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E-Gas aus Abwasser und Erneuerbaren Energien

Berlin.  Die Berliner Wasserbetriebe wollen prüfen, ob größere Nutzfahrzeuge zukünftig mit selbst hergestelltem E-Gas fahren können, das auch als Brennstoff für die betriebseigenen Blockheizkraftwerke dienen könnte. Der Clou dabei: Zur Herstellung des E-Gases wird Abwasser verwendet. Die Wasserbetriebe kooperieren mit dem Technologie-Unternehmen Graforce, das in einem selbst entwickelten Plasmalyse-Verfahren Wasserstoff herstellt.

Mischt Wasserstoff mit Biogas: die Graforce-Anlage in Berlin-Adlershof. Bild: Graforce

 

Zur Erläuterung: Bei der klassischen Elektrolyse kann Wasserstoff nur aus reinem Wasser gewonnen werden. Bei dem chemischen Verfahren von Graforce wird Schmutzwasser, z.B. aus Biogas-, Klär- oder Industrieanlagen, in Sauerstoff und Wasserstoff (H) gespalten. Anschließend wird der so gewonnene Wasserstoff mit Biogas gemischt – E-Gas entsteht. Es kann als Kraftstoff in Erdgasfahrzeugen sowie als Brennstoff in Blockheiz- und Gaskraftwerken genutzt werden. Weil Graforce zur Herstellung des Wasserstoffes regenerativen Strom verwendet, sei die Produktion klimaneutral und schadstofffrei, erklärt das Unternehmen. Außerdem entstehe kein schädliches Abfallprodukt, sondern nur gereinigtes Wasser und Sauerstoff. Fahrzeuge, die das so produzierte E-Gas tanken, würden 30 bis 60% weniger Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoff als Diesel-Fahrzeuge ausstoßen. „Der Stickoxid-Ausstoß sinkt ebenfalls um bis zu 60%“, teilt das Technologie-Unternehmen mit. Und weiter: „Während die Kosten für die Wasserstoff-Herstellung in herkömmlichen Verfahren bei sechs bis acht Euro pro kg H liegen, sind es mit dem Plasmalyzer drei Euro (Basis: 0,08 Euro Stromkosten pro kWh).“
Laut Graforce eignet sich das Abwasser aus Klärwerken, Biogas- und Industrieanlagen gut für die Plasmalyse, weil es viele Stickstoffverbindungen enthalte. Der Plasma-Prozess spalte das Wasser sowie die darin enthaltenen Stickstoffverbindungen (Harnstoff, Aminosäuren, Nitrate und Ammonium) in einzelne N-, H- und O-Atome auf, die sich anschließend wieder neu verbinden. Das gereinigte Wasser könne dann zurück in den natürlichen Kreislauf, während Wasser-, Sauer- und Stickstoff in eine Gasmembran geleitet und sortiert würden. Stick- und Sauerstoff entwichen so in die Luft und der verbleibende Wasserstoff werde in einen Tank gefüllt und mit Biogas gemischt.

www.graforce.com

 


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