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Chancenreich, aber auch anspruchsvoll

 

Auch wenn es regional wie saisonal ausgeprägte Kontraste gab und gibt: Für das SHK-Handwerk war 2015 in Summe ein gutes, auftragsreiches Jahr. Angesichts des enormen Sanierungspotenzials dürfte sich in diesem und den folgenden Jahren wenig daran ändern. Beispiel Heizung: Mehr als 2 Mio. Öl- und Gaskessel sind älter als 23 Jahre, rund 700000 haben sogar 30 und mehr Jahre auf dem Buckel. Ein ähnliches Bild zeichnet der Badbereich: 21,5 Mio. Bäder – so das Ergebnis einer Studie – wurden seit dem Bau bzw. dem Bezug des Hauses noch nicht saniert. Ihr Durchschnittsalter beträgt fast zwei Jahrzehnte. Bei den in Deutschland installierten Klimaanlagen ist es noch gravierender: Das Durchschnittsalter der Anlagen liegt bei 25 Jahren.
Zur Vergreisung der Anlagentechnik im Gebäudebestand kommt der Umstand, dass bezahlbarer Wohnraum in Deutschland immer knapper wird – und das nicht nur aufgrund des Zustroms Hundertausender Flüchtlinge. Die Schaffung von Wohnungen wird in den kommenden Jahren eine Herkulesaufgabe, welche neben dem Bauhaupthandwerk auch das SHK-Gewerk in die Pflicht nimmt.
Es gibt also viel zu tun für die Betriebe – heute wie morgen! Bleibt die Frage, wer die Arbeit erledigt. Das Handwerk ist vielerorts ausgelastet. Was, wenn die Konjunktur noch weiter an Fahrt gewinnt? Der Fachkräftemangel ist im Handwerk allgegenwärtig, auch, weil gute Monteure/Meister regelmäßig von der Industrie abgeworben werden.
Einen Lösungsansatz – neben der gezielten Nachwuchswerbung – verspricht die berufliche Integration von Flüchtlingen. Gelingt diese, so kann das dem Fachhandwerk durchaus wertvolle Arbeitskräfte bescheren und der Wirtschaft wie auch der Gesellschaft zugutekommen.
Unabhängig von Marktpotenzialen und der Fachkräfterekrutierung steht das Handwerk vor zahlreichen weiteren Herausforderungen, auf die es in 2016 Antworten finden muss: Onlineplattformen, die neben günstigeren Produkten auch tiefpreisige Dienstleistungen in Form von Planung, Aufmaß oder Montage anbieten. Stadtwerke, die als Energiedienstleister für Contracting oder Fernwärme in das angestammte Geschäftsfeld des Fachhandwerks drängen. Oder auch die Ausstellungs- und Verkaufskonzepte des SHK-Großhandels mit einer schleichenden Neuverteilung der Kompetenzen im professionellen Vertriebsweg. Und so bleibt es im Handwerk, wie es die letzten Jahre immer war: chancenreich, aber auch anspruchsvoll.

In diesem Sinne ein erfolgreiches und gutes Jahr 2016!

Markus Sironi
Chefredakteur
m.sironi@strobel-verlag.de

 


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