Anschließend werde sie nach und nach sinken, wenn die kostenintensiven Anlagen der ersten Generation aus der EEG-Förderung herausfallen.
Offiziell wird die Höhe der EEG-Umlage am 15. Oktober von den vier Betreibern der Stromübertragungsnetze bekanntgegeben.

 


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