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Was für ein Jahr

 

Das Jahr 2020 hatte es in sich. Corona traf quasi alle wirtschaftlichen und privaten Bereiche ins Mark und verlangte von allen sehr viel ab. Die Umstellung der Arbeitsabläufe im Betrieb kostete nicht nur Zeit und Organisationstalent, sondern auch viel Kraft und Durchhaltevermögen. Auch wenn sich eine gewisse Routine eingespielt haben dürfte, bedeutet der jetzige Komplett-Lockdown eine weitere Stufe in dieser Ausnahmesituation.

Sicher gibt es von SHK-Betrieb zu SHK-Betrieb Unterschiede, aber unterm Strich ist die TGA-Branche unbeschadet durch das Jahr 2020 gegangen. Selbst für das kommende Jahr prognostizieren Experten und Kenner der Branche einen Umsatz- und ein Ergebnisplus. Positive Aussichten also – sollte man meinen.

Wenn die Kehrseite der Medaille nicht wäre. Denn die zahlreichen Beben rund um das SHK-Handwerk können auch die eigene Branche erfassen. Wenn man so will, gibt es bereits direkte Auswirkungen: In diesem Jahr sind alle branchenspezifischen Messen ausgefallen, sei es die SHK Essen, die IFH/Intherm oder die Chillventa und GET Nord. Und im Frühjahr 2021 findet die ISH rein virtuell im Internet statt. Die sich daraus ergebenden Folgen sind kaum abzusehen.

Angesichts dieses noch nie dagewesenen Präzedenzfalls fällt es selbst Ökonomen schwer zu beurteilen, in welchem Ausmaß sich die wirtschaftliche Gesamtlage im kommenden Jahr und darüber hinaus verändern wird. Sicher sind die Finanzhilfen des Staates ein gutes Mittel, um die kurzfristigen Effekte abzufedern. Überbrückungsgelder, Kurzarbeitergeld, Zuschüsse, Steuererleichterungen und anderes mehr zeigen Wirkung. Und doch ist nicht auszuschließen, dass Auftraggeber ihre Investitionen zurückschrauben. Dies umso mehr, je länger und mehr bestimmte Wirtschaftsbereiche von den Maßnahmen der Pandemieeindämmung betroffen sind. Die Rechnung ist einfach: Wenn ein potenzieller Auftraggeber – ob eine Privatperson, die öffentliche Hand oder ein Unternehmer – weniger Einnahmen hat, wird er seine Ausgaben zurückfahren.

Insofern ist der Staat gefordert: Ein langfristiges „weiter so“ in Sachen Geldausgaben kann nicht das richtige Mittel sein, um wieder auf Kurs zu kommen. Strategien sind gefragt, die nachhaltig die Wirtschaftskraft eines jeden stärken.

Detlev Knecht
stv. Chefredakteur IKZ-HAUSTECHNIK
d.knecht@strobelmediagroup.de

 


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