Werbung

Ein kleiner Schritt für die Klimaziele...

Die Klimapolitik ist seit Ausbruch der letzten Finanzkrise quer durch Europa aus dem Blickfeld geraten, wenn auch Deutschland seine Hausaufgaben für die Ziele bis 2020 zum Teil bereits übererfüllt hat:

 

Rund 25% weniger CO2-Emissionen konnten hierzulande im Jahr 2012 gegenüber dem Niveau von 1990 verzeichnet werden. Für das Stichjahr 2020 haben sich die Europäer zu 20% weniger Treibhausgasen, zum Einsatz von 20% Erneuerbare Energien und zu einem 20% effizienteren Energieverbrauch verpflichtet.
Mit Blick auf das Jahr 2030 soll es in der EU nun neue Ziele geben. Statt den Gürtel zeitlich angepasst enger zu schnallen, wird er, wenn es nach dem Willen der EU-Kommission geht, insgesamt aber lockerer werden. Zwar klingt das von der Kommission jetzt angestrebte Ziel zur CO2-Einsparung in Höhe von 40% durchaus ambitioniert, ist aber für das Ereichen der bereits bestehenden Zielsetzung bis 2050 – mit einer CO2-Minderung von mindestens 80 bis 95% – eher ein Stolperstein. Denn die dann noch offene Lücke von mindestens 40% bis 55% zu schließen, wäre in so kurzer Zeit kaum zu schaffen.
Noch gravierender sieht es indes für den Anteil Erneuerbarer Energien aus: Dieser soll zwar bis zum Jahr 2030 auf 27% steigen, aber nicht für alle EU-Staaten verbindlich festgelegt werden. Und die Zielsetzung für den Energieverbrauch? Fehlanzeige. Hier wollen die Brüsseler Beamten zumindest vorerst noch kein Ziel definieren. Alles in allem ein magerer Gewinn für den Klimaschutz, wenn er dann so umgesetzt wird.
Noch im März wollen die Regierungs­chefs der EU-Mitgliedsstaaten über den Kommissionsvorschlag verhandeln. Denn sie müssen sich in diesem Jahr entscheiden, wie es ab 2020 weitergeht und welche gemeinsame Linie die EU damit für die anstehende UN-Klimakonferenz 2015 in Paris einnimmt. Ehrgeizigere Klimaschutzziele wären wünschenswert. Zum einen, um den Anstieg der globalen Erwärmung zu reduzieren, und zum anderen, um die Weiterentwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit von Techniken im Bereich der Regenerativen Energien zu stärken. Eine Verdopplung des derzeitigen weltweiten Anteils Erneuerbarer Energien auf 30% bis 2030 wäre leicht möglich, wie eine Analyse auf der internationalen Versammlung IRENA in Abu Dhabi im Januar dieses Jahres zeigte. Gleichzeitig könnte der Anteil der weltweit in diesem Sektor arbeitenden Menschen auf gut 16 Mio. verdreifacht werden – ein kleiner Schritt für die Klimaziele, doch ein großer für die Menschheit.
Während die EU-Kommission nur verhalten dem Thema Klimaschutz gegen­übersteht, nehmen unterdessen hierzulande Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger die Energiewende zunehmend selbst in die Hand. Bereits heute gibt es in Deutschland ca. 900 Bürgerenergiegenossenschaften, die mit rund 150.000 Mitgliedern über 1 Mrd. Euro jährlich in Projekte der Solar-, Wind- und Biomasseenergie investieren. Gut für den Fortschritt, die Wirtschaft und wichtig für das SHK-Handwerk, meint

Markus Münzfeld
Redakteur
m.muenzfeld@strobel-verlag.de

 


Artikel teilen:
Weitere Tags zu diesem Thema: