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Thema: Handwerkzeuge der Blechbearbeitung

 

Der Begriff Bleche kennzeichnet dünn gewalzte Metalle wie Stahl, Kupfer, Aluminium, Messing, Edelstahl, Blei, Zink u.a. In versorgungstechnischen Berufen werden Bleche mit einer Dicke von ca. 0,5 bis ca. 2 mm verarbeitet. Diese dürfen nicht reißen oder brechen und müssen gut verformbar sein. Die Bezeichnung richtet sich nach dem Werkstoff (z.B. Stahl), der Stärke in mm (0,7) und weiteren Behandlungen (z.B. verzinkt). Metallische Beschichtungen, etwa verzinken, schützen die Werkstoffoberflächen vor zerstörenden Umgebungseinflüssen wie Luftsauerstoff und Feuchtigkeit. Nichtmetallische Beschichtungen wie Lackieren oder Kunststoffbeschichten dienen zudem der Oberflächenverschönerung.

Bleche werden in den Größen 2000 mm x 1000 mm, 1250 mm x 1500 mm oder 1500 mm x 3000 mm geliefert. Bei der Verarbeitung kommen eine Vielzahl von Maschinen und Hand-Werkzeugen zur Anwendung. Einerseits bestimmt der Verwendungszweck die erforderliche Werkstoffart, andererseits gibt der Werkstoff die Bearbeitungsmethoden vor.

Beispiele für Blecharbeiten
Blecharbeiten werden hauptsächlich an Dächern und im Lüftungsbereich durchgeführt. An Dächern sind Verkleidungen, Verwahrungen, Einfassungen, Rinnen, Abläufe oder Abdichtungen zu fertigen. An Lüftungsanlagen sind Kanäle, Anschlüsse, Übergänge oder der Einbau von Luftschlitzen erforderlich. Das Arbeiten mit Blech erfordert umfangreiche handwerkliche Kenntnisse und viel Geschick.
Blechkanten können sehr schwere Schnitt- oder Stichverletzungen verursachen. Um das zu verhindern, muss sich der Monteur entsprechend verhalten.

Blechwerkzeuge
So vielfältig wie die Arbeitstechniken, so vielfältig sind die anzuwendenden Werkzeuge. Von A wie Anreißer über F wie Falzmeißel, N wie Nietenzieher, P wie Pritschenhammer, bis hin zu Z wie Zangen gibt es eine beinahe endlose Zahl von Kleinwerkzeugen, die in der Blechverarbeitung zur Anwendung kommen.

Blechbearbeitungsmaschinen
Verbreitet sind Rund-, Abkant-, Sicken- und Falzmaschinen. Zum Trennen werden Rollen-, Exzenter-, Schlag- und Hydraulikscheren verwendet. Da jedoch die Aufgaben und Anwendungen sehr unterschiedlich sind, sind handwerkliche Fertigkeiten beim Bedienen sowie räumliches Vorstellungsvermögen unbedingt erforderlich.

Handwerkzeuge für die Blechbearbeitung
Es kommen allgemeine Werkzeuge oder Werkzeuge spezieller Art zur Anwendungen. Zu Beginn werden die Bleche angerissen, angezeichnet und entgratet.
Danach sind je nach Aufgabe entsprechende Teile, Kurven, Ausklinkungen oder Ecken auszuschneiden. Die Scherenbacken sind entsprechend der Schneidrichtung bzw. Schneidform ausgeschmiedet und geschliffen. Dies gewährleistet eine saubere und sichere Schneidkante.
Nach dem Scheren sind Auf- oder Abkantungen an den Blechrändern herzustellen. An geraden Kanten wird gekantet, an Umkreisen gebördelt und bei Innkreisen geschweift. In oder an den Flächen wird getrieben, gestaucht, gestreckt, Ecken ausgeklinkt, angekörnt, Öffnungen hergestellt, eingezogen, aufgeweitet u.a.
Je stärker die Um- bzw. Verformung von Blechen wird, desto spezieller werden die erforderlichen Werkzeuge. Diese werden in besonderen Ausführungen gefertigt bzw. passenden Formen benötigt. Die Bleche bzw. Werkstücke sind beim Bearbeiten auf Widerlager bzw. Gegenwerkzeuge aufzulegen.
Entsprechend der Arbeitstechnik des Umformens werden die Schlagwerkzeuge mit den Gegenwerkzeugen gemeinsam benutzt. Beim Bördeln (Umkreis) kommen z.B. ein Holzhammer und ein Bördeleisen zur Anwendung, beim Schweifen der Schweifhammer und der Stiftambos, beim Kanten kurzer Geraden das Umschlageisen und ein Holzhammer.
Das Umformen bedarf meist unterschiedlichster Arbeitstechniken. So sind die Werkteile nach dem Umformen durch Schlichten zu begradigen.
Zum Nachbearbeiten von Kanten, Innkreisen oder Lötstellen sind weitere Werkzeuge wie Feilen oder Dreikantschaber erforderlich.
Oft erfolgt die Blechbearbeitung mithilfe bodenstehender Werkzeuge. Zu diesen gehören die Rohrstange, der Arbeitsständer zur Aufnahme von Kleinwerkzeugen wie Bördeleisen, Sperrhaken oder Schweifstock.
Der Umgang mit Blech, dessen Bearbeitung, das Anwenden unterschiedlichster Arbeitstechniken erfordert hohes handwerkliches Geschick. Beim Erlernen der Fertigkeiten ist viel Geduld, Ausdauer und Einfühlvermögen notwendig. Die richtige Auswahl der Werkzeuge ist die Grundvoraussetzung für ein Gelingen bzw. die Herstellung eines Werkstückes oder Lösen der gestellten Aufgabe.

 


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