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Wartung mit Brille

Bild: IKZ

 

Im SHK-Handwerk herrscht seit vielen Jahren ein Engpass an Fachkräften. Daran ändern auch die jüngst veröffentlichten durchaus erfreulichen Ausbildungszahlen mit einem durchschnittlichen Plus von 3,8 % nur wenig. Denn einer Studie1) zufolge steigt die Fachkräftelücke bis zum Jahr 2025 von derzeit rund 11 000 auf über 20 000 Nichtbeschäftigte an. Und damit nicht genug. Denn diese Zahl berücksichtigt noch nicht den Bedarf an Fachkräften für die Umsetzung der Energiewende. Rund 20 000 weitere Personen werden dafür im Handwerk, in der Industrie und im Großhandel bis zum Jahr 2025 benötigt.
Das Ende der Fahnenstange ist damit aber immer noch nicht erreicht: Bedingt durch den demografischen Wandel und die voraussehbaren Marktanforderungen wird der Höhepunkt des Arbeitskräftemangels für die Jahre um 2030 erwartet. Hier werden aus heutiger Sicht rund 47 000 Stellen unbesetzt bleiben. Aus diesem Szenario wird schnell deutlich, dass Lösungen gefunden werden müssen – zum Wohl der Umwelt, der Marktentwicklung sowie auch für die technologische Weiterentwicklung von Anlagen, Geräten und Komponenten, deren Fortschritt sonst in vielen Teilen auf der Strecke zu bleiben droht. Eine enorme Aufgabe für die Politik, das Ausbildungswesen und letztlich das Handwerk, das die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot schließen muss.
Aus heutiger Sicht ist die Lage zwar ernst – aber nicht hoffnungslos: So könnte z. B. in einem ersten Schritt die SHK-Branche mittels Attraktivitätsgewinn – wie mit höheren Löhnen als in Konkurrenzbranchen – den Fachkräftemangel etwas lindern. Es gibt aber auch einen gänzlich anderen Ansatz. Der Schlüssel dazu liegt in der fortschreitenden digitalen Unterstützung von handwerklichen Tätigkeiten. Konkret: Mittels einer halbtransparenten Datenbrille könnte zukünftig weniger qualifiziertes Personal Informationen und Arbeitsanweisungen erhalten, die den genauen Ablauf von z. B. Wartungstätigkeiten, Instandsetzungen oder sonstigen Arbeiten aufzeigen2). Ein Beispiel: Beim Blick in das geöffnete Heizgerät werden alle Handgriffe für eine anstehende Wartung in chronologischer Reihenfolge an den jeweiligen Komponenten angezeigt.
Was heute noch wie Zukunftsmusik klingt, kann morgen schon Wirklichkeit sein. Die Industrie hat sich dazu bereits auf den Weg gemacht und forscht gemeinsam mit Hochschulen und ausgewählten Fachhandwerksbetrieben sowie der Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk. Mit der Markteinführung in unserer Branche steht dann ein wirkungsvolles Instrument gegen den Fachkräftemangel zur Verfügung, meint

Markus Münzfeld
Redakteur

m.muenzfeld@strobel-verlag.de

1) Siehe Nachricht „Fachkräftemangel verschärft sich weiter“ auf Seite 6
2) Artikel unter www.ikz.de, Suchbegriff „Lernen und arbeiten mit einer Datenbrille“

 


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