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Proaktives Handeln erforderlich

 

Über Legionellen in haustechnischen Anlagen berichtet die Tagespresse regelmäßig. Dabei fokussiert sich das mediale Interesse eher nur am Rande auf die eigentlichen Ursachen der Kontamination. Meist stehen Personenschäden oder wirtschaftliche Beeinträchtigungen im Fokus. Und in der Tat können die Folgen fatal sein: In einem Hotel auf der Nordseeinsel Norderney mussten Anfang 2016 gleich 220 ­Gäste ausquartiert und 120 Mitarbeiter in den Zwangsurlaub geschickt werden, nachdem sich ein Gast mit den Bakterien infiziert hatte. Untersuchung, Sanierung und dann noch der Totalausfall – ein Supergau für den Hotelier. Und beileibe kein Einzelfall. Viele Grenzwertüberschreitungen werden erst gar nicht an die große Glocke gehängt.
In Bremen gab es unlängst gleich eine Reihe schwerer Legionellenerkrankungen. Ein Mann starb an den Folgen. Es war bereits die zweite Welle, denn im November des letzten Jahres erkrankten 19 Menschen, auch damals starb ein Mensch an den Folgen. Die Behörden vermuten, dass eine Kühlanlage im Stadtgebiet Auslöser der Infektionen sein könnte. Doch die Suche gestaltet sich schwierig. Die Gewerbeaufsicht des Landes Bremen hat inzwischen eine sogenannte Allgemeinverfügung erlassen, wonach Betreiber von Rückkühlwerken/Nass-Verdunstungskühlanlagen ihre Anlagen den Behörden melden müssen. Ob diese Maßnahme Früchte getragen hat, war zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch offen.
Die beiden Beispiele zeigen unabhängig voneinander, wie wichtige die hygienebewusste Planung, Ausführung und insbesondere auch Wartung von Trinkwasser-Installationen oder Kühl- und Klimaanlagen ist. Schon kleinste Defekte an technischen Komponenten oder ein nicht bestimmungsgemäßer Betrieb können zu hygienischen Beeinträchtigungen führen. Proaktives Handeln kann Verkeimungen und damit gesundheitlichen Gefahren vorbeugen. Dass dies mit Kosten verbunden ist, darf kein Argument gegen eine Wartung sein. Die Folgen können deutlich teurer werden.
Dem Thema Trinkwasserhygiene widmen wir uns – neben Brandschutz und Wohnungslüftung – ausgiebig beim diesjährigen HAUSTECHNIKTAG 2016. Von der hygienischen Planung über die regelkonforme Ausführung und den bestimmungsgemäßen Betrieb schlagen die Referenten am 5./6. Juli in Frankfurt/Main die Brücke von der Theorie in die Praxis. Juristen zeigen „Stolpersteine“ auf und geben Handlungsempfehlungen. Darüber hinaus beantwortet ein Expertentalk Fragen und lässt Raum für intensive Diskussionen. Ein Get-together am ersten Abend gibt darüber hinaus ausreichend Zeit für den fachlichen Dialog und bietet eine gute Gelegenheit zum Netzwerken.1)
Übrigens: Im Juni beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich. In diesem Sinne: „Bleiben Sie am Ball“ und kommen Sie am 5./6. Juli nach Frankfurt.

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobel-verlag.de

1) Unter www.euroforum.de/haustechnik gibt es das komplette Programm zu Trinkwasserhygiene, Brandschutz und Wohnungslüftung sowie die Anmeldeunterlagen.

 


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