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Ausgebremst

Die PV-Branche muss sich auf Einschnitte bei der Einspeisevergütung für Solarstrom einstellen – nicht zum ersten Mal. Innerhalb weniger Jahre wurde die Einspeisevergütung nahezu halbiert. Gleichwohl wurden in Deutschland im vergangenen Jahr Anlagen mit einer Gesamtleistung von 7,5 GW installiert.

 

Im Grundsatz klingt die Argumentation von Bundesumweltminister Norbert Röttgen, die Anpassung habe vor allem den Zweck, die EEG-Umlage für die Stromverbraucher weiter stabil zu halten und die hohe Akzeptanz der Bevölkerung für die Photovoltaik zu erhalten, durchaus schlüssig. Einer Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) zufolge ist Deutschland bereits Förderverpflichtungen in Höhe von 100 Mrd. Euro eingegangen. Das ist schon eine Hausnummer.

Die Solarbranche dagegen sieht aufgrund der vorgesehenen Förderkürzungen das Vertrauen der Bürger, die Umsetzung vieler Solarprojekte sowie zahlreiche Arbeitsplätze bei Herstellern, Händlern und Installateuren gefährdet. Die von der Bundesregierung angekündigte Energiewende könne mit einer deutlichen Reduzierung der neu zu errichtenden Solarstromleistung nicht gelingen. Eine Argumentation, die nicht von der Hand zu weisen ist. Fakt ist aber auch: Mehr als die Hälfte der EEG-Förderung in Höhe von 13 Mrd. Euro ging in 2011 an die Photovoltaik. Der Beitrag zur bundesweiten Strommenge betrug hingegen bescheidene 3%.

Argumente dafür oder dagegen gibt es zuhauf. Aber jetzt bleibt erst einmal abzuwarten, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt die Kürzungen greifen. Noch ist nichts entschieden. Dem Wunsch von Lars Kirchner, Geschäftsführer der Kirchner Solar Group, kann ich aber uneingeschränkt zustimmen: „Etwas mehr Vorlauf ist mit Blick auf die unternehmerische Planung wünschenswert. Denn wer professionell wirtschaften will und soll, benötigt auch von der Politik einen professionellen Rahmen.“

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobel-verlag.de

 


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