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Wo Hygiene ein Muss ist

Auf Smartphones tummeln sich derart viele Bakterien und Pilze, dass sie als eine ebenso gefährliche Infektionsquelle gelten wie die Türgriffe öffentlicher Toiletten.

 

Das berichtete das Magazin Focus unter Berufung auf einen amerikanischen Mediziner. Zugegeben, das ist keine neue Erkenntnis. Laut Branchenverband Bitkom reinigt nur gut jeder vierte Handybesitzer die Oberfläche seines Mobiltelefons bewusst und intensiv. Und dennoch mag man es kaum glauben, wo doch hierzulande viel Wert auf Reinheit und Hygiene gelegt wird. Zumindest suggeriert es die Werbung so: die Kleidung nicht nur sauber gewaschen, sondern hygienisch rein. Der Boden in Küche und Bad – natürlich antiseptisch gereinigt. Selbst die Mundspülung verspricht antibakterielle Wirkung. Dabei ist eine keimfreie, sterile Umgebung keineswegs wünschenswert – zumindest für einen gesunden Menschen. Unser Immunsystem braucht den täglichen Kampf mit den Keimen. Sonst bekommt es Langeweile und bekämpft den eigenen Körper – es drohen Allergien. Überdies zerstört man bei jeder Desinfektionsmaßnahme neben krankmachenden auch immer notwendige Mikroorganismen. Ein Zuviel kann also in der Tat zuviel sein.
Es gibt auf der anderen Seite Bereiche, wo Hygiene ein Muss ist. Wo es eben keimarm und nicht nur sauber sein muss. Das gilt beispielsweise für unser wichtigstes Lebensmittel: Trinkwasser. In meiner Heimatstadt wurden Anfang des Jahres Coli-Keime im Wasser festgestellt. Das Trinkwasser musste vor dem Genuss oder zum Zähne putzen abgekocht werden. Aufgefallen war die Verunreinigung den Ärzten, weil sich zum Teil schwere Magen-Darm-Erkrankungen im betroffen Stadtteil häuften.
Auch bei Lüftungs- und Klimaanlagen muss Sauberkeit und Hygiene an oberster Stelle stehen. In der Vergangenheit ist es bei mangelhaft gewarteten Anlagen immer wieder zu Legionellenkontaminationen gekommen. Prominentestes Beispiel ist die Legionellen-Epidemie Anfang Januar 2010 im Raum Ulm mit mehreren Todesopfern und über 60 Infizierten. Verursachungsquelle waren die Kühltürme einer BHKW-Anlage in der Nähe des Ulmer Hauptbahnhofs.
Trinkwasser- und Raumlufthygiene – diesen beiden wichtigen Themen widmet sich das Deutsche Forum Innenraumhygiene am 19. und 20. Februar in der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Die nunmehr vierte Auflage dieser branchen­übergreifenden Veranstaltung für gesundes Bauen und Wohnen verspricht ein umfangreiches Kongressprogramm mit 40 Fachvorträgen in sechs Themenforen rund um die Bereiche Bauen, Wohnen und Arbeiten. Das mehrzügige Kongressprogramm ermöglicht dem Besucher nach jedem Vortrag in einen anderen Themenbereich zu wechseln und sich so ein individuelles Vortragsprogramm zusammenzustellen. Eine begleitende Ausstellung ergänzt den Kongress.
Einen Ausblick auf die Veranstaltung geben wir in dieser Ausgabe. Außerdem haben wir drei Vortragsthemen dieser Veranstaltung in Fachartikelform aufbereitet: die Durchführung einer Gefährdungsanalyse gemäß Trinkwasserverordnung, Hygieneanforderungen an raumlufttechnische Anlagen und Geräte sowie dezentrale Lüftung als Lösung bei Radonbelastung im Keller.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobel-verlag.de

 


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