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Berührungsängste in puncto Cyber-Sicherheit nehmen

Ein IT-Profil soll das Niveau des Informationsschutzes in SHK-Betrieben jeder Größenordnung erhöhen

Bild: AdobeStock_Tomasz Zajda

Cybersicherheitstag in der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main: Hier ist das neue

IT-Grundschutzprofil vorgestellt worden. Bild: HWK

 

Die Digitalisierung stellt Handwerksbetriebe vor große Herausforderungen. Speziell das Thema Informationssicherheit hat nicht den Stellenwert, den es aufgrund zunehmender Cyberangriffe – auch auf SHK-Unternehmen – haben müsste. Oft fehlt es an Fachkenntnissen, an der Zeit und an zielgruppenspezifischen Hilfestellungen. Ein IT-Grundschutzprofil soll das ändern.

Um Wege aufzuzeigen, wie kleine und mittelständische SHK-Unternehmen das Thema Informationssicherheit angehen und umsetzen können, ist ein IT-Grundschutzprofil mit Routenplaner entwickelt worden. Das Profil wurde im Rahmen des 3. Cyber-Sicherheitstags für das Handwerk vorgestellt. Expertinnen und Experten vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH), hessischen Digitalministerium und der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main haben ausgehend von den Geschäftsprozessen (Auftragsgewinnung, Angebotserstellung, Auftragsdurchführung und Abrechnung) ein Muster-Sicherheitskonzept entwickelt. Es dient als Schablone für Handwerksbetriebe.
Ausgehend von den vier als relevant betrachteten Geschäftsprozessen umfasst das IT-Grundschutzprofil u. a. eine Liste der relevanten Zielobjekte (Anwendungen, IT-Systeme sowie Räumlichkeiten), die es zu schützen gilt, eine Zuordnung der dazu passenden IT-Grundschutz-Bausteine mit Anforderungen sowie Empfehlungen zur Umsetzungsreihenfolge. Routenpläne und zielgruppengerechte Arbeitshilfen führen auf die für Handwerksbetriebe maßgeblichen IT-Grundschutz-Bausteine und die dazu passenden  Umsetzungshinweise. Handwerksbetriebe können so ihren individuellen Sicherheitsprozess nach IT-Grundschutz des BSI bedarfsgerecht gestalten. „Mit dem neuen Routenplaner geben wir den Betrieben nun ein praktisches Handwerkszeug an die Hand, mit dem die Umsetzung angemessener und passgenauer Cyber-Sicherheitsmaßnahmen keine große Herausforderung mehr ist“, sagt BSI-Präsident Arne Schönbohm.

Ehinger: Neue digitale Lerninhalte entwickeln

Auch andere Funktionäre sehen in dem IT-Grundschutzprofil einen Gewinn, ­darunter ZDH-Generalsekretär Holger Schwann­ecke: „So können wir den Handwerksbetrieben die Berührungsängste in puncto Cyber-Sicherheit etwas nehmen und die Maßnahmen, die ein Betrieb umsetzen kann und sollte, greifbar und handhabbar machen.“ Bernd Ehinger, Präsident des Hessischen Handwerkstages und amtierender Präsident der Handwerkskammer Rhein-Main, sieht die Digitalisierung übrigens längst im Handwerksalltag angekommen: „Nicht nur im Bereich der Beratung, sondern auch in der beruflichen Bildung stehen wir unseren Mitgliedern als Ansprechpartner zur Verfügung.“ Bezüglich der beruflichen Bildung werde es aber Veränderungen geben. Ehinger: „Neue digitale Lerninhalte, aber auch pädagogische Konzepte müssen entwickelt werden, um das Handwerk in die Zukunft zu führen. Der Bereich der Cyber-Security spielt gerade in der Beratung unserer Betriebe eine enorme Bedeutung.“

Zeitlichen und personellen Aufwand reduzieren

Der IT-Grundschutz des BSI ist eine bewährte Methodik, um das Niveau der Informationssicherheit in Betrieben jeder Größenordnung zu erhöhen. Ziel ist es, dass perspektivisch ein breites Portfolio von Profilen als Musterszenarien für unterschiedliche Anwendungsfelder zur Verfügung gestellt wird. Weitere Anwender können durch die Arbeit mit den Profilen den zeitlichen und personellen Aufwand reduzieren, indem sie die Sicherheitsbetrachtungen auf die individuellen Rahmenbedingungen übertragen, teilt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik mit. Veröffentlicht ein Handwerksbetrieb ein IT-Grundschutzprofil, so besteht für eine große Anzahl weiterer Firmen die Möglichkeit, auch ihre IT und ihr Informationsmanagement auf dieser Basis abzusichern. Ein bestehendes Profil könne dadurch mit der Zeit ergänzt und verbessert werden.
Weitere Informationen zum Routenplaner „Cyber-Sicherheit für Handwerksbetriebe“ können im Internet (Kurzlink: https://bit.ly/2COsXZV) eingesehen werden.

www.hwk-rhein-main.de

 


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