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Allein dem Handwerk verpflichtet

Die nordrhein-westfälische SHK-Handwerksorganisation fördert ihre Mitglieder und verteidigt ihre Interessen

Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer des SHK-Landesverbands, freut sich über die mehr als 70 Teilnehmer, die sich in kurzer Zeit der Qualitätsgemeinschaft SHK-Expert angeschlossen haben. Bild: IKZ

Für Landesinnungsmeister Bernd Schöllgen gehört die Wartung allein in die Hände des Handwerks. Bild: IKZ

Ein Rücklauf von 23 % der Fragebogen zeigt nach Auffassung von Alfred Jansenberger (stv. Hauptgeschäftsführer), dass die Heizungswartung durch Hersteller den Nerv der Handwerksbetriebe trifft. Bild: IKZ

Einer der ersten Betriebe, die das Logo „SHK-Expert“ tragen dürfen: die Niepmann GmbH aus Düsseldorf. Bild: Niepmann

 

Alle zwei Jahre lädt der Fachverband SHK NRW die Fachpresse zu einem Gespräch ein. In diesem Jahr war der Firmensitz des derzeitigen Landesinnungsmeisters, Bernd Schöllgen, in Alfter bei Bonn Austragsort der Informationsveranstaltung. Wie zu erfahren war, hat der Handwerksverband zahlreiche Pfeile im Köcher, um die Innungsbetriebe für die nächsten Jahre zu stärken.

Bernd Schöllgen ist seit rund einem Jahr Landesinnungsmeister. Sein Betrieb mit über 40 Beschäftigten, davon zehn Monteure im Kundendienst und sechs Auszubildende, ist auf quasi allen Gebieten der Technischen Gebäudeausrüstung tätig: Kesselsanierung, Badsanierung, Kundendienst, Neubau, Altbau usw. Sein Sohn und seine Tochter sind beide bereits im Betrieb tätig und werden nach den heutigen Plänen eines Tages den Betrieb übernehmen. Nach diesen einleitenden Worten ging es über zu den SHK-Themen.

SHK-Expert läuft an
Die Qualitätsgemeinschaft „SHK-Expert“ wurde erstmals auf der diesjährigen Messe SHK Essen vorgestellt. „SHK-Expert stellt für den Betrieb eine Möglichkeit dar, seine exzellenten Fertigkeiten und Kompetenzen aufzuzeigen“, fasst Hauptgeschäftsführer Hans-Peter Sproten den Sinn der Offensive in nur einem Satz zusammen. Die Struktur sieht so aus: Anschließen können sich ausschließlich Innungsvollmitglieder. Des Weiteren muss der Betrieb eine Aufnahmeprüfung bestehen und jährlich eine weitere Prüfung ablegen. Im Laufe von 24 Monaten muss der Betrieb sich weiterbilden und dies mit dem Sammeln einer bestimmten Summe von Bildungspunkten belegen. Ob nur der Inhaber Schulungen durchläuft oder Mitarbeiter aus allen Betriebsbereichen (also auch Monteure und Innendienstpersonal) ist ihm freigestellt.
Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen finden sich auf dem SHK-Bildungsportal www.shk-bildung.de. Dieses Portal steht im Übrigen allen SHK-Betrieben offen, also auch den nicht organisierten, um sich z. B. über Schulungen zu informieren oder sich anzumelden. Die Themen sind auf die gesamte Branche der technischen Gebäudeausrüstung zugeschnitten. Angebote für Sanitär-, Heizungs- sowie Lüftungs- und Klimatechnik deckt das Portal ebenso ab wie Brand, Schall- und Wärmeschutz oder Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Aber auch allgemeine Themen wie Betriebsführung und -organisation oder Recht sind buchbar. Derzeit haben rund 50 Anbieter, darunter Innungen, Landesfachverbände, Akademien und Branchenpartner, ihre Bildungsangebote hochgeladen. Viele weitere sollen folgen.
Inzwischen dürfen mehr als 70 Betriebe sich offiziell „SHK-Expert“ nennen. Das berechtigt sie u. a., das eigens entwickelte Logo zu verwenden. Dieses Zeichen soll dem Endverbraucher signalisieren, dass er von einem Spezialisten betreut wird. Nochmals Hans-Peter Sproten: „Ziel ist es, über das SHK-Expert-Logo den Endverbraucher bei seiner Handwerkerwahl zu unterstützen.“
Für Alfred Jansenberger, stv. Hauptgeschäftsführer des Fachverbands, stellt zudem das sogenannte Arbeitssicherheitsportal „einen eindeutigen Vorteil für die Expert-Mitgliedschaft“ dar. Denn sie können das Tool, das auf der Web-Präsenz des Fachverbands hinterlegt ist, kostenlos nutzen und z. B. dort ihre geforderten Sicherheitsunterweisungen dokumentieren. Für alle anderen Innungsbetriebe ist die Nutzung mit einem Entgelt verbunden.

Verbraucherkampagne auf Social Media erweitert
Am 15. Oktober dieses Jahres hat der Fachverband SHK NRW den Startschuss zur Social-Media-Verbraucherkampagne auf YouTube gegeben. Bis zum 31. Oktober sind unter dem Motto „Besser gleich geplant, gekauft und installiert vom Innungsfachbetrieb“ zwei humorvoll gehaltene Videos ausgespielt worden. Der Familienvater im Spot „Ich mach das mit der Heizung, Schatz“ hat offensichtlich am falschen Ende gespart und ein winterliches Worstcase-Szenario herbeigeführt: Die Familie sitzt in Winterbekleidung am Tisch und friert. Im Spot „Badewanne frei Bordsteinkante“ schafft die Bestellerin es aufgrund des Gewichts nicht, ihre aus dem Internet bestellte Wanne ins Gebäude zu transportieren.
Vom 15. bis 31. Oktober sind die Spots 37 000 Mal (Heizung) bzw. 36 000 Mal (Badewanne) auf YouTube ausgespielt worden. Davon haben 21 % (Heizung) bzw. 23 % (Badewanne) den Spot bis zu Ende angeschaut. Alfred Jansenberger, stv. Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes SHK NRW, über den Auftakt der ersten Social-Media-Kampagne: „Wir sind mit den Ausspielungen der Spots im Testlauf, aber vor allem mit der Quote der Aufrufe in voller Länge mehr als zufrieden, sodass wir getrost den offiziellen Start anvisieren können.“ Die Kampagne ist zunächst für drei Monate ausgelegt. Begonnen hat der Fachverband mit der NRW-weiten Verbraucherkampagne „Besser gleich geplant, gekauft und installiert vom Innungsfachbetrieb“ bereits im Jahr 2017: mit Print- und Online-Motiven für Internetseite, Stadtplakate und Verkehrsmittelwerbung.

Vormachtstellung beim Thema Wartung
Regelmäßig oder bei besonderen Anlässen befragt der SHK-Handwerksverband seine Mitgliedsbetriebe zu deren Haltung bei bestimmten Themen. Ganz aktuell (September 2018) schickte er eine Fragensammlung zur „Heizungswartung durch die Hersteller“ per E-Mail an 5300 Betriebe. 1200 Antworten kamen „innerhalb kürzester Zeit“ zurück. Ergebnis: Beim Thema Wartung ist das Handwerk zu keinen Kompromissen bereit. Versuche von Herstellern, diesen Bereich schleichend für sich zu erobern, wird eine klare Absage erteilt.

Die Umfrageergebnisse im Überblick:

  • 83,5 % geben an, dass das Wartungsgeschäft für sie einen hohen bzw. sogar einen sehr hohen Stellenwert einnimmt.
  • 96,4 % empfinden es als bedenklich bzw. sogar als sehr störend, dass Hersteller Wartungsarbeiten beim Kunden ohne Beauftragung durch das Handwerk vornehmen.
  • Auch die Störungsbeseitigung beim Kunden durch Hersteller ohne Beauftragung durch das Handwerk kommt nicht gut an. 92,6 % empfinden diese als bedenklich bzw. sogar als sehr störend.
  • Welche Meinung hat das Handwerk bei Wartungen von Herstellern, wenn sie in einvernehmlicher Kooperation durchgeführt wird? Auch danach hat der Fachverband gefragt. Die Ergebnisse:
  • 6,3 % sagen, dass sie von Herstellern bereits konkret auf die Abtretung von Wartungsaufträgen angesprochen wurden.
  • 4 % wären bereit, Wartungen an den Hersteller abzutreten, wenn dieser sie im eigenen Namen ausführen würde.
  • Würde die Wartung im Namen des Handwerkers ausgeführt, steigt die Bereitschaft merklich an. Für 23,3 % wäre das vorstellbar.


Alfred Jansenberger, stv. Hauptgeschäftsführer und Leiter der Betriebswirtschaft des Fachverbandes SHK NRW, hat die Umfrage konzipiert und bringt die Ergebnisse auf den Punkt: „Die Umfrage enthält eine klare Botschaft an die Hersteller: Finger weg von Alleingängen beim Thema Wartung. Für partnerschaftliche Ideen scheint es dagegen ein offenes Ohr zu geben.“
Zwei Tage nach der Pressekonferenz trafen sich die Delegierten der Innungen zu ihrer alljährlichen Mitgliederversammlung. Auch hier war das Thema Heizungswartung der Hersteller ein wichtiges Thema. Die ablehnende Haltung bekräftigte die Handwerksorganisation mit einer einstimmig beschlossenen Resolution. Abrufbar ist sie auf unserer Internetseite www.ikz.de. Die Suchbegriffe „Resolution, Wartung“ führen zum Bericht und zur Resolution. 

 


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