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Die neue DIN EN 806-3: Trinkwasserleitungen leicht dimensioniert - Aufbau, Inhalt, Bemessungsbeispiel und Vergleich mit DIN 1988-3

Seit Anfang Juli dieses Jahres gibt es zwei gültige Regelwerke zur Dimensionierung von Trinkwasserleitungen, die neue DIN EN 806-3 "Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen - Teil 3: Berechnung der Rohrinnendurchmesser - Vereinfachtes Verfahren" und die bereits seit dem Jahr 1988 geltende DIN 1988-3 "Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI); Ermittlung der Rohrdurchmesser". Für die Partner am Baugeschehen bedarf es damit einer eindeutigen Vereinbarung, nach welcher Norm gearbeitet werden soll. Allerdings eignet sich das neue Regelwerk nicht für jedes Bauvorhaben, da das Berechnungsverfahren in bestimmten Trinkwasser-Installationen nicht den hohen Genauigkeitsgrad der DIN 1988-3 erreicht. Der Beitrag zeigt u.a. neben den Einsatzbereichen den Aufbau und Inhalt der neuen Norm sowie ein Bemessungsbeispiel, welches das "vereinfachte" Dimensionierungsverfahren im Vergleich zu DIN 1988-3 widerspiegelt.

 

Dipl.-Ing. Wolfgang Prüfrock

Seit Anfang Juli dieses Jahres gibt es zwei gültige Regelwerke zur Dimensionierung von Trinkwasserleitungen, die neue DIN EN 806-3 "Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen - Teil 3: Berechnung der Rohrinnendurchmesser - Vereinfachtes Verfahren" und die bereits seit dem Jahr 1988 geltende DIN 1988-3 "Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI); Ermittlung der Rohrdurchmesser". Für die Partner am Baugeschehen bedarf es damit einer eindeutigen Vereinbarung, nach welcher Norm gearbeitet werden soll. Allerdings eignet sich das neue Regelwerk nicht für jedes Bauvorhaben, da das Berechnungsverfahren in bestimmten Trinkwasser-Installationen nicht den hohen Genauigkeitsgrad der DIN 1988-3 erreicht. Der Beitrag zeigt u.a. neben den Einsatzbereichen den Aufbau und Inhalt der neuen Norm sowie ein Bemessungsbeispiel, welches das "vereinfachte" Dimensionierungsverfahren im Vergleich zu DIN 1988-3 widerspiegelt.

Die Entstehungsgeschichte der europäischen Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI) ist eine nahezu unendliche, und auch bis heute nicht zu Ende geschrieben. So gehen die Anfänge auf das Jahr 1989 zurück, also bereits ein Jahr nach Erscheinen der zurzeit noch gültigen DIN 1988-1 bis -8. Deutschland hatte das Sekretariat der europäischen Arbeitsgruppe des CEN (CEN/TC 164/WG 2 "Installations inside buildings") übernommen, mit dem Ansatz, die ins Englische übersetzte DIN 1988-1 bis -8 zur Überführung in das europäische Normenwerk EN anzubieten. Dieser erste Ansatz musste nach mehrjähriger Normungsarbeit als gescheitert betrachtet werden, da die entsprechenden Norm-Entwürfe prEN im europäischen Abstimmungsverfahren weitgehend die notwendigen Mehrheiten nicht erreichten. Das Beharrungsvermögen der in den Mitgliedsstaaten über mehrere Generationen gewachsenen Strukturen und handwerklichen Traditionen ist unterschätzt worden. Der Weg zu einem einheitlichen europäischen technischen Regelwerk vollzieht sich im Schneckentempo und in Etappen. Nach einer Denkpause von einigen Jahren und der damit verbundenen personellen Erneuerung in der WG 2 wurde ein zweiter Versuch der europäischen Harmonisierung begonnen, der letztlich auch erfolgreich war.

 


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