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Bayern – Hohe Ausbildungsbereitschaft

Pressekonferenz und Nikolausempfang

Der bayerische SHK-Geschäftsklimaindex seit dem Jahr 2009 – gemessen jeweils am Jahresende. Bild: FV SHK Bayern

Neu abgeschlossene Lehrverträge in den bayerischen SHK-Ausbildungsberufen. Bild: FV SHK Bayern

Beim Nikolausempfang 2019 mit Gästen aus Wirtschaft und Politik würdigte der Fachverband SHK Bayern den langjährigen Landesinnungsmeister Michael Hilpert (am Rednerpult). Gerade sein aufrechter Kontakt zur Basis und sein engagiertes Eintreten bei der Nachwuchsgewinnung sind große Verdienste, die die Redner herausstellten und seine Weggefährten bestätigten. Bilder: IKZ

Erich Schulz (Landesinnungsmeister) und Dr. Wolfgang Schwarz (Hauptgeschäftsführer) standen auf der Pressekonferenz Rede und Antwort. Bild: IKZ

 

Im Rahmen des Nikolausempfangs am 6. Dezember 2019 informierte der bayerische SHK-Handwerksverband über seine Aktivitäten und über die bayerische SHK-Branche. Hier eine Zusammenfassung des Tages.

SHK-Geschäftsklimaindex trübt sich ein
Der SHK-Geschäftsklimaindex gilt als Gesamtindex für die bayerische SHK-Branche und wird vom Fachverband SHK Bayern basierend auf der eigenen Konjunkturumfrage alle sechs Monate ermittelt. Der aktuelle Wert fiel im Herbst 2019 um fast 15 Punkte gegenüber seinem Stand vom Vorjahr (2018) auf 72,7 Punkte. Die Gründe für den Abfall waren die getrübten Aussichten der bayrischen Innungsfachbetriebe für die nächsten sechs Monate (- 25,7), die mit einer Gewichtung von 60 % in die Berechnung eingehen. Die aktuelle Ertragslage, die 40 % des Index ausmacht, wurde hingegen als positiv (+ 1,4) empfunden. Außerdem stieg der ohnehin hohe Auftragsbestand ebenfalls an (+ 1,6) und belief sich im Herbst 2019 auf 16 Wochen. Die Innungsfachbetriebe partizipieren weiterhin an der allgemeinen positiven Entwicklung, bedingt durch niedrige Zinsen und die daraus resultierende hohe Investitionsbereitschaft.

Gutes Ergebnis bei Lehrverträgen
Die Anzahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge in den bayerischen SHK-Ausbildungsberufen (Anlagenmechaniker SHK, Spengler, Ofen- und Luftheizungsbauer, Behälter- und Apparatebauer) ist zu Beginn des Lehrjahres 2019/2020 erneut angestiegen. Es handelt sich um die höchste Zahl neu abgeschlossener Lehrverträge seit Jahren. Zurückzuführen ist dies auf die Nachwuchswerbekampagne „Zeit zu starten“, auf die Attraktivität der Ausbildungsberufe sowie auf die ungebrochene Bereitschaft der bayerischen Innungsfachbetriebe, ihrem sozialen Auftrag nachzukommen und jungen Menschen einen Einstieg in das Arbeitsleben im Handwerk zu ermöglichen. Die Ausbildungsquote in den bayerischen SHK-Handwerken beträgt immer noch deutlich über 10 %.

Umfrage zur Ausbildungssituation 2019
Der Fachverband SHK Bayern führte im September 2019 online eine Umfrage zur Ausbildungssituation in der bayerischen SHK-Branche durch. Es stellten ca. 25 % der Betriebe mehr Lehrlinge ein (Vorjahr 22 %). Bei ca. 44 % (49 %) blieb die Einstellungsquote gleich und bei ca. 30 % wurden weniger eingestellt. Es haben ca. 49 % der teilnehmenden Firmen einen oder mehrere Lehrlinge neu eingestellt. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr (72 %) ein deutlich schlechterer Wert.
Bei einer Gesamtbetrachtung der zukünftigen Ausbildungsbereitschaft blieben die sehr guten Ergebnisse des Vorjahres genau gleich: Rund 22 % der Betriebe wollen in Zukunft mehr Lehrlinge und rund 70 % genauso viele Lehrlinge ausbilden; nur 8 % der Betriebe beabsichtigen weniger Auszubildende einzustellen.
Die Ergebnisse der Befragung nach der Qualifikation der Lehrstellenbewerber verschlechterten sich ein wenig: 11 % (11 %) der Befragten waren der Meinung, dass die Qualifikation besser geworden sei, während 52 % (48 %) meinten, sie sei niedriger als im Vergleich der letzten 5 Jahre. Etwa 36 % (40 %) waren der Auffassung, dass die Qualifikation gleich geblieben ist.
Mehr als Dreiviertel der Betriebe sind grundsätzlich bereit, Lehrlinge mit Migrationshintergrund auszubilden. Gut 30 % haben dies bereits getan. Die Erfahrungen im betrieblichen Alltag waren bei knapp 30 % überwiegend positiv. Demgegenüber stehen 23 %, die eher negative Erfahrungen mit diesen Lehrlingen gemacht hätten. Knapp die Hälfte der antwortenden 661 Teilnehmer hat weitgehend dieselben Erfahrungen wie mit allen anderen Auszubildenden gemacht.
Der Fachverband SHK Bayern sieht in diesen Ergebnissen eine sehr positive Tendenz. Denn das Handwerk bildet diese Lehrlinge mit nur geringen Deutschkenntnissen und schwierigen Biografien aus. Manch ein Betrieb integriert sie sogar in die Familien. Das Engagement dieser SHK-/OL-Handwerksbetriebe ist aus Sicht des Verbands beispielhaft „und verdient große Anerkennung“.

Traditioneller Nikolausempfang
Zum Nikolausempfang hatte der bayerische SHK-Handwerksverband Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik ins Künstlerhaus nach München eingeladen. Gekommen waren rund 280 Gäste.
Erich Schulz hielt seine erste Rede auf dem Nikolausempfang als neuer Landesinnungsmeister. Er wurde Mitte Oktober einstimmig von den Delegierten in dieses Amt gewählt. Für ihn ist die gesamte SHK-Branche „erheblichen Herausforderungen“ ausgesetzt, etwa durch die Berliner Klimagesetzgebung oder die Vertriebsstrategien einiger Marktpartner. Massive Kritik übte er an den Halbwahrheiten rund um die Ölheizung mit der Folge von Verunsicherung und Auftragsstornierungen vonseiten der Kunden. Gerade hier kann das Fachhandwerk seine Aufgabe erfüllen: „Als DER Fachmann sind nur wir in der Lage, den Endkunden, der wie Hänsel und Gretel durch den finsteren Energieträger-Wald irrt, an die Hand zu nehmen.“
Seit Oktober 2008 bekleidete Michael Hilpert das Amt des Landesinnungsmeisters in Bayern. Nach elf Jahren hat er diese Funktion Ende 2019 abgegeben. Nicht zuletzt deshalb, weil Hilpert zum Präsidenten des Zentralverbands gewählt wurde. Der Ehrenpräsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Alfred Gaffal, hielt auf dem Nikolausempfang die Laudatio. Er stellte vier Tugenden von Michael Hilpert heraus:

  • seine klare Meinung,
  • seine fachliche Kompetenz,
  • seine Gradlinigkeit und Handschlagqualität,
  • und dass er zu seinem Wort steht.


Dass die SHK-Branche in Bayern so gut da steht, sei auch sein Verdienst: „In deiner Amtszeit ist es dir gelungen, Tradition mit Innovation zu verbinden, die richtigen Schwerpunkte zu verfolgen, gute Ideen auch umzusetzen und deine Branche nachhaltig zu stärken.“ Als Präsident des ZVSHKs, da ist sich Alfred Gaffal vom vbw sicher, wird Michael Hilpert in Berlin – im Sinne des SHK-Handwerks und der gesamten Branche – „den Finger in die Wunde legen“.

 


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